Burke 3 - Bluebelle
...«
»Ich bin in dem hier mit dir drin, Burke. Ich weiß, daß du sowieso von mir weggehen könntest. Wenn’s vorbei ist. Aber ich muß die Chance nutzen. Dir zeigen, was ich kann ... damit du bei mir sein willst.«
»Schau, Belle ...«
»Du hast’s versprochen. Vielleicht hast du nicht genau die Worte gesagt, aber du hast’s versprochen. Ein Outlaw-Versprechen – ich bin bei dem hier dabei. Ich hab ein bißchen Geld beiseite gelegt.
Du brauchst mich nicht auszuhalten.«
»Hölle und Teufel, ich müßte ’ne Bank ausrauben, bloß um dich zu ernähren.«
Sie knallte mir eine auf den Arm. »Ich meine das. Alber nicht herum.«
Sie schlang mir von hinten die Arme um den Hals, drückte mich an sich, redete mir genau ins Ohr. »Ich will bei dir sein. Ich möchte nicht mehr, daß mich die Männer so anschaun, wie sie’s normalerweise machen. Das geht nicht mehr – wegen dir.« Ihr Griff wurde fester. »Ich möchte einen Mann, der mir ins Gesicht schaut.«
Ich ließ Luft ab. »Zieh dich an«, sagte ich ihr.
Bis halb acht waren wir im Büro zurück. Ich ließ Pansy raus aufs Dach, rief Mama an. Für mich waren keine Nachrichten gekommen, aber sie hatte meine an Max ausgegeben.
Noch ein rascher Anruf. Der Prof war am Telefon leicht benebelt – ich schätze, sie dröhnten ihn immer noch zu.
»Wie ist das werte Befinden, Bruder?« fragte ich ihn.
»Kannst du dem Ausschuß nicht trauen, wird’s Zeit für die Mauern.«
Einer seiner alten Sprüche – wenn du den Bewährungsausschuß nicht leimen kannst, wird’s Zeit, an einem Fluchtplan zu tüfteln.
Ich schätze, er hatte das Krankenhaus ziemlich satt.
Ich breitete die Straßenkarten wieder auf dem Schreibtisch aus, starrte sie an.
Belles Hand auf meiner Schulter. »Was suchst du denn, Liebster?«
»Weiß ich noch nicht.«
Pansy kam wieder runter. Mit einem Blick erfaßte sie die Lage.
Ich arbeitete – keine Chance, mir Futter abzupressen. Dann stieß sie in ihrem Viehhirn auf etwas, das einem Einfall so nahkam wie irgend möglich. Sie rammte den massigen Kopf an Belles Bein und stieß sie ein paar Schritte zurück. Belle steuerte die Couch an, doch Pansy schnitt ihr den Weg ab, stupste sie wieder an.
»Was möchte sie denn?«
»Futter«, sagte ich, ohne aufzuschaun.
Ich hörte, wie der Kühlschrank aufging. »Nun, was darf s denn sein?« fragte Belle. Pansy knurrte. »Kann ich ihr ein bißchen von dem braunen Reis geben?«
»Wärm ihn erst auf«, sagte ich ihr, nahm den Blick nicht von den Karten.
Belle kam wieder rein. »Liebster, gibt’s hier irgendwo ’nen Laden?«
»Was für einen Laden?«
»Zum Beispiel einen Supermarkt oder einen Lebensmittelladen.«
»Nicht weit weg. Warum?«
»Ich brauch ein bißchen Zeug.«
»Später, okay?«
»Aber ich möchte ...«
»Belle, ich versuche was rauszufinden. Sei einfach ’ne Weile leise, okay?«
Sie lehnte sich über den Schreibtisch, die Brüste vor meinem Gesicht, ließ eine Hand in meinen Schoß gleiten. »Vielleicht solltest du mir was in den Mund stecken ... mir richtig das Maul stopfen.«
Ich schaute zu ihr auf, ging auf Blickkontakt. »Wenn du mich hier nicht arbeiten läßt ...«
Ihre Augen wurden tief und traurig. »Ich hab bloß gespielt.«
»Dafür ist jetzt keine Zeit.«
Sie lehnte sich dichter ran, musterte meine Augen. »Ich weiß.
Ich dachte, du würdest mir einen Klaps geben. Wo du mich letzte Nacht gezwickt hast.«
»Wozu sollte das nutze sein.«
»Ich muß dich spüren. Du willst dir nicht helfen lassen ... Ich wollte bloß ...«
»Ich werde mir helfen lassen. Aber wenn du das Maul nicht hältst, finde ich nie raus, wie.«
Ich tätschelte ihr Sitzfleisch. Sachte. »Okay?«
»Okay.«
Als ich von der Karte aufschaute, schlief sie eingerollt auf der Couch. Pansy lag parallel zu ihr auf dem Boden.
Ich schnippte mit den Fingern. Pansys Kopf fuhr herum. Ich deutete auf die entfernte Ecke des Büros. Sie bewegte sich mit der Geschwindigkeit eines ausreißenden Feuerhydranten. So
bald sie auf ihrem Posten war, ging ich zur Couch. Ich küßte Belle auf die Backe. Sie wurde wach. »Was ist los, Liebster?«
»Du kannst was für mich machen – biste wach?«
Sie rieb sich die Augen. »Sicher.«
»Als du mit Marques gesprochen hast, hat er dich angerufen oder du ihn?«
»Sowohl als auch.«
»Du hast also seine Telefonnummer?«
»Sicher.«
»Ich möchte, daß du ihn anrufst. Ihm sagst, ich wäre im Club vorbeigekommen und hätte dich getroffen. Dich gebeten, mit ihm
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