Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition)

Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition)

Titel: Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronwyn Parry
Vom Netzwerk:
gewisse Lockerheit, hörte ihn aber mit den Zähnen knirschen.
    » Mein Traum war das nie. « Da lag keine Spur von Lockerheit in seinem Knurren, und sie spürte, wie er sich wieder von ihr zurückzog.
    Mist. Falscher Spruch. Bei seinem offenkundigen Misstrauen gegenüber der Polizei war das für Gil natürlich alles andere als verlockend.
    Sie langte Richtung Mittelkonsole, drückte einen Schalter, und die rotierenden Lichter gingen aus. Nur die Scheinwerfer durchschnitten noch das Dunkel.
    Den ganzen Rückweg über blieb Gil gute zehn Stundenkilometer unter der Höchstgeschwindigkeit. Am Morgen hatte er Dungirri als Gefangener verlassen; keine zwölf Stunden danach am Steuer eines Polizeiautos in den Ort zurückzukehren grenzte ans Absurde. Auch wenn die Lage es rechtfertigte, befürchtete Kris doch, ihre Vorgesetzten könnten einen Riesenwirbel veranstalten, weil sie einen Exsträfling unter Mordverdacht ans Steuer eines Streifenwagens ließ. Sie hoffte nur, sie würde es nicht melden müssen.
    Am Ortsrand von Dungirri stand Adams Pritschenwagen am Straßenrand, dann tauchte er selbst im Licht der Scheinwerfer auf, die Uniform von einer dunklen Jacke kaschiert. Er war klug genug gewesen, nicht den Streifenwagen zu nehmen, da er ohne mögliche Unterstützung ganz auf sich allein gestellt war. Wenn der Verbrecher, der versucht hatte, sie über den Haufen zu fahren, etwas gegen die Polizei hatte, stellte Adam so zumindest kein offensichtliches Ziel dar.
    » Das ist Adam « , sagte sie Gil. » Halt bitte an. «
    Ohne Gil eines echten Blicks zu würdigen, kam Adam sofort zu Kris an die Tür, tiefe Sorgenfalten im sonst so fröhlichen Gesicht.
    » Ist auch wirklich alles in Ordnung, Kris? «
    » Ja. Hat der Idiot sich blicken lassen? «
    » Nein. Hier war absolut nichts los. Muss auf eine Staubpiste abgebogen sein. Aber ich werde sicherheitshalber noch eine Weile hierbleiben, vielleicht wartet er nur ab, bis du durch bist. «
    » Gute Idee. «
    » Beth ist auf dem Weg zu dir nach Hause. Ich halte hier noch eine Viertelstunde die Stellung, dann komme ich nach. «
    Nichts rührte sich im Ort, als Gil die wenigen Kreuzungen passierte. Die Lichter im Truck-Stopp-Café und im Pub waren praktisch die einzigen Lebenszeichen, hier und da parkte ein Wagen, aber die Hauptstraße war noch leerer als sonst.
    Kris bezweifelte, dass der dunkle Wagen durch den Ort käme. Es gab ein halbes Dutzend Staubpisten, die das Buschland rund um den Ort durchschnitten, und wenn er eine davon genommen hatte, war er jetzt vielleicht schon kurz vor Birraga oder meilenweit in irgendeine Richtung davon. Die Chancen, den Fahrer aufzuspüren und anzuzeigen, standen so gut wie Null, und auch das trug nicht gerade dazu bei, ihre Laune zu heben.
    Noch tiefer sank ihre Laune, als sie zur Polizeistation kamen und sie sah, dass vor den weit geöffneten Flügeltüren des Gemeindesaals gleich nebenan Autos standen und alles voller Leute war. Natürlich war ein beträchtlicher Anteil der Einwohner des Städtchens heute hier zu finden, schließlich musste der Saal für den morgigen Ball geschmückt werden– und die konnten jetzt alle mit ansehen, wie Gil Gillespie den Streifenwagen vor der Polizeistation parkte.
    » Mist. Das Vorbereitungstreffen. Das hatte ich total vergessen. «
    Gil sagte nichts, sein Mund ein gerader Strich.
    Auf der Veranda vor dem Saal kniete Jim Barrett und nagelte eine Diele fest, hielt dann jedoch mitten in der Bewegung inne und richtete sich langsam auf. Karl Sauer und ein Freund, die gerade Farbeimer auf einen Pritschenwagen luden, drehten sich um und machten große Augen; dann kam Karl ein paar Schritte näher, und vom Küchenfenster spähten etliche Frauen herüber, die neuen Spitzengardinen beiseitegezogen, damit sie auch ja alles mitbekamen.
    » Vielleicht ist es sogar gut, dass sie uns gesehen haben « , meinte sie leise. » Die meisten sind schlau genug zu wissen, dass ich mich nicht von dir durch die Gegend kutschieren lassen würde, wenn ich dich für einen Mörder hielte. «
    Er erwiderte noch immer nichts. Den Blick auf den Saal gerichtet löste er den Sicherheitsgurt und stieß langsam die Tür auf.
    Steif quälte Kris sich aus dem Wagen.
    » Alles in Ordnung, Kris? « , rief Jim herüber.
    » Ja. Hatte eine unangenehme Begegnung mit dem Straßenbelag und das mit Schmackes. Ein Vollidiot wollte mich über den Haufen fahren. Sind aber nur ein paar Kratzer und blaue Flecken. « Von denen der an der Hüfte die Form eines

Weitere Kostenlose Bücher