Burnout
teilweise weit vor dem 65. Lebensjahr in den Ruhestand, wobei psychische Störungen und Beeinträchtigungen im Vordergrund stehen.
Lehrer sollen Informationen vermitteln, die die Schüler fi t machen, im globalen Wettbewerb zu bestehen. Lehrer sollen aber gleichzeitig auch Werte vermitteln.
Die Gesellschaft fordert vom Lehrer, den Schülern die Bildungsinhalte zu vermitteln, die dieser am Arbeitsmarkt braucht, um den Wirtschaftsstandort Deutschland auch im 3. Jahrtausend wettbewerbsfähig zu halten.
Die Eltern fordern vom Lehrer eine Wertevermittlung (z. B. Toleranz, Respekt, demokratische Grundhaltungen), die sieselbst ihren Kindern nicht mehr vermitteln können oder wollen.
Die Schüler fordern vom Lehrer eine Wissensvermittlung mit hohem Spaßfaktor, wie sie es von Fernsehsendungen wie der Sesamstraße, der Sendung mit der Maus oder von Galileo kennen.
Der Lehrer soll also eine eierlegende Wollmilchsau sein. Diesem Anspruch kann niemand vollständig gerecht werden. Umso wichtiger erscheint es, realistische Ziele zu erarbeiten, was mit den zur Verfügung gestellten Arbeitsmitteln in Form von Zeit und Materialien und dem »Arbeitsmaterial« der Schüler (oft demotiviert, gelangweilt, resigniert, aggressiv) überhaupt möglich ist. Ein intensiver Austausch mit anderen Lehrern innerhalb des eigenen Kollegiums kann helfen, wenn man erkennt, dass verschiedene Lehrer dieselben Schwierigkeiten mit bestimmten Schülern oder Klassen haben. Oder haben manche Lehrer gar nicht diese Schwierigkeiten? Was machen diese denn anders? Kann ich von denen lernen?
Viele Arbeitnehmer haben den Vorteil, dass sie die Arbeit wirklich hinter sich lassen können, wenn sie den Betrieb verlassen haben. Nicht so die Lehrer. Ein Großteil der Arbeit (z. B. Korrektur von Klassenarbeiten, Vorbereitung von Kursen und Projekten) wird am »Feierabend«, am Wochenende oder in den Ferien geleistet. Lehrer haben dabei die (von anderen) beneidete Fähigkeit, selbst entscheiden zu können, wann sie was tun. Diese Freiheit ist aber oft nur scheinbar, denn sie verleitet dazu, nicht mehr scharf zwischen wirklicher Arbeit und wirklicher Freizeit zu trennen. Hier ist die Selbstdisziplin der Lehrer gefordert – für andere Arbeitnehmer, die »Arbeit mit nach Hause nehmen«, gilt das in gleichem Maße. Gerade solche »Heimarbeiter« sollten bewusst festlegen, wann und wie viel sie an welchen Tagen beruflich motiviert tun wollen und welche Tage wirklich der Erholung und der Familie gewidmet sind, z. B. am Wochenende maximal eine Stunde der Arbeit widmen.
INFO
Verschiedene Lehrertypen
Typ A: Der »Informatiker« vermittelt Wissen ohne Rücksicht auf Beziehungsaspekte. Er neigt zu Genauigkeit bis hin zur Zwanghaftigkeit.
Typ B: Der »Gutmensch« bringt den Schülern ein hohes Maß an Verständnis und Empathie entgegen. Er will Partner des Schülers sein und mit ihm auf gleicher Augenhöhe stehen. Er ist beim Schüler beliebt, aber oft nicht respektiert, da sein Verhalten nicht selten als Führungsschwäche ausgelegt und entsprechend ausgenutzt wird.
Bei beiden Typen besteht die Gefahr,krank zu werden. Auch hier ist ein Gleichgewicht zwischen beiden Verhaltensweisen anzustreben. Beides ist wichtig. Es gibt Situationen, in denen eher das eine oder das andere gefordert ist. Ein erfolgreicher Lehrer weist sowohl hohe pädagogische als auch didaktische Fähigkeiten auf. Das pädagogische Geschick des Lehrers besteht darin zu erkennen, welche Strategie in der aktuellen Situation gefordert ist. »Naturtalente« machen das intuitiv richtig, die anderen sollten es – ggf. mit Unterstützung von außen – erlernen.
Enttäuschung = Burnout?
Wir haben in einigen Beispielen schon gesehen, dass Enttäuschung Burnout verursacht oder zumindest begünstigt. Das triff t aber nicht immer zu. Nicht jede Enttäuschung bedingt automatisch Burnout. Enttäuschungen fördern Burnout, Enttäuschung über das schlechte Wetter bereitet Ärger, führt aber nicht zu Burnout.Esmuss zu einer Enttäuschung also noch etwas anderes hinzukommen. Wenn etwas Negatives schicksalhaft und von uns nicht beeinflussbar hereinbricht, dann kann es höchst unangenehm sein oder sogar eine reaktive Depression auslösen (z. B. der Unfalltod eines lieben Angehörigen). Aber erst, wenn wir uns richtig angestrengt, all unsere Energie in die richtige Sache investiert, ja sogar unser Herzblut gegeben haben, diese Bemühungen aber nicht gewürdigt werden, dann besteht höchste Gefahr, Burnout zu
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