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Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition)

Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition)

Titel: Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronwyn Parry
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Küche im Pub, wo reges Treiben herrschte und Liam und die Kleine, Megan, Deb zielstrebig zur Hand gingen.
    » Da bist du ja « , lächelte Deb ihn an, die Hände in einer großen Teigschüssel. Sie nickte zur Spüle. » Die Maschine ist hin. Spring du ein. «
    Das gleichförmige Geschirrspülen beschäftigte seine Hände und ließ seinen Gedanken Raum zum Wandern. Anstatt aber nach Lösungen für die gegenwärtigen Gefahren zu suchen oder die Bedeutung der Ermordung seiner Mutter verstehen zu wollen, wandte seine Aufmerksamkeit sich immer wieder dem Gespräch der anderen zu. Dankbar für die Unterstützung wirbelte Angie zwischen Theke und Küche hin und her, um das Bedienen der Gäste und die Zubereitung des Desserts unter einen Hut zu bringen. Deb erteilte Anweisungen, behielt die Übersicht über die Fülle der Aufgaben, die alle zugleich zu erledigen waren, sah zu, dass alle zu tun hatten, und stand mit Rat und Tat zur Seite. Liam hatte oft in der Pub-Küche ausgeholfen und war an Debs Arbeitsstil gewöhnt. Megans Erfahrungen in Jeanies Raststätte leisteten ihr gute Dienste. Sie stellte viele und sehr kluge Fragen und lernte schnell.
    Gils Versuch, sie möglichst nicht zu beachten, schlug wie zuvor fehl. Als sie am Vormittag mit Unterbrechungen die Küche geputzt hatten, hatte sie sich fröhlich mit ihm unterhalten, und er hatte einiges über sie erfahren. Er hatte sogar– zu seiner nicht geringen Verblüffung– die eine oder andere Frage an sie gerichtet. Sie hatte davon erzählt, wie der Tod ihrer Adoptiveltern sie aus der Bahn geworfen hatte und sie ausgerissen und eine Weile obdachlos gewesen sei. Aber sie hatte sich wieder gefangen und gab sich große Mühe, die neue Beziehung zu den leiblichen Großeltern, trotz der Kluft zwischen deren altmodischen, konservativen Vorstellungen und ihrer eigenen Erfahrung, positiv zu gestalten. Er war beeindruckt von ihrer Reife und Intelligenz.
    Daran musste er jetzt wieder denken, als er sie mit Deb und Liam im Team arbeiten sah, wo sie sich mühelos an deren Rhythmus und Arbeitsweise anpasste und in die Neckereien und Frotzeleien einstimmte, als kenne sie sie seit vielen Jahren.
    Aber noch immer sah er sie nicht als zu ihm gehörig. Sein Intellekt wusste, dass dem so war, aber seine Gedanken mieden das Thema, umgingen die Worte, weigerten sich, es einzugestehen. Es gab zu viel, worum er sich dringender kümmern musste. Da war es viel leichter, sie mit Deb und Liam in dasselbe Gedankenkästchen einzusortieren– zwei Menschen, die er als Jugendliche kennengelernt hatte, denen verdammt übel mitgespielt worden war und die gelernt hatten, sich ihre Träume zu erkämpfen.
    Aber als er sich nach den nächsten Pfannen umdrehte, sah er sie Liam zulächeln– ein unschuldiges, liebes Lächeln, in dem nur eine Winzigkeit von Zurückhaltung und Staunen lag– und die plötzliche Sorge um das Kind, der schlagartige Wille, sie zu beschützen, traf ihn wie der Blitz.
    Er ließ die Pfannen ins Wasser gleiten, goss Spülmittel nach und machte sich wieder ans Schrubben. Mit Gewalt.
    Sandy und sein Team waren dabei, die Untersuchung von Hütte und Schuppen allmählich abzuschließen, als Kris zu Steve ging, der soeben die Schachtel, die Gil vergraben hatte, in seinen Wagen packte.
    » Was hältst du von dem Zeug? « , wollte sie wissen.
    Er lehnte sich an den Wagen. » Wir müssen es Petric schicken. «
    » Joe? « Sie versuchte gar nicht erst, ihr Missfallen zu kaschieren. » Fällt das nicht in dein Aufgabengebiet? «
    » Er gehört zur Sonderkommission Organisiertes Verbrechen von New South Wales, Kris. Wenn Gillespies Anschuldigung zutrifft und Flanagan Teil der Mafia von Sydney ist, dann ist es eindeutig Petrics Sache. «
    Wenn Gillespies Anschuldigung zutrifft. Der unterschwellige Zweifel machte sie wütend.
    » Du wirst also nichts unternehmen? «
    Völlig unberührt von ihrem Zorn zuckte er mit den Achseln. » Das habe ich nicht gesagt. Ich werde Nachforschungen anstellen. Aber sieh ’s ein, Kris, das Zeug ist mindestens zwanzig Jahre alt, und es enthält keinerlei Beweise. Das reicht nicht einmal für einen Durchsuchungsbefehl. Es ist schlauer, wenn wir unsere wenigen Leute auf aktuelle, wichtige Fälle ansetzen, statt dass sie versuchen, Zeugen für ein nachrangiges Vergehen ausfindig zu machen, das sich vor zwei Jahrzehnten ereignet hat und wahrscheinlich sowieso nicht mehr aufzuklären ist. «
    » Der Anbau von Cannabis und Schutzgelderpressung sind nicht gerade

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