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Burnout vorbeugen und heilen

Burnout vorbeugen und heilen

Titel: Burnout vorbeugen und heilen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Schneider
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Deshalb ermöglichen Systeme (egal ob wirtschaftlicher, politischer oder sonstiger Natur), die selbstbewusste tatkräftige Menschen wollen, diesen eine breite Bildung. Systeme, die abhängige, folgsame Menschen wollen, schränken Bildung ein.
    Menschen, die sich eine für sie passende Form von Weiterbildung erlauben, begeben sich damit meist völlig bewusst in einen Zustand des Nachspürens, Hinhorchens, -schauens und -fühlens. Sie begeben sich auf eine Reise zu sich selbst und in die Welt, in der sie leben. Für manche kann dieser Prozess sich förmlich anfühlen, als säßen sie auf einer Insel, von der aus sie mit der nötigen Distanz auf das blicken, was gerade ist. Sie beobachten sich, ihr Dasein, ihre Arbeit und andere Lebensbereiche, durchfühlen und durchdenken sie. So kommen sie zum Verstehen, zum Neusortieren, und zu neuen Handlungsmöglichkeiten. Aus der Reflektion heraus können sie sich andere Bereiche und Rollen anschauen und sich diese neu erschließen. Menschen, die es sich zur Gewohnheit machen, immer wieder in eine solche Reflektionsrolle zu schlüpfen, tun sehr nachhaltig etwas für ihre eigene Entwicklung und für die ihrer Umgebung.
    Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denen ihre Firma die Teilnahme an passenden (auch die persönlichkeitsbildenden) Seminaren ermöglicht, fühlen sich ernst genommen, angeregt und als Menschen wertgeschätzt. Wenn ich solche Seminare leite, teilen mir die Teilnehmenden dies oft ausdrücklich mit und merken an, dass sie ihrer Firma gegenüber ein Stück Dankbarkeit empfinden. Durch passende Bildungsmaßnahmen lassen sich also Engagement, Neugierde und Spaß an der Arbeit fördern. Coachings werden ähnlich günstig eingeschätzt. Viele Coachees bringen zum Ausdruck, dass die Offenheit ihrer Firma für diese Form der Weiterbildung ein Grund sei, weshalb sie gern und engagiert dort arbeiteten.
    Das Recht auf Bildungsurlaub nehmen in den letzten Jahren immer weniger Mitarbeiter in Anspruch. Sie lassen sich, etwa durch Zeitdruck am Arbeitsplatz, einschüchtern oder befürchten abgewertet zu werden und nehmen ihren Anspruch nicht wahr. Dabei kann ein stimmig begründeter, zur Person, zu ihrer aktuellen Tätigkeit und beruflichen Entwicklung passender Bildungsurlaub die Zufriedenheit und die Weiterentwicklungschancen im Beruf erhöhen. Das zumindest ist meine Beobachtung.
    Noch ein Wort zu Medien wie Literatur, Zeitung, Radio, Kino, Fernsehen oder Computer: Wenn Menschen diese gezielt, stimmig und bewusst zur Bildung und zum Vergnügen einsetzen, sind sie Quellen der Freude. Werden sie aber als „Ablenkung“ eingesetzt, als Mittel, um andere Unannehmlichkeiten zu verdrängen, helfen sie nicht, sondern machen abhängig. Und sehr oft setzen Menschen Medien vor- oder unbewusst ein, um von ihren eigentlichen Grundbedürfnissen abzulenken.
    In meiner Beratungs- und Coachingpraxis habe ich Folgendes festgestellt: Wenn jemand stark erschöpft ist, verhelfen ihm weder Fernsehen noch Computerspiele zur Erholung. Im Gegenteil, durch den Gebrauch solcher Medien verstärkt er die unterschwellige, nicht voll zugelassene Erschöpfung noch und erhält einen Teufelskreis aufrecht: Je mehr ein vorhandenes Grundbedürfnis nicht wahrgenommen wird, umso weniger wird es gestillt, umso mehr kommt es zu Unbehagen und Fehlleistungen, umso weniger wird es gestillt, umso weniger wird es wahrgenommen usw., usw. – bis zum Ausstieg oder Zusammenbruch.
    Tipps
Buchen Sie das Seminar, das Sie schon lange besuchen wollten.
Lesen Sie das Buch, das Sie schon lange lesen wollten.
Reisen Sie dorthin, wohin Sie schon immer einmal reisen wollten.
Nutzen Sie die Medien (bzw.: benutzen Sie sie nicht).
Besuchen Sie das Konzert, in das Sie gerne gehen möchten.
Buchen Sie den Volkshochschulkurs, den Sie schon lange buchen wollten.
2.14 Gesellschaft
    Als Menschen leben wir in Gemeinschaft. Wir organisieren uns in Paargemeinschaften, Familien und Freundschaften, in Vereinen, Dörfern, Gemeinden, Städten, Ländern, Kulturen, Nationen, Parteien und vielfältigen Interessengemeinschaften. Zu einer Gruppe dazuzugehören, in einer Gruppe oder Gemeinschaft mitzuwirken scheint ein menschliches Urbedürfnis zu sein – und eine Notwendigkeit. Denn wenn wir uns nicht gesellschaftlich und politisch engagieren, laufen wir Gefahr, abhängig von der Gunst der Mächtigen zu werden.
    In Zeiten, in denen u.a. Beruf, Familie und Kinder viel von den Menschen fordern, erfahren sie oft ihre körperlichen und seelischen Grenzen,

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