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Burke 3 - Bluebelle

Burke 3 - Bluebelle

Titel: Burke 3 - Bluebelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
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halbvolle Wasserglas, das wir als Ascher benutzten, unter dem Bett vor.
    »Ich war auf der Bahn. Habe den Mann getroffen. Wie ich’s dir sagte.«
    »Und?«
    »Er kann mich nicht in Kontakt bringen. Sagt, dieser Mortay handelt wirklich mit dem Tod. Dieses Duell mit dem Japs – es ist tatsächlich gelaufen.«
    Der Prof zog heftig an der Zigarette. »Yeah. Aber er is kein Krieger. Nicht wie Max. Er is süchtig danach.«
    »Es paßt alles, Prof.«
    Seine Augen funkelten. »Erklär’s mir, Bruder.«
    »Du hast nicht Ausschau nach diesem Freak gehalten, richtig?
    Bloß ein bißchen rumgestochert ... nach dem Bus gefragt.«
    »Richtig.«
    »Und dieser Kerl ist kein Leibwächter. Du mußt ihm zufällig in die Quere gekommen sein.«
    »Das reicht nicht. Wir brauchen mehr, sonst tun wir uns schwer.«
    »Ich arbeite dran. Ich habe diesem Lupe gesagt ... dem Kerl, der die Kämpfe macht ... ich möchte mich mit ihm treffen.«
    »Du hast nicht vor, Max mitzunehmen?«
    »Max ist bei dem hier außen vor, Prof.«
    Er langte mit der Hand über das Bett. Ich quetschte sie.
    »Das besiegelt den Deal«, sagte er.
    »Richtig. Hast du irgendwas läuten gehört?«
    »Noch nicht. Wird aber noch kommen. Ich hab ’ne Masse Haken ausgelegt.«
    Ich stand auf. »Brauchst du irgendwas?« fragte ich.
    »Ich brauche eine Schwester«, sagte er.
    Belle saß am Steuer des Plymouth, als ich über den Parkplatz kam, und las eine über dem Lenkrad ausgebreitete Zeitung. Sie hatte das Auto in Fahrt, bevor ich die Tür geschlossen hatte.
    »Sehr schön«, sagte ich ihr.
    »Das ist ein wunderschönes Auto.«
    »Du bist eine wunderschöne Frau. Marques angerufen?«
    »Ging keiner ran. Können wir’s nicht von deinem Büro aus probieren?«
    »Das Telefon nutzt nach acht Uhr morgens nichts. Länger als ’ne Minute kannst du sowieso nicht in der Leitung bleiben. Ich sag’s dir, wenn du anhalten sollst.«
    Am Fluß entdeckten wir ein freies Münztelefon. Ich reichte Belle einen Vierteldollar. Sie zog eines dieser angefeuchteten Tücher aus ihrer Tasche, riß die Verpackung auf, wischte die Sprechmuschel ab.
    Sie wählte die Nummer. Wartete. Jemand nahm ab. Ich hörte nur ihre Seite des Gesprächs.
    »Könnte ich bitte Marques sprechen?«
    »Belle.«
    Wir warteten etliche Minuten. Ich öffnete die Hand, zeigte ihr, daß ich einen weiteren Vierteldollar bereit hatte.
    »Hi, erinnern Sie sich an den Mann, den ich für Sie anrufen sollte? Burke! Er ist im Club vorbeigekommen. Hat gesagt, er möchte sich mit Ihnen treffen. Wegen dem, worüber Sie beim letzten Mal geredet haben.«
    »Er hat gesagt, das läge bei Ihnen. Zu jeder Zeit. An jedem Ort.«
    »Nein, er schien überhaupt nicht sauer. Er hat bloß gesagt, er brauchte Informationen über die Szene, und Sie wären dafür der Beste ... Er wollte nicht rumstochern, ohne es bei Ihnen gegenzuchecken, hat er gesagt.«
    »Okay. Warten Sie, ich schreib mir das auf«, sagte sie und gab mir Zeichen. Ich nickte. »Schießen Sie los«, sagte sie ins Telefon.
    »Juniors? Wo is’n das? Oh, er wird’s wissen.« Wieder nickte ich ihr zu. »Welche Zeit?«
    »Elf. Okay. Und ich bestell ihm, er soll keine Freunde mitbringen? Sicher. Okay, danke. Ich werd’s ihm bestellen – er hat gesagt, er ruft mich an, bevor ich heut abend zur Arbeit geh.«
    Sie hängte den Hörer ein.
    »Braves Mädchen«, sagte ich ihr.
    Sie schmiß den Kopf zurück, und ein Lächeln leuchtete in der Sonne auf. »Warte bloß, dann wirst du sehen«, versprach sie.
    Ich übernahm das Steuer. Beim Losfahren bemerkte ich, daß der Rücksitz voller Kartons war. »Was ist das alles für Zeug?« fragte ich sie.
    »Zeug, das ich gebraucht habe«, sagte sie. Fall abgeschlossen.
    »Hungrig?«
    Sie machte ein Geräusch wie Pansy, wenn man ihr dieselbe Frage stellte.
    Ich hielt hinter Mamas Laden, nahm Belle bei der Hand, als wir durch die Küche gingen. Mamas versammelte Schlagetots beobachteten uns teilnahmslos – sie hatten seltsamere Dinge durch den Hinterraum kommen sehen.
    Der Schuppen hatte ein paar Kunden – keine Chance, sie zur Mittagszeit allesamt außen vor zu halten –, doch meine Ecke war frei, wie immer.
    Der Kellner kam zu uns her, verstellte Belles Seite der Nische, warf mir einen fragenden Blick zu. Ich schüttelte den Kopf, gab ihm zu verstehen, daß Belle keinen Ärger bedeutete. Er verdrehte die Augen in Richtung Vorderraum. Ich nickte – schick Mama vorbei. Mamas Kleid war tiefrot. Die Opalohrringe paßten zu dem Reif an ihrer Hand.

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