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Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition)

Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition)

Titel: Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronwyn Parry
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minimalen Schutz vor dem Wind, während er Tücher und Verbandmaterial aus dem Erste-Hilfe-Kasten nahm.
    Das Telefonat mit dem Constable lenkte sie und Gil zumindest ein wenig von den Unannehmlichkeiten der Prozedur ab. Während sie kurz die Ereignisse schilderte, untersuchte Gil ihre oberflächlichen Verletzungen. Die Uniform hatte den übrigen Körper vor schweren Abschürfungen und Splittern bewahrt, und wahrscheinlich überdeckten derzeit Adrenalin und Schock noch den Schmerz, doch es dürfte nicht lange dauern, bis sie ihn spürte.
    Er entschied, erst einmal nur die größeren Blutungen zu versorgen– ein dicker Splitter und eine Platzwunde– und sich um den Rest in Dungirri zu kümmern, wo es besseres Licht und etwas Wärme und Wasser gab. Oder noch besser, wo ihn jemand ablösen konnte, der Ahnung von so etwas hatte.
    » Versuch nicht, den Wagen aufzuhalten, Adam « , sagte sie gerade. » Er wollte mich überfahren, das ist zu gefährlich für einen allein. Ich brauche nur die Zulassung, den Fahrzeugtyp und, wenn du es schaffst, eine grobe Beschreibung der Insassen. « Sie sog scharf die Luft ein, als Gil ihr knapp über dem Ellenbogen einen drei Zentimeter langen Splitter aus dem Arm zog und einen Verband auf die Wunde drückte. » Nein, schon gut. «
    Gil sah sie an. » Gibt es im Ort eine Krankenschwester oder einen Arzt? Jemand, der weiß, wie man mit so etwas richtig umgeht? «
    Sie nickte. » Adam, könntest du dich erkundigen, ob Beth Zeit hat? Ich habe ein paar Kratzer abbekommen, die sie sich mal ansehen sollte. Danke. «
    Sie legte auf, ließ das Handy in den Schoß fallen, und Gil spürte ihren Blick, als er die Platzwunde an ihrem Unterarm säuberte.
    Ihre Aufmerksamkeit machte ihn nervös, und er spürte überdeutlich seine Finger auf ihrer Haut. Die Berührung hätte unpersönlich sein müssen, unbeteiligt. Aber diese Anweisung war in seinem Verstand offenbar nicht angekommen, denn der interessierte sich vielmehr für die helle Weichheit ihrer Haut, für Kris’ schlanke Taille, und quälte ihn mit dem Undenkbaren.
    » Wir müssen aufhören, einander das anzutun, Gillespie « , sagte sie.
    Er schluckte und tat, als suche er im Erste-Hilfe-Koffer nach einem Tupfer, doch er nahm nichts darin bewusst wahr. Erste Hilfe. Sich gegenseitig verpflastern. Das hatte sie gemeint. Nicht…
    » Ja « , pflichtete er bei. » Das muss definitiv aufhören. «
    Kris ließ den Kopf an die Nackenstütze sinken, während Gil den Erste-Hilfe-Koffer wegräumte. Sie fror, war hundemüde, alles tat weh, und sie rang mit den Nachwirkungen des Schocks. Nach einem absolut grauenvollen Tag, der zu allem Übel noch lange nicht vorüber war, hätte sie sich jetzt am liebsten wie ein kleines Baby zusammengerollt und geheult.
    Aber so verlockend die Vorstellung auch war, damit wäre absolut nichts erreicht. Sie zog sich Gils Jacke enger um die Schultern. Vor lauter Eile hatte sie die Uniformjacke am Morgen daheim liegen lassen und fand nun Gils weite Jacke und den Anflug seines männlichen Geruchs seltsam tröstlich.
    Tröstlich? Beinahe hätte sie laut aufgelacht. Das war nun wirklich nicht das Erste, was einem in den Sinn kam, wenn man an Gil Gillespie dachte.
    Andererseits… er hatte ihr ganz selbstverständlich geholfen, die Straße freizuräumen, als sie gehalten hatte, ohne dass sie ihn darum gebeten hätte. Auch jetzt noch schob er das Holz mit dem Fuß beiseite, sodass wenigstens das Gröbste aus dem Weg war. Er tat, was nötig war, mit Sinn und Verstand, ohne damit zu prahlen oder sich zu beklagen. Wenigstens für eine kurze Zeit nahm er ihr ein wenig von der Last der Verantwortung von den Schultern oder teilte sie doch mit ihr.
    Sie sollte aussteigen und ihm helfen, doch ihr Körper rebellierte schon bei dem Gedanken, sich zu bewegen. Er war sowieso fast fertig.
    Ein kalter Wind wirbelte herein, als er die Fahrertür öffnete, einstieg und den Sitz zurückschob, bis er Platz hatte. Er drehte den Zündschlüssel, ließ den Blick über das Armaturenbrett schweifen, fand die Heizung und drehte sie voll auf.
    Er richtete Rück- und Außenspiegel ein; seine Umsicht nötigte ihr Respekt ab.
    » Sollte ich noch etwas wissen, bevor ich losfahre? « , erkundigte er sich.
    » Vorsicht mit dem Gaspedal. Da steckt ordentlich Saft dahinter. «
    Er nickte. » Wie macht man das Blaulicht aus? «
    » Ich dachte immer, jeder Junge träumt davon, einmal mit Blaulicht und Sirene Polizeiauto zu fahren. «
    Sie bemühte sich um eine

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