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Burke 3 - Bluebelle

Burke 3 - Bluebelle

Titel: Burke 3 - Bluebelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
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wie gesagt. Es ist nicht das erste Mal, daß er auf ’nen Nagel getreten ist.«
    »Der Kerl mußte das nicht machen, Michelle. Es war eine Botschaft. Er ist ’ne Art Freak – möchte mit Max kämpfen. Deswegen hat er sich den Prof vorgeknöpft.«
    »Er möchte mit Max kämpfen?«
    »Hat er jedenfalls gesagt.«
    »Er sollte seinen Namen in ›Todessehnsucht‹ abändern.«
    »Yeah, toll. Danke für die Hilfe.« Ich wollte aufstehen.
    »Burke!«
    »Was ist? Glaubst du, ich bin hergekommen, um mir deine spitzen Sprüche anzuhören? Der Prof ist mein Bruder. Deiner auch.
    Ich weiß, daß du von der Straße runter bist – ich hätte nicht gedacht, daß wir von deiner Liste runter sind.«
    Michelle packte meinen Arm, schlug die Krallen rein. »Sag das nie wieder!« zischte sie und zog mich näher. Sie erhob sich, hakte ihren Arm bei mir unter. »Laß uns hier raus – zu viele Ohren.«
    Wir gingen raus ans Tageslicht. Ich ließ mich von ihr die Straße runter zu einem anderen Laden führen – eine Singles-Bar, in der noch etliche Stunden tote Hose war. Wir schnappten uns ein Paar Stühle in einer Ecke. Glas klirrte; ein spröder Kontrast zu dem saftlosen, blutleeren Gelächter der Kunden.
    Der Barkeeper brachte Michelle ihren Weißwein und mir mein Ginger-Ale.
    »Erzähl«, sagte sie, und diesmal spielte sie nicht.
    »Kennst du den Geisterbus?«
    »Bloß die Gerüchte. Den Klatsch von der Straße. Aber ich weiß, daß er echt ist – jemand schießt auf die arbeitenden Mädchen.«
    »Es gibt ein Kopfgeld auf ihn, ich habe mit ein paar Leuten geredet, ’nen Deal gemacht, daß ich ihn aufspüre. Der Prof war mit dabei. Er hat danach Ausschau gehalten, als er auf diesen Mortay gestoßen ist.«
    »Da besteht also ein Zusammenhang?«
    »Weiß ich nicht. Als Mortay ihm grob gekommen ist, hat der Prof Max’ Namen rausgerückt. Dachte, das gäbe ihm ein bißchen Schutz. Es ging nach hinten los. Mortay wil Max – hat er jedenfalls gesagt. Wollte wissen, wo sein Dojo wäre. Der Prof hat’s nicht gewußt. Mortay hat ihm die Beine zerknackst.«
    »Wie hast du ihn gefunden?«
    »Sie haben ihn selber zum Krankenhaus gebracht. Wie ich sagte – eine Botschaft.«
    »Wie weit bist du schon?«
    »Ich hab ein bißchen rumgewühlt. Es gibt da diesen Kerl, Lupe.
    Arbeitet von der Bronx aus. Arrangiert Kämpfe. Weißt du: Hahnenkämpfe, Pitbulls, derlei Dreck?«
    »Ja?«
    »Er sagte, dieser Mortay hat ein Duell bestritten. Ein Haufen Spieler hat sich zusammengetan, eine Börse zusammengekratzt.
    Zwanzig Riesen. Mortay hat den andern Kerl vor aller Augen umgebracht.«
    »Ich verstehe. Reguläre Preiskämpfe sind den Freaks zu zahm.
    Zuviel Kokain, zuviel Siff ... Nach ’ner Weile haben die überhaupt keine Nervenenden mehr. Du brauchst ’nen Superkick, damit deren Batterien noch anspringen. Die wollen die echten Sachen.«
    »Ich habe diesem Lupe gesagt, ich möchte Mortay treffen.«
    »Burke, das sieht dir nicht ähnlich, dieser Macho-Blödsinn.«
    »Nicht gegen ihn kämpfen, Michelle. Ihn treffen, ihm bloß sagen, ich steige da aus. Keinerlei böse Gedanken.«
    »Baby, ich kenne dich seit Ewigkeiten. Alle deine Gedanken sind böse Gedanken.«
    »Ich muß ihn von Max ablenken.«
    »Das klingt ja wie ...«
    »Ich weiß nicht, wie es klingt. Falls er ein Selbständiger ist, isses egal. Er kann Max nicht auftreiben.«
    »Und?«
    »Und falls er mit diesem Geisterbus zusammenhängt, hängt er vielleicht mit Leuten zusammen, die es könnten.«
    Der Barkeeper brachte uns eine weitere Runde. Ich spürte, wie mir eine gutgepolsterte Hüfte an den Arm stieß. Ein Mädchen in einem rosa Lederrock, das sich, auf seine Freundin einredend, auf den Stuhl neben mir schob. Sekretärinnen, die ihre Mittagspause überzogen, um sich mal umzuschaun.
    Michelle nippte an ihrem Wein. »Was soll ich für dich tun?«
    »Frage rum. Nach dem Bus. Ich checke diesen Mortay aus, so gut ich kann. Sehe, wie alles zusammenpaßt.«
    »Ich dachte, du wolltest da aussteigen.«
    »Wenn ich kann, tu ich’s. Ich mag das alles überhaupt nicht. Falls dieser Kerl wirklich Duelle austrägt, macht er’s nicht ewig. Alte Pistoleros gibt’s nicht.«
    Sie nagelte mich aus großen Augen über den Glasrand weg fest.
    »Ich mag ein süßes junges Ding sein, Schätzchen, aber ich habe schon ein paar Jährchen auf dem Buckel, falls du dich erinnern kannst?«
    »Ex-Pistolero«, sagte ich leise.
    »Yeah, wir sind alle ausgext, nicht wahr, Baby? Ich bin ’ne Ex-Asphaltschwalbe, und du

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