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Burke 3 - Bluebelle

Burke 3 - Bluebelle

Titel: Burke 3 - Bluebelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
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vorbeigingen. Belle wurde steif.
    »Es heißt bloß, ›Schau dir das an!‹« sagte ich und drückte ihre Hand. »Müssen die Streifen sein.«
    Ich stieg mit einem Pfund auf den Gaul ein.
    Wieder auf unseren Sitzen, rutschte Belle hin und her, wackelte mit dem Kopf, damit sie ja nichts verpaßte. Ich zündete mir eine Kippe an, als sie die Pferde zum Tor riefen. Kaum fuhr der Wagen los, gingen die Pferde, in Positionskämpfe verwickelt, in die erste Kurve. Hurricane kam nicht glücklich raus – sie wurde nach außen abgedrängt, steckte tief im Feld.
    »Oh, sie verliert.«
    An der Sattelplatzkehre holte Hurricane weit aus, gewann ein bißchen Boden. Das Dreierpferd lag in Front, das Sechser neben ihm, Hurricane rannte hinter dem Sechser.
    Belle hämmerte mir die Faust aufs Knie, hüpfte leicht auf ihrem Sitz herum. »Komm schon!«
    Hurricane legte auf der Gegengerade einen Zacken zu, ging mit weitem Abstand an dem Pferd vor ihr vorbei, holte das führende ein. Doch sie konnte nicht nach vorn ziehen, und das Dreierpferd wirkte frisch. Die beiden rannten der Meute davon, hinein in die letzte Kurve und donnerten, ohne sich einen Zentimeter zu schenken, gen Einlauf.
    »Nicht aufstecken, Schätzchen!« brüllte Belle.
    Das Dreierpferd schob wieder die Nase nach vorn, doch die Stute wollte nicht aufgeben. Sie holte aus, faßte Tritt, schoß wieder vorwärts. Die Menge brüllte auf – das Dreierpferd war der Wettfavorit. Sie überquerten die Ziellinie gemeinsam – viel zu weit unten auf der Bahn, als daß ich hätte erkennen können, wer an der Spitze lag. »Foto« leuchtete auf der Tafel auf.
    »Hat sie gewonnen?«
    »Weiß ich nicht, Belle. Es war eng – wir müssen aufs Foto warten.«
    »Aber sie hat nicht aufgesteckt, nicht wahr?«
    »Hat sie todsicher nicht.«
    Die Menge summte. Das »Foto« kam raus, und die Zahlen leuchteten auf: 5-3-4.
    Belle stand auf, die Hände auf dem Geländer, und lehnte sich in die Nacht raus. »Braves Mädchen!« schrie sie der Stute zu. Köpfe drehten sich zu dem Geräusch um; die männlichen blieben umgedreht. Ich packte ihre Hände, zog sie auf den Sitz zurück.
    Hurricane trabte an uns vorbei, Richtung Stall. Belle stand wieder auf, klatschte in die Hände. »Oh, sie ist wunderschön!« sagte sie, glücklich wie ein Balg zu Weihnachten. Weihnachten bei Cosbys.
    Ich zündete mir eine Kippe an. Fast 350 Dollar gutgemacht.
    Samt Mystery Mary letzte Nacht steckte ich in der längsten Gewinnsträhne meines Lebens.
    »Burke, es ist genau, wie du gesagt hast. Sie war beherzt – sie hat durchgehalten.«
    Irgendwas, das du im nächsten Rennen setzen willst?« fragte ich sie mit so neutraler Stimme, wie dies den Umständen nach möglich war.
    »Nein, Liebster. Ich will nichts mehr setzen. Laß uns bloß zuschauen, okay?«
    »Ich bin gleich zurück«, sagte ich.
    Ich löste den Schein ein. »Netter Treffer«, gratulierte mir der Kassierer. Das Geld ergab einen fetten Stapel.
    Ich setzte mich neben Belle hin. »Jetzt hör zu – ich muß gehn und jemand treffen. Auf der andern Seite der Bahn. Du bleibst hier.
    Beweg dich nicht von deinem Sitz. Okay?«
    »Ja.«
    »Das nächste Rennen wird bald anfangen. Ich steh auf, als würde ich ’ne Wette machen. Ich bin zurück, so schnell ich kann.«
    »Okay.«
    »Jetzt paß auf. Belle. Und sag mir gar nichts. Falls ich bei Ende des siebten Rennens nicht zurück bin, stehst du auf und haust ab.«
    Ich drückte ihr die Autoschlüssel in die Hand. »Fahr zu deinem Haus. Ruf die Nummer an, unter der du mich beim ersten Mal angerufen hast. Frag nach Mama. Sag ihr, ich habe mich mit einem Mann namens Lupe getroffen. Sag ihr alles, was du weißt.«
    »Wann kommst du zurück?«
    »Weiß ich nicht. Ich geh den Tunnel runter. Falls du in ein paar Tagen nichts von mir gehört hast, rufst du Mama wieder an. Sie wird dir sagen, was du tun sollst.«
    »Burke ...«
    Ich hielt ihr Gesicht in der Hand, ging auf Blickkontakt. »Willst du meine Frau sein?«
    Sie nickte.
    »Das ist ein Teil dessen, was es kostet«, erklärte ich ihr.
    Ich schaute nicht zurück.
    Ich ging zu den Wettschaltern, legte zehn auf Sieg fürs Sechserpferd hin, schob den Schein in die Tasche. Ich hatte nicht ins Programm geschaut. Ich bahnte mir einen Weg durch die Menschen, bis ich hinter der Ziellinie war. Dann ging ich runter, zahlte eine Kröte extra und ging aufs Clubhausgelände. Ich blieb draußen, stieg in die dunkle Haupttribüne am Ende und arbeitete mich bis zur obersten Reihe vor.
    Nach

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