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Burke 3 - Bluebelle

Burke 3 - Bluebelle

Titel: Burke 3 - Bluebelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
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tiefes Grollen in der Brust von sich. Belles Hand zuckte weg. Pansy schob ihren Kopf wieder auf Belles Schoß.
    »Sie möchte bloß Freundschaft schließen.«
    »Burke, ich schwör’s bei Gott, sie erschreckt mich zu Tode.«
    »Das ist ihr Glücksgrollen«, versicherte ich ihr.
    »Wieviel wiegt sie?«
    »In etwa soviel wie du.«
    »Dafür würd ich dich küssen, wenn ich nicht zuviel Schiß hätte, die Couch zu verlassen.«
    Ich ging ins Nebenzimmer, holte etliche Streifen Steak aus dem Kühlschrank, schmiß Pansy einen zu und sagte gleichzeitig: »Sprich!« Das Steak verschwand. Ich warf ein weiteres Stück auf den Boden und beobachtete, wie Pansy drübersabberte.
    »Warum frißt sie’s nicht?«
    »Sie wartet auf das Wort.«
    »Was du grad gesagt hast?«
    »Jawoll.«
    Belle blickte auf Pansy, sagte im gleichen Tonfall wie vorher ich »Sprich!« Pansy ignorierte sie. »Funktioniert das nur, wenn du es sagst?«
    »Das stimmt.«
    »Na ja, dann sag es. Sonst trifft den armen Hund noch der Schlag.«
    Pansy warf Belle einen dankbaren Blick zu, als ich ihr das Stichwort gab. Sobald sie das Steak verputzt hatte, kam sie zur Couch zurück. Belle tätschelte sie mit ein bißchen mehr Vertrauen. »Ich glaub, sie mag mich, Burke. Kann sie noch ein paar Tricks?«
    »Das sind keine Tricks«, sagte ich ihr. »Pansy arbeitet. Genau wie du und ich.«
    Ich gab Pansy das Zeichen, und sie kam rüber zur Tür. Ich öffnete sie, und sie verschwand im Dämmerlicht.
    »Wo geht sie hin?«
    »Aufs Dach.«
    »Es muß herrlich sein – können wir raufgehen?«
    »Belle«, sagte ich, »vertraue mir. Das Dach ist einer jener Orte, wo du nie und nimmer hinwillst.«
    »Kann ich rauf?«
    »Sicher. Es ist okay – Pansy versteht das.«
    Ich zeigte Belle das restliche Büro. Ich ließ sie allein rumschnüffeln, während ich die Ausschnitte, die Morelli mir besorgt hatte, auf dem Schreibtisch ausbreitete. Inzwischen hätte ich was vom Prof hören sollen.
    Belle kam rein, legte mir die Hand auf die Schulter. »Kennt mich Pansy ab jetzt?«
    »Sicher.«
    »Wenn ich also allein kommen würde ... wenn ich einen Schlüssel hätte ... würde sie mich reinlassen?«
    »Sie würde dich in Stücke reißen, Belle.«
    »Oh«, sagte sie mit ihrer Kleinmädchenstimme und behielt Pansy im Auge, die wieder reinkam und sich in einer Ecke einrollte.
    Ich drückte meine Zigarette aus, wollte unbedingt auf die Straße, sehen, ob sich der Prof gemeldet hatte.
    »Möchtest du was essen?«
    »Wenn du auch möchtest, Schatz.«
    »Ich dachte, du wärst am Verhungern.«
    »Ich kann auf das, was ich will, warten«, sagte sie, und ihre Stimme war immer noch zu klein für den Körper. »Ich hab auf dich gewartet.«
    Ergo hatte sie auf der Suche nach dem idealen Abgreifer raufund runterüberlegt. Tolles Ding. »Gehn wir«, sagte ich.
    Belle rieb mir immer noch die Schulter, beobachtete die Hündin.
    »Wird sie eifersüchtig, wenn ich dich küsse?«
    »Sie schert sich den Deibel drum.«
    »Ein Mädchen nach meinem Geschmack«, sagte Belle und küßte mich seitlich auf den Mund.
    Ueber der grünen Metalltür des Ladens, zu dem ich sie mitnahm, steht bloß »Bar«. Ein Aufreißertreff an der West Street, der im Hinterzimmer anständiges Essen serviert, sämtliche Tische seitlich in Nischen angeordnet, damit die Leute ihre Geschäfte machen können.
    Ich ließ Belle in der Nische sitzen und rief Mama von einem der Münztelefone in der Bar an. Ich wählte die Nummer, die den Apparat an ihrem Arbeitsplatz vorn im Restaurant klingeln läßt. Sie sagte etwas auf kantonesisch.
    »Irgendwas da?« fragte ich.
    »Kein Anruf«, sagte sie – sie kannte meine Stimme.
    Ich hängte ein, ging wieder rein. Eine rothaarige Kellnerin redete auf Belle ein. Als ich näherkam, erkannte ich sie wieder. Mary Ellen. Sie arbeitete seit Jahren hier. Es war ein netter, ruhiger Laden, keine besoffenen Arschabtatscher, alles rein geschäftlich.
    »Was darfs denn sein?« fragte sie, als hätte sie mich nie zuvor gesehen. Ein Laden nach meinem Geschmack.
    »Bestellst du?« fragte ich Belle, die es sich in der Nische gemütlich machte. Im Sitzen war sie kleiner als ich – ich schätze, die Beine machten den Großteil ihrer Länge aus.
    »Ich hab auf dich gewartet, Süßer.«
    Ich blickte zu Mary Ellen auf. Hier gibt’s keine Speisekarte, aber das Essen ändert sich nicht oft.
    »Wir haben ein paar sehr schöne Hüftsteaks.«
    Ich blickte Belle fragend an. Sie nickte. »Eins medium und eins ...« Wieder blickte

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