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Burke 3 - Bluebelle

Burke 3 - Bluebelle

Titel: Burke 3 - Bluebelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
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ich Belle an. »Englisch«, sagte sie. Ich bestellte ein Ginger-Ale. »Haben Sie Bier vom Faß?« fragte Belle. Mary Ellen schüttelte verneinend den Kopf.
    »Welche Sorte?«
    »Kalt«, sagte Belle und lächelte sie an.
    Möglicherweise war sie am Verhungern gewesen – Belle verpaßte ihrem Steak einen technischen K. o. in der ersten Runde. Bevor ich halbwegs durch war, verdrückte sie noch zwei Bier und die Hälfte meiner Kartoffeln. »Möchtest du noch eins?« fragte ich scherzhaft. Sie nickte selig. Trotz meines Vorsprungs wurden wir etwa zur selben Zeit fertig.
    Mary Ellen räumte die Teller ab. Ich zündete mir eine Kippe an.
    »Haben die hier keinen Nachtisch?« fragte Belle.
    »Nicht hier«, sagte ich ihr. »Möchtest du Kaffee?«
    »Kann ich später eine Eiskrem kriegen?«
    »Sicher.«
    Ich rauchte meine Zigarette, dachte über den Prof nach. Belle nippte an ihrem Kaffee, beobachtete mich schweigend. Ich spürte eine Hand auf der Schulter, Fliederund Jasminduft. Michelle.
    In einem weinfarbenen, seidenen Futteralkleid, einen schwarzen Schal um den Hals. Sie blickte mich fragend an. Ich rutschte rein, damit sie sich neben mich setzen konnte. Als sie reinglitt, gab sie mir einen raschen Kuß, wandte den Blick Belle zu, sprach mich aus dem Mundwinkel an.
    »Hi, Schätzchen. Wer ist deine Freundin?«
    »Michelle, das ist Belle.«
    Michelle hielt ihr eine manikürte Hand hin. »Hi, Süße.«
    »Hallo«, sagte Belle und schüttelte ihr die Hand. Hielt sie zu lange fest, beobachtete mein Gesicht.
    Michelle, die sich in einem Sekundenbruchteil über alles klar wurde, zog die Hand zurück.
    »Schau mich nicht so an, Mädchen. Dieser häßliche Schlagetot ist mein Bruder, nicht mein Lover.«
    Belles Mund verzog sich zu einem angedeuteten Lächeln. »So häßlich ist er gar nicht.«
    »Süße, bitte!«
    Belle lachte. »Er hat seine Qualitäten.«
    »Weiß ich«, sagte Michelle.
    Belles Miene wurde hart. »Wirklich?«
    Michelle erstarrte, fuhr die Krallen aus. »Schau, Landmädchen, ich sage, was ich meine. Und ich meine, was ich sage. Laß uns das klarstellen, okay? Ich hatte nie ’nen Bruder, bis Burke daherkam.
    Ich liebe ihn – ich schlafe nicht mit ihm. Wo immer du auch mit ihm hingehst, ich möchte nicht dorthin. Und wo immer ich mit ihm hingehe, kannst du nicht hin. Kapiert?«
    »Ich hab’s kapiert.«
    »Dann kapier auch das. Willst du meine Freundin sein, dann kommst du mit der besten Empfehlung«, sagte Michelle und tätschelte mir den Unterarm. »Machste auf zickig, dann biste am rechten Ort. Ich bin noch da, wenn du schon weg bist, Mädchen.«
    »Ich geh nirgendwo hin«, sagte Belle.
    »Dann wollen wir Freundinnen sein, ja?« sagte Michelle mit einem tödlichen Lächeln auf dem modellierten Gesicht.
    »Ja«, sagte Belle, langte rüber und nahm meine Hand.
    Michelle zog eine ihrer langen, schwarzen Zigaretten aus einem flachen Lackkästchen und tippte an den Filter, wartete auf Feuer.
    Ich riß ein Streichholz an. Sie schirmte meine Hand mit dem Feuer ab und zog sachte den Rauch ein. Belle beobachtete Michelle, als wüßte sie die Antwort auf all ihre Fragen.
    Michelle fummelte in ihrer gewaltigen Lackledertasche rum.
    Sie zog einen Fotostreifen raus. Terry. In einem blauen Blazer mit goldenen Knöpfen, dazu ein weißes Hemd und einen gestreiften Schlips, das Haar zurückgestriegelt. »Isser nicht hübsch?« fragte sie mich.
    »Eine lebendige Puppe«, versicherte ich ihr.
    Michelle haute mir den Ellbogen in die Rippen. »Schwein«, fauchte sie. Sie hielt Belle die Fotos hin. »Mein Junge.«
    Belle nahm die Bilder. »Er ist hübsch. Geht er schon zur Schule?«
    Ich lachte. Wieder stieß mich Michelle. »Aber ganz gewiß tut er das, Süße. Auf eine der exklusivsten im Lande, möchte ich hinzufügen. Und wenn es da nicht gewisse Leute gäbe, die ihm schlechte Manieren beibringen ...«
    »Schau mich nicht an«, sagte ich.
    »Der Maulwurf raucht nicht«, beendete Michelle die Diskussion.
    »Wie alt ist er?« fragte Belle.
    »Er ist fast zwölf.«
    »Der wird ein Herzensbrecher, wenn er älter wird.«
    »Genau wie die Mutter«, sagte Michelle, bereit, die nächsten paar Tage über ihr Lieblingsthema zu sprechen.
    »Ich kann den Prof nicht finden«, versuchte ich sie in die wirkliche Welt zurückzubringen.
    »Nun, Süßer, du kennst den Prof. Er könnte überall sein.«
    »Er sollte sich wieder melden, Michelle. Wir arbeiten an etwas.«
    »Oh.«
    »Yeah. Kannst du ...?«
    »Ich laufe jetzt auf’ ner anderen

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