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Burke 3 - Bluebelle

Burke 3 - Bluebelle

Titel: Burke 3 - Bluebelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
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etlichen Minuten machte ich Lupe aus, der allein in der entfernten Ecke saß, angetan mit einer neongrünen Jacke mit irgendeinem Schriftzug auf dem Rücken. Ich marschierte runter, bis ich gegenüber von ihm war, ging auf Nummer Sicher. Profs Beschreibung stimmte haargenau.
    Ich zündete mir eine Kippe an, klemmte sie mir in den Mund und ging, beide Hände von mir, zu ihm hin.
    »Lupe?«
    »Wer will das wissen, Mann?«
    »Burke ist der Name«, sagte ich und setzte mich.
    Er grinste, zeigte mir seine miesen Zähne. »Ich kenn dich, Mann.
    Ich hab von dir gehört. Du hast den Monsterhund, richtig? Willste ihn in Ring schicken?«
    »Nur, wenn Sie mit reingehn«, sagte ich, ohne den Ton zu ändern.
    »Ich hab kein Zoff mit dir«, sagte er rasch.
    »Ich habe auch mit Ihnen keinen Zoff. Ich habe gehört, Sie wären der richtige Mann, den man wegen ’nem Kampf ansprechen muß, das ist alles.«
    »Was hast du?«
    »Ich habe nichts. Ich will bloß ’n bißchen Action erleben.«
    »Kennst du den Van Cortlandt Park?«
    »Hunde meine ich nicht, Junge. Und Hähne auch nicht.«
    »Sondern?«
    »Ich habe gehört, dieser Kerl, dieser Mortay – er hat ein paar Duelle gemacht. Mächtige Action.«
    » Mucha Action, Mann. Aber dieser Scheißkerl von Mortay – er hatte bloß diesen einen Kampf.«
    »Mit dem Japsen?«
    »Yeah! Hast du ihn gesehen?«
    »Nein, bloß davon gehört.«
    Seine Augen glitzerten, närrischkalte Augen. »Haste jemand, der Mortay treffen will, Mann?«
    »Yeah. Mich.«
    Lupe lachte. »Mit was, Mann? ’nem Maschinengewehr?«
    »Ich will nicht gegen ihn kämpfen – bloß mit ihm reden. Ich dachte mir. Sie könnten das einrichten.«
    »Nein, Mann«, sagte er, Trauer in der Stimme. »Ich treib ihn nicht auf – er treibt mich auf. Er hat diesen Kerl, Ramón. Er ist derjenige, der die Treffen abmacht.«
    »Wie hat er den Japsen aufgetrieben?«
    »Der Japs hat ihn aufgetrieben, Mann. Der Kerl marschiert frisch von der Küste an, gibt die Kunde aus. Ich hab gehört, Mortay hat da draußen seinen Bruder allegemacht. Er hat’s ihm heimzahlen wollen.«
    »Hatte nicht viel Glück, nicht wahr?«
    »Mann, Mortay macht keine Gefangenen. Er hat sich seinen Namen verdient. Mortay. Kapierst du? Muerte. Tod. Er handelt mit dem Tod, Mann. Vernascht sie bei lebendigem Leib.«
    »Sie wissen, wo man ihn finden kann?«
    »Mann, ich wil nicht wissen, wo man ihn finden kann.«
    »Yeah. Okay. Kommt dieser Ramón vorbei, dann sagen Sie ihm, ich möchte Mortay treffen. Öffentlicher Ort, keine Probleme.
    Möchte bloß ’ne Minute mit ihm reden.«
    Lupe zuckte die Achseln. »Kommt er, frag ich ihn, Mann. Wo steckst du?«
    »Gib ihm bloß meinen Namen. Ich steh im Telefonbuch«, sagte ich und ging weg.
    Vor dem Start des fünften Rennens war ich wieder bei Belle.
    »Nicht schlecht, hä?« fragte ich sie.
    »Ich hab hier gewartet, genau wie du gesagt hast.«
    »Braves Mädchen.«
    »Aber wenn du nicht zurückgekommen wärst, wär ich dich suchen gegangen.«
    »Das hab ich dir aber nicht gesagt.«
    »Ich hatte nicht vor, Ärger zu machen. Bloß ein bißchen rumschnüffeln.«
    »Yeah, du hast ’ne großartige Verkleidung, na klar. Niemand würde sich erinnern, dich gesehn zu haben.«
    »Burke, ich liebe dich. Ich mußte doch ...«
    »Du mußtest zuhörn. Wie ich’s dir gesagt habe. Wie du’s versprochen hast. Dumme Zicke.«
    »Liebster!«
    »Willst du nicht hörn, kannst du gehn. Wir haben einen Deal.«
    »Tut mir leid, Liebster. Ich bin ... ich wollte bloß ...«
    »Bloß. Scheiß. Gar nix. Ich sag’s dir nicht noch mal.«
    Sie kroch an mich, die Hand innen an meinem Schenkel, flüsterte. »Möchtest du mich heimbringen, mir den Arsch versohlen, mir eine Lektion erteilen?«
    »Ich dachte, du hättest gesagt, kein Mann hat dich jemals geschlagen.«
    »Es war’s wert«, flüsterte sie. »Weißt du, warum?«
    »Warum, Dummchen?«
    »Du mußt dazu da sein«, sagte sie.
    Ich stand auf, hielt ihr die Hand hin. Sie nahm sie, fromm wie ein Lamm, ein schwaches Lächeln auf dem Gesicht.
    Auf dem Rückweg fuhr ich den Plymouth. Belle war leise.
    »Bös auf mich?«
    »Ich bin nicht böse auf dich – ich werde nie böse auf dich sein. So geh ich nicht ran. Möchtest du bei mir sein, muß ich dir vertraun. Was andres gibt’s nicht.«
    Ich wandte mich ihr zu. Eine Träne rollte ihr über die Backe und hinterließ eine Spur auf dem Makeup.
    »Okay?« fragte ich sie.
    »Ich schwör’s«, versprach sie, legte sich auf dem Vordersitz flach und

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