Burnout
mit Burnout. Wenn Sie nach Ihrer Belastung den halben Tag wie ein Schluck Wasser in der Kurve hängen, dann war es zu viel. Wenn Sie sich hingegen etwas, aber nicht unangenehm erschöpft fühlen, dann liegen Sie richtig. Finden Sie selbst die Bewegungsintensität, -dauer und -häufigkeit heraus, die Ihnen gerade noch genehm ist.
Günstige Sportarten
Auch bei den Ausdauersportarten können Sie frei wählen. Alle Sportarten, die Sie über 20 Minuten am Stück ausführen können, sind geeignet:
Spazierengehen
Walking, Nordic Walking
Jogging
Schwimmen
Fahrradfahren, Ergometertraining
Rudern
Inlineskating etc.
Sie werden merken, dass Sie sich nach der Belastung und der anschließenden Dusche (vielleicht sogar mit einem kurzen, kalten Duschen am Ende nach Kneipp) meist besser fühlen als vorher. Bleiben Sie mindestens drei Monate »am Ball«. Dann werden Sie feststellen, dass Ihnen etwas fehlt, wenn Sie sich nicht körperlich betätigen. Sie werden dann auch bemerken, dass erste Trainingseffekte eingesetzt haben. Dieselbe Strecke wie am Anfang bewältigen Sie nun in kürzerer Zeit oder (bei gleicher Zeit) mit weniger Anstrengung. Nicht trotz, sondern wegen des Burnouts sollten Sie sich körperlich angemessen (!) belasten. Überwinden Sie Ihren »inneren Schweinehund«, es lohnt sich!
Nichts kann so sehr Lebenskraft bewahren, stärken oder zurückerwerben wie die Kunst des Maßhaltens, der tägliche Genuss reiner und frischer Luft, einfache Nahrung und ständige Übung der Kräfte.
(Christoph Wilhelm Hufeland, Arzt, 1762–1836)
Pausen machen
Wie ist es mit Ihrer Anspannung und Entspannung? Wie viel Prozent des Tages stehen Sie »unter Strom« und wie viel widmen Sie der Entspannung? Stress und Regeneration sollten sich abwechseln – denken Sie an den Steinzeitjäger, der sich nach der aufregenden Jagd erstmal den Bauch vollschlägt und ausruht (siehe → S. 22 ), statt sofort wieder auf die Jagd zu gehen. Auch wir zivilisierten Menschen unterliegen biologischen Rhythmen und sollten nach Anspannung auch Entspannung folgen lassen:
Niemand kann mehrere Stunden auf gleich hohem Niveau geistig und körperlich arbeiten. Nach etwa einer Stunde sollten Sie also eine kleine Pause von wenigen Minuten einlegen. Die Raucher machen das automatisch, wenn Sie sich ihre Raucherpause können. Wenn nicht das Rauchen einen zusätzlichen Stress für den Körper und nicht nur eine scheinbare Entspannung darstellen würde, wäre das sogar etwas Gutes. Also: Essen Sie einen Apfel, machen Sie ein paar Dehnungsübungen vor dem Laptop oder gehen Sie wenigstens auf die Toilette. Gönnen Sie Ihrem Körper eine kleine Auszeit. Die fünf Minuten holen Sie rasch wieder auf, da Sie anschließend wieder viel fitter sind.
TIPP
Gönnen Sie sich eine Stunde Mittagspause
Der Achtstundentag sollte eine größere Pause in der Mitte aufweisen, d. h. eine Halbzeitpause. Nehmen Sie sich eine halbe Stunde Zeit für ein Mittagessen in Ruhe. Das Mittagessen sollte dann aber nicht als »Arbeitsessen« missbraucht werden, bei dem mit Kollegen weitere Problemlösungen erarbeitet werden. Beim Essen haben berufliche Dinge und belastende private Dinge nichts zu suchen – das gilt an der Arbeit genauso wie zu Hause. Wenn es irgend möglich ist, dann machen Sie danach noch eine halbe Stunde Pause und nutzen Sie diese für einen Spaziergang oder ähnlich Entspannendes. Viele Menschen mit Burnout glauben nicht, dass sie sich eine halbe oder – welcher Luxus! – gar eine Stunde Mittagspause leisten können. Oft wird dann, während weitergearbeitet wird, ein Brot mit einer Tasse Kaffee heruntergeschlungen. Dabei wird aber keine Zeit eingespart, sondern nur die Verdauung ruiniert. Nach einer richtigen (!) Pause sind Sie erholter und holen die investierte Zeit wieder rein.
Überstunden ausgleichen
Haben Sie einen Achtstundentag? Oder einen Zwölf- oder gar Sechzehnstundentag? Natürlich kann mal die eine oder andere Überstunde anfallen. Möglicherweise muss man bei manchen Jobs auch mal abends oder am Wochenende noch etwas tun. Aber bekommen Sie dafür einen Ausgleich? In Form eines Freizeitausgleichs oder in Form von Geld? Wissen Sie, dass es Jobs gibt, in denen jede Überstunde aufgeschrieben und ausgeglichen wird? Wenn es bei Ihnen nicht möglich ist, warum nicht? Haben Sie eine so schlechte Arbeitnehmervertretung? Sind Sie in der Hierarchie so weit aufgestiegen, dass Selbstausbeutung erwartet wird? Wenn Sie aber schon so weit oben sind, können Sie vielleicht
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