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Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition)

Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition)

Titel: Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronwyn Parry
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die Anwohner der Seitengasse und der dahinter liegenden Gebäude in die Nähe des Brandes und der potenziellen Explosion liefen, » die anderen über den Bach und von hinten zum Gemeindesaal. «
    » Aber Jeanie… «
    » Um die kümmere ich mich. «
    Die Westfront der Raststätte stand in hellen Flammen, und als sie um die Hausecke bog, hinter der Gil verschwunden war, sah sie, dass die Außentreppe zu Jeanies Wohnung weggesprengt war, ebenso die halbe Rückseite des Gebäudes.
    Wahrscheinlich waren die Gaszylinder in der Küche in die Luft geflogen, doch um das Wie und Warum musste sie sich später kümmern. Gerade kletterte Gil das verbliebene Treppengerüst hinauf, ohne auch nur im Geringsten auf die Flammen zu achten, die unter dichten Rauchschwaden kaum ein oder zwei Meter entfernt das alte Holzhaus verzehrten.
    Wenn Jeanie in der Wohnung war– und wo hätte sie sonst sein sollen?–, dann blieben nur Minuten, um sie zu bergen. In dieser Zeit konnten die Freiwilligen es unmöglich bis zum Geräteschuppen schaffen und sich in die Montur werfen.
    Gil schwang sich auf einen der verbliebenen Bodenbalken, und sie schickte sich an, ihm zu folgen, doch er bemerkte sie und zeigte zur alten Hütte hinüber. Im Toben des Feuers konnte sie nur zum Teil verstehen, was er ihr zubrüllte: » … Leiter… da… Vordach an… Vorderseite. «
    Er verschwand im Haus, und Kris, der Angst und Qualm die Kehle zuschnürten, zwang sich, aller Panik zum Trotz, sich durch die Hitze und die Trümmer hinter der Fernfahrerkneipe bis zur Hütte zu kämpfen. Gil musste die Leiter zuvor schon bemerkt haben– bei all dem Rauch konnte er sie unmöglich gesehen haben.
    Sie lehnte an der Hütte, und der Widerschein der Flammen auf dem Metall wies Kris den Weg dorthin.
    Sie war schwer und groß und aus Metall, aber das Adrenalin half Kris, sie bis ans Haus zu schleppen, vorbei am Feuer und den Zapfsäulen, zu dem Ende des Vordachs, das am weitesten von den höchsten Flammen entfernt war.
    Inmitten der Todesängste, die sie um Jeanie und Gil ausstand, traf sie die nackte Erkenntnis, dass ihr eigener Tod, sollten die Treibstofflager zu ihren Füßen in die Luft fliegen, zumindest ein schneller wäre.
    Sie legte die Leiter an und kletterte sofort auf das vom Feuer schon aufgeheizte Wellblechvordach, das mit den Scherben von Jeanies großen Fenstern übersät war. Mittlerweile brannte die Westflanke des Obergeschosses– Jeanies Küche und Bad. Kris stieg durch das Schlafzimmerfenster am anderen Ende und schrie nach Gil und Jeanie, sodass sie vor Anstrengung husten musste. Im Qualm und der Hitze und dem infernalischen, züngelnden Licht brüllte die Hälfte ihrer Instinkte ihr zu, nur schnellstens hier zu verschwinden. Die andere Hälfte trieb sie aus dem Zimmer und in den Wohnbereich, verzweifelt auf der Suche nach Jeanie… und Gil.
    Augen und Kehle brannten ihr, und sie konnte nicht sprechen, als Gil ihr aus der Küche entgegenrannte, Jeanies leblosen Körper auf den Armen, ihre grauen Haare im lodernden Licht schwarz vor Blut. Gil krümmte sich hustend, strauchelte, stürzte aufs Knie. Kaum wollten die eigenen Beine sie noch tragen, doch Kris stürmte an ihm vorbei und schlug die Tür vor den Flammen zu. Die Tapeten kräuselten sich schon, in der Ecke qualmte der Teppich, und sie wusste, die geschlossene Tür verschaffte ihnen nur wenige Sekunden Vorsprung.
    Gil kämpfte sich wieder auf die Beine, und Kris schlang den Arm um ihn, um ihm ein wenig von Jeanies Gewicht abzunehmen. Das Fenster war durch einen umgestürzten Tisch versperrt, und so taumelten sie gemeinsam ins Schlafzimmer, und sie trat hinter ihnen die Tür mit dem Fuß zu.
    » Du zuerst « , krächzte er mit einer Kopfbewegung zum scheibenlosen Fenster hin. » Dann reich ich sie durch. «
    Jeanie war leichter als sie, aber mit den nach Sauerstoff lechzenden Lungen kostete es größte Mühe, sie zu stützen, als Gil sie durch das Fenster schob. Ihre Knie knickten ein, und sie stürzte. Im selben Augenblick ging die Rückwand des Schlafzimmers in Flammen auf, und Gil war ihrem Blick entschwunden, doch mit Jeanie, die sie festhalten musste, konnte sie nichts tun, als seinen Namen rufen.
    Sie schleifte Jeanie einige Meter an die Leiter heran, da tauchte Gil im flammenden Licht wieder auf; er schob sich etwas unter die Jacke und stieg durch den Fensterrahmen, und am liebsten hätte sie wie eine Wahnsinnige gekreischt und gewütet, wie er sie so erschrecken könne.
    Er hob Jeanie hoch,

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