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Burnout vorbeugen und heilen

Burnout vorbeugen und heilen

Titel: Burnout vorbeugen und heilen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Schneider
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ähnliche Dinge, dass das genau in die richtige Richtung geht, d. h. Optimierung von Arbeitsabläufen bzw. die Einstellung dazu, dass man delegiert und dass man bestimmte Dinge macht oder nicht macht.
    Und was auch ganz wichtig ist, wenn man körperliche Symptome hat, dass man sagt, das ist einfach so, das sind Alarmsignale. Dann achtet man mehr darauf. Es ist wichtig zu lernen, dass bestimme Symptome auch ein Alarmsignal sein können und eigentlich gut sind. Dass man so etwas nicht negativ sieht. Das ist, glaube ich, auch ganz wichtig.
    Vielleicht noch einmal so zusammengefasst: Was haben die Gespräche für einen Stellenwert für Sie gehabt?
    Ich brauchte einen festen Anlaufpunkt, auf den ich zuarbeiten konnte, und wenn sich in der Zeit, wo keine Gespräche waren, etwas angesammelt hatte, das ich gerne besprechen mochte, dann war das eigentlich immer der große Halt: Dass ich wusste, wenn es mir wieder schlecht ging oder irgendetwas war, das kann ich am Montag gleich besprechen. Das ist ein großer Halt in der Zeit. Wenn es einem wieder besser geht, dann sagt man: Oh, schon wieder hin? Gut, das ist dann einfach so, wenn es einem gut geht, dann muss man es nicht unbedingt haben, aber in der Situation ist das wirklich ein Halt.
    Und in der Situation, wo es Ihnen dann gut geht und Sie haben den Termin und gehen zum Termin: Würden Sie jetzt im Nachhinein sagen, hätten wir den dann fallen lassen können?
    Es war bisher immer so, dass es fruchtbar war, dass in der Diskussion mit Ihnen immer etwas entstanden ist, was man doch wieder hätte besprechen können oder wollen, sag ich mal, wenn man vorher darüber nachgedacht hätte. Das ergibt sich dann aus dem Gespräch heraus. Also, es ist schon ein sehr großer Halt.
    Bei einem Burnout ist ja natürlich immer das eigene Umfeld betroffen, die Lebenspartnerin oder Frau, Kinder oder andere in der Umgebung. Wie war das bei Ihnen?
    Also, meine Frau hat da sehr engagiert mitgemacht und natürlich ordentlich mitgelitten an der Stelle. Ja, sie war dann, als es zum Schluss sehr lange gedauert hat, auch mit den Nerven am Ende. Es ist ja so: Wir arbeiten natürlich sehr eng zusammen, weil wir eine eigene Firma haben. Da ist es natürlich so, dass alles davon berührt ist, alle Umwälzungen. Alles, was wir so gemacht haben, wurde natürlich zu Anfang von ihr skeptisch gesehen. Mittlerweile sagt sie selber, dass das, was wir gemacht haben – mit dem Telefon und dem Privatbereich –, komme ihr einfach zugute. Auch sie nimmt jetzt im Büro mehr Hilfe in Anspruch. Sie spürt selber eine Entlastung. Das passt also schon an der Stelle, das hat letztendlich für beide was gebracht. Also sie war sehr stark davon betroffen, das ist keine Frage.
    Sie war dennoch, als Sie angefangen haben Veränderungen vorzunehmen, skeptisch?
    Zunächst einmal ja.
    Ist jetzt aber sozusagen mitgezogen?
    Ja, jetzt wird es ja gut. Sogar bestens. Bei den Kindern war es so, dass sie natürlich von allem Bescheid wussten und auch einmal gefragt haben, wie es funktioniert, wie es geht. Sie waren aber, da sie außer Haus sind, davon nicht so ganz betroffen.
    Was war denn sonst noch wichtig?
    Es war auf alle Fälle sehr wichtig, dass ich in den ganzen Arbeitsablauf Pausen eingebracht habe. Zum Beispiel gehe ich ab und zu mal zwischendurch spazieren. Wenn ich eineinhalb Stunden im Büro war, dann gehe ich kurz raus, laufe einmal um den Block oder durch den Wald. Dann habe ich mir angewöhnt, Auflockerungsübungen zu machen. Und vor allen Dingen, um dadurch von der Arbeit abzulenken, achte ich auf Vogelstimmen oder das, was rundherum passiert, um nicht ans Büro oder an das letzte Telefonat zu denken. Und ich mache auch regelmäßig Mittagsruhe, auch wenn ich unterwegs bin. Wenn ich müde bin, fahre ich nicht erst nach Hause, um über den ersten Müdigkeitspunkt hinwegzukommen, sondern fahre zur nächsten Autobahnraststätte oder dem nächsten Parkplatz und lege mich da hin. Ich mache da auch autogenes Training. Was mir auch sehr gut hilft, ist die Muskelentspannung nach Jacobson. Die mache ich fast jeden Abend Die zwei Dinge gehören also auch mit dazu, das ist ganz wichtig.
    Sie haben gesagt, dass Sie auf die Vogelstimmen und diese Sachen achten, und von der Muskelentspannung berichtet. Da ist mein Eindruck, dass das ganz wichtig ist, weil Sie sich dann auf etwas anderes konzentrieren. Die Muskelentspannung ist ja auch eine Wahrnehmungsübung. Beim Spazierengehen achten Sie auf die Vogelstimmen außen und bei der

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