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Burke 3 - Bluebelle

Burke 3 - Bluebelle

Titel: Burke 3 - Bluebelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
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Menge Babys wie das gesehen, das bei mir unterwegs war – sagte, da würde nie was Gescheites draus. Versuchte es mir schonend beizubringen, aber ich hab gewußt, was er meinte.«
    Sie nahm einen tiefen Zug von ihrer Zigarette.
    »Er hat gesagt, er könnte das bei mir drin regeln, wenn er das Baby holen geht. Die Eileiter verknoten. Ich mußte nicht mal ’ne Minute nachdenken.«
    Ihre Stimme klang sanft in der Nacht. »Ich könnte ein Baby liebhaben – ich weiß, daß ich’s könnte. Aber ich hab mir gedacht, wenn ich ein Baby liebhaben würde, würde ich nie eins haben. Verstehst du?«
    »Yeah.«
    »Wie kommt’s, daß du dich nie drum geschert hast?«
    »Worum?«
    »Mich zu schwängern.«
    Ich lachte. »Ich kann keine Kinder zeugen, Belle.«
    »Hast du’s probiert? Mit dieser Frau ...«
    »Nein. Ich habe es nie versucht. Nie dran gedacht, als ich jung war. Habe die meiste Zeit an Orten verbracht, wo man sowieso kein Kind machen konnte. Ich wurde mal zusammengeschlagen.
    Vor langer Zeit. Es war nichts Persönliches – ich war am falschen Ort. Oder vielleicht hatte ich bloß die falsche Farbe. Ist ziemlich egal. Jedenfalls haben sie ’ne echte Nummer mit mir abgezogen. Als mich die Sanitäter im Krankenhaus abluden, war der Schmerz so schlimm – es gibt nichts, womit ich ihn dir beschreiben könnte.«
    »Was ham die gemacht?«
    »Ein paar Rippen zerknackst. Den Kiefer gebrochen. Aber die eigentliche Verletzung – sie haben mir so oft in die Eier getreten, daß ich dachte, sie würden mir abfallen. Der Doktor sagte, es wäre eine Hodentorsion.«
    »Eine was?«
    »Eine Torsion ... wie eine Verdrehung.« Ich hielt die Fäuste vor ihrem Gesicht aneinander, verdrehte eine zur Seite. »Wie das.«
    »Urgh!«
    »Yeah. Ich habe an mir runtergeschaut – der ganze Sack war schwarz. Bevor sie mich rausließen, sagte der Doktor, die Blutzufuhr wäre abgeklemmt gewesen – sie mußten mich aufschneiden und innen eine neue Wand einnähen, damit die Eier an Ort und Stelle blieben.«
    »Gott!«
    »Ich erinnere mich, daß ich ihnen gesagt habe, sie könnten eine Vasektomie machen, während sie dran wären ... Der Doktor hielt das für lustig – von wegen, wenn sie schon mal zur Hand waren und so. Aber sie haben’s gemacht. Von mir ebenfalls keine Babys.«
    »Tut dir das weh?«
    »Nein. Um mich geht’s nicht. Ich denke nicht drüber nach. Aber ich hab’s noch nie irgendwem erzählt.«
    Belle küßte mich. »Mit kannst du alles erzählen«, sagte sie.
    Ich langte an ihr vorbei. Zündete mir meinerseits eine Zigarette an. Laut meiner Uhr war es nach vier Uhr morgens.
    »Geh wieder schlafen«, sagte ich, rieb ihr den Rücken und stieß ihr an die Schulter.
    »Ich muß auf dem Bauch schlafen«, sagte sie, und ein Lächeln umspielte ihre Lippen.
    »Du brichst mir das Herz – so hart hab ich dich nicht gekniffen.«
    » Hast du!«
    »Mach halblang, Belle. Ich brauchte ’nen Schraubstock, um bei all dem was auszurichten«, sagte ich und tätschelte ihr den Hintern.
    »Ich hab in den Spiegel geschaut. Während du geschlafen hast.
    Du hast ein großes Mal gemacht.«
    »Es ist bald wieder weg.«
    »Ich weiß«, flüsterte sie. »Deshalb schlaf ich ja auf dem Bauch.
    Ich will’s noch mal sehen, bevor es vergeht.«
    Sie legte mir das Gesicht an die Brust. Ich spürte die Tränen.
    »Was ist?«
    »Es wird verschwinden. Und du auch.«
    »Ich bin hier.«
    »Jetzt noch.«
    Ich nahm einen letzten langen Zug von der Zigarette, flocht die Hand in das Haar in ihrem Nacken.
    »Es ist so, wie du vorhin gesagt hast, Belle. Wir sind Outlaws.
    Morgen ist was für Bürger. Für uns gilt immer das Jetzt.«
    »Ich liebe dich«, murmelte sie an meine Brust.
    »Geh schlafen, mein kleines Mädchen«, sagte ich ihr, hielt sie, küßte ihr Haar.
    Wartete auf das Tageslicht.
    Einige Stunden später war ich wieder auf. Ich zündete mir eine Zigarette an, lief raus auf den Steg. Eine große Möwe saß auf dem Geländer. Sie flog nicht weg, als ich näher ranging, verdrehte bloß den Kopf, damit sie mich genau beobachten konnte. Sie wußte, daß sie den ganzen Himmel zum Ausreißen hatte.
    Ich spürte Belle hinter mir. »Geh du lieber wieder schlafen«, sagte ich.
    »Warum? Ich bin jetzt wach.«
    »Du hast schon ein paarmal abends bei der Arbeit gefehlt. Du wirst dich ausgelaugt fühlen, wenn du nicht ein bißchen zur Ruhe kommst.«
    »Ich geh da nicht zurück. In dem Geschäft kommen die Mädchen, und sie gehen. Es passiert ständig.«
    »Yeah, aber

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