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Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition)

Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition)

Titel: Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronwyn Parry
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unbedeutend « , stellte Kris klar, wenn sie auch wusste, dass die Debatte bereits entschieden war.
    » Nein, aber es ist eben doch etwas anderes als Mord, Brandstiftung, Vergewaltigung oder Kindesmissbrauch. Und das sind die Tatbestände, die wir aktuell am Hals haben, nebst ein paar anderen. Ich werde Nachforschungen anstellen, Kris, wie versprochen. Aber bei der Dürre und mit einem Fluss, der seit Jahren kaum noch Wasser führt, kann ich mir kaum vorstellen, dass in dieser Gegend jemand ernsthaft versucht, Marihuana anzubauen, in Hydrokultur oder sonstwie. In den letzten zwanzig Jahren hat sich der Anbau weitestgehend an die Küste verlagert. «
    Oh, wie sie es hasste, wenn er recht hatte.
    » Und was ist mit Anne Gillespie? Ich habe vorhin mit Delphi telefoniert, und sie hat Gils Angaben zum Zeitpunkt des Verschwindens seiner Mutter bestätigt. «
    » Das gibt uns einen Zeitrahmen, vorausgesetzt, wir können uns auf Delphis Gedächtnis verlassen. Ich werde bei den älteren Einwohnern nachfragen, inwieweit sich deren Erinnerung damit deckt, und wir werden überprüfen, ob es danach noch zu Kontobewegungen oder Ähnlichem gekommen ist, aber es scheint mir doch recht eindeutig. Der Schädel hat einen heftigen Schlag abbekommen. Wir müssen natürlich den Obduktionsbericht und die gerichtliche Untersuchung abwarten, aber ich würde schätzen, er hat spitzgekriegt, dass sie ihn verlassen wollte, und hat ihr einen schweren Gegenstand über den Schädel gezogen. «
    » Die Ärmste. «
    » Ja. Manche Frauen geraten echt an die Falschen. «
    Sie bemerkte, dass Sandy den Fußweg weg vom Schuppen nahm, und beide liefen ihm entgegen, während die tiefstehende Sonne, die sich nicht um die hässliche Geschichte des Ortes scherte, die staubigen Farben der Landschaft in schönstes, aprikosengelbes Licht tauchte.
    » Wir sind so gut wie fertig « , teilte Sandy ihnen mit. » Es gibt ein paar Sachen, die euch interessieren dürften. Erstens, wir haben eine Tür zum Hohlraum entdeckt– hinter dem großen Schrank in der Ecke. Die wurde aber vor langer Zeit schon zugestellt. Zweitens, diese Plastikbehälter, die sind randvoll mit Proviant. Hauptsächlich Konserven, es ist aber auch Getreide dabei, beziehungsweise war, bevor die Maden sich drüber hergemacht haben. «
    » Kann man etwas zum Zeitpunkt sagen? « , fragte Kris.
    » Vor der Einführung des Mindesthaltbarkeitsdatums. Eine Pfirsichdose ist mit dreiundzwanzig Cents etikettiert, ganz grob geschätzt tippe ich mal auf Anfang bis Mitte der Siebziger. «
    » Wie viel Nahrung ist da? « , fragte Steve. » Ist es die Größenordnung ›vom Laster gefallen‹ oder ein richtiges Lager? «
    » Ein kleines Vorratslager. Proviant für ein paar Wochen. Fleischkonserven, Obstkonserven, Gemüsekonserven. Eine halbwegs gesunde Nahrungszusammenstellung. «
    » Wenn man sich für eine wie auch immer geartete Katastrophe ein Proviantlager anlegt, ist es natürlich sinnvoll, das in einem Versteck zu tun « , grübelte Kris. » Habt ihr sonst noch etwas Interessantes entdeckt? «
    » Einen kleinen Koffer mit Frauenkleidung « , erwiderte Sandy. » Einen Kinderrucksack mit ein paar Anziehsachen und Büchern. Ich kann mir vorstellen, dass er die Zwischenwand eingezogen hat, um die Vorräte dahinter zu verstecken– es gab damals weit verbreitete Wahnvorstellungen von einer Invasion aus China oder Indonesien–, und dass er sie dichtgemacht hat, nachdem er die Tote dort abgelegt hat. Was aber wirklich interessant ist… « , er holte einen kleinen Asservatenbeutel aus der Aktenmappe, die er bei sich trug, » ist das hier. «
    Kris drehte den Beutel um, um den Inhalt besser zu sehen. Die verblichenen, kläglichen Reste eines blau, rot und gelb gestreiften Bandes. Eine runde, blind gewordene Medaille. » Ein Armeeorden? «
    Sandy nickte. » Man muss ihn ein wenig putzen, um Genaueres sagen zu können, er sieht aber wie ein Vietnam-Orden aus, der australischen Soldaten verliehen wurde, die dort gekämpft haben. Mein Onkel hatte so einen, daher erkenne ich ihn. Und er hat mich an etwas erinnert, was mir letztes Jahr in Des Gillespies Obduktionsbericht aufgefallen ist. Es gab Spuren einer alten Kopfverletzung und sogar ein paar winzige Schrapnellsplitter. «
    Kris erinnerte sich nicht, den Bericht gesehen zu haben, aber schließlich war es damals ziemlich rund gegangen. » Du meinst, Des wurde in Vietnam verwundet? «
    » Der Orden legt zumindest den Verdacht nahe. Wenn Gil Lust hat, kann er ja

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