Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Burke 3 - Bluebelle

Burke 3 - Bluebelle

Titel: Burke 3 - Bluebelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
Vom Netzwerk:
Verbindung aufzunehmen – ein Treffen zu arrangieren. Bestell ihm, ich hätte gesagt, zu jeder Zeit, an jedem Ort. Wegen dem, worüber wir das letzte Mal geredet haben.«
    »Was ist, wenn er zurückrufen muß – wo soll ich ihm sagen, daß ich bin?«
    »Sag ihm gar nichts. Wenn er dir nicht gleich eine Zeit und einen Ort nennt, sagst du ihm, er soll unter meiner Nummer anrufen. Derjenigen, die ich dir beim ersten Mal gegeben habe.«
    »Bei der Chinesin.«
    »Yeah.«
    »Burke, ist sie diejenige? Die, die du ...?«
    Ich zerzauste ihr das Haar, küßte sie auf den Nacken. »Komm schon, Belle. Wir haben heute ’ne Masse zu tun.«
    Auf dem Weg zum Krankenhaus fragte ich sie über Marques aus.
    »Weißt du, zu welcher Zeit du am besten anrufst?«
    »Ist das nicht egal?«
    »Er ist ein Zuhälter. Marschiert er vor vier, fünf morgens von der Straße, denken die ändern Spieler, ihm geht die Puste aus. Früher Nachmittag ist die beste Zeit, ihn in der Heia zu erwischen.«
    »Manchmal, wenn ich von der Schicht komme, kann ich nicht schlafen. Vielleicht sollte ich es jetzt probieren.«
    »Yeah, okay. Wenn ich rauf zum Prof gehe, nimmst du das Auto.
    Such dir ein Münztelefon, probier dein Glück.« Ich schaute auf die Uhr. Beinahe halb elf. »Wir treffen uns gegen Mittag auf dem Parkplatz. So du ihn bis dahin nicht erreicht hast, versuchen wir’s wieder.«
    Ich hielt vor dem Saint Vincent. »Die Zulassungspapiere sind im Handschuhfach. Wirst du von der Polizei angehalten, sagst du ihnen, das Auto ist geborgt. Es steht auf keiner Liste.«
    Ich zeigte ihr die Papiere.
    »Juan Rodriguez?«
    »Das bin ich. Ich kenne dich vom Club her. Habe dir gesagt, du könntest dir das Auto ausborgen, wann immer du möchtest. Du warst nie bei mir zu Hause. Ich habe dir gesagt, ich würde das Auto ein paar Wochen lang nicht brauchen, weil ich in Urlaub wäre.«
    Ich gab ihr einen Papierfetzen mit einer Telefonnummer. Das Telefon würde auf dem Schrottplatz in der Bronx läuten, von dem ich ein Stück besitze. Der alte Mann, der meinen Lohnzettel ausstellte, würde jedem Anrufer sagen, ich wäre in Urlaub. Irgendwo in Puerto Rico. Juan Rodriguez war der ideale Arbeitnehmer – er kreuzte nie zur Arbeit auf, aber er hob seinen Lohn ab und gab dem Boß das Geld zurück. Scheiß aufs Finanzamt.
    »Fahr das Auto, als war’s heiß. Lenke keine Aufmerksamkeit auf dich. Wenn du aber rausgezogen wirst, reiß nicht aus. Falls du einen Strafzettel kriegst, nimm ihn einfach. Sag gar nichts.«
    »In Ordnung, Liebster.«
    Der Plymouth zog davon und verschwand im Verkehr. Geschmeidiger, als ich ihn je gefahren hatte.
    Der Prof wirkte schon kräftiger. Ich zog mir einen Stuhl ans Kopfende des Bettes, und wir redeten, wie wir’s immer auf dem Hof gemacht hatten. Leise, jeder in eine andere Richtung blickend. Die karibische Schwester kam rein.
    »Ich riech Rauch hier drin«, sagte sie, als hätte sie uns beim Klauen erwischt.
    »Rauch hat nicht den Hauch einer Chance gegen Euren süßen Duft, Mama«, stimmte der Prof an.
    »In Krankenzimmern ist Rauchen verboten. Na, das wissen Sie ganz genau. Ich hab’s Ihnen schon mal gesagt.« Der Prof breitete die Hände gen Himmel aus, suchte göttlichen Beistand. »Herr, erbarme dich, bei dieser Frau mach ich keinen Stich.«
    Das breite Gesicht der Schwester legte sich in Falten, als sie sich das Lächeln verkniff.
    »Wortgewandter kleiner Mann – ich brech dir den Rest von deinen Knochen.«
    »Das glauben Sie doch selber nicht, eine Göttin wie Sie.«
    Die Schwester hatte eine Pille und eine Plastiktasse mit einer dunklen Flüssigkeit. »Wollen Sie die Medizin ohne die übliche Rede nehmen?«
    Der Prof betrachtete sie, den Kopf zur Seite geneigt. »Wissen Sie, warum ein Mann auf einen Berg steigt?«
    Sie seufzte, inzwischen dran gewöhnt.
    »Also dann. Warum steigt ein Mann auf einen Berg?«
    »Weil die Luft so süß is, wenn man auf den Gipfel kommt«, sagte der Prof und stopfte sich die Pille in den Mund, während er das Glas wie zum Toast hielt. »Wollen Sie einem armen Mann einen Grund zu leben geben?«
    »Legen Sie sich weiter an mit mir, haben Sie keinen Grund zu leben«, warnte sie ihn, wartete dann geduldig, bis der Prof seine Medizin ausgetrunken hatte. Schnappte sich das Glas aus seiner Hand und stolzierte raus.
    »Noch ein Weilchen hier, und sie gehört mir«, sagte der Prof. Er hatte recht – alles, was Mortay gebrochen hatte, waren die Beine.
    Ich zündete mir eine weitere Zigarette an, zog das

Weitere Kostenlose Bücher