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Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition)

Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition)

Titel: Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronwyn Parry
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dem Weg gegangen. Das Holz hatte er nachts aufgeschichtet, hatte es, nach einem langen Tag an der Säge, Brett um Brett im Schein einer Kerosinlampe von der Ladefläche des Wagens zum Schuppen geschleppt.
    Wenn er den Schuppen aber jetzt bei Tag und von der Seite betrachtete, den Blick für Proportionen nach Jahren des Umbauens und Renovierens im Pub geschärft, dann sah er die Unstimmigkeit.
    » Die Maße stimmen nicht. « Er rappelte sich hoch.
    » Was soll das heißen? «
    » Der Schuppen. Er ist außen länger als innen. Nicht viel– höchstens einen Meter. Ich seh mir das mal an. «
    Kris stopfte die Sachen in die Beutel zurück, aber er wartete nicht auf sie und lief über die Lichtung.
    Er ging geradewegs zur Schuppenrückwand, von außen. In der Nähe der Ecke stand auf einem niedrigen Gestell das Reservoir, das einst das Wasser vom Dach aufgenommen hatte, aber die Regenrinnen auf dem Schuppendach und das Rohr zum Sammelbecken waren längst weggebrochen. An den braunen Flecken an der Wand und der dunklen, mit Gras bewachsenen Stelle darunter sah man, wo das Wasser bei Regen abfloss. Mehrere Bretter der Außenwand hatten sich verzogen und aus der Verankerung gelöst, sie waren feucht und modrig.
    Mit bloßen Händen brach er ein Stück ab, schaffte es aber nicht, die gesamte Latte wegzustemmen. Auf dem Reservoirgestell lagen etliche rostige Metallteile– er nahm ein solide wirkendes Stück und brach damit das Brett heraus.
    Eindeutig ein Hohlraum. Er verfluchte sich. Dass ihm das all die Jahre verborgen geblieben war… aber damals hatte er kaum Zeit im Schuppen verbracht, wenn er nicht gerade Holz aufschichtete, außerdem hatte er andere Probleme gehabt. Und der Schuppen war groß, da fiel ein Meter mehr oder weniger kaum auf.
    Kris kam zu ihm, als er gerade ein zweites Brett wegstemmte. Die Öffnung musste größer sein, damit genug Licht hineinkam und man etwas erkennen konnte. Die Nägel in dem dünnen Brett lösten sich, und Kris half ihm, es abzureißen.
    Und dann erstarrte er.
    Ein paar Zentimeter unterhalb kam der Boden zum Vorschein. In dem schmalen Hohlraum lagen Knochen– menschliche Knochen, ein Skelett, fast intakt. Und um den Halswirbel direkt unter dem eingedrückten Schädel lag eine Plastikkette aus bunten Perlen.
    Er konnte den Blick nicht davon lösen. Er hörte, dass Kris etwas sagte, hatte aber keine Ahnung, was. Da war nur das Skelett und die Halskette, und das Blut hämmerte ihm durch den Schädel, und der Zorn wallte auf und kochte über, und er meinte, der Kopf müsse ihm zerspringen.
    Sie war nicht fortgegangen… Sie war nie fortgegangen.
    » Er hat sie umgebracht. « Er hörte die Worte, erkannte die zerstörte Stimme aber nicht als die eigene. » Er hat behauptet, sie sei abgehauen, dabei hat der dreckige Bastard sie umgebracht. «

13
    G il entwand seinen Arm ihrer Hand und schleuderte das Metallteil mit aller Kraft in den Busch, dann stapfte er an den Rand der Lichtung und stand da, starrte auf die Bäume, die Fäuste krampfhaft an den Seiten geballt.
    Sie kam nicht gleich nach. Sie hatte das Skelett gesehen, das kindische Halsband, das nur eine Mutter tragen konnte. Sie konnte sich nicht ausmalen, welch ein Schock es sein musste, nach einer von Gewalt gezeichneten Kindheit diese Wahrheit zu entdecken. Nach diesem Schlag brauchte ein Mann von Gils Unabhängigkeit und Stolz einige Momente für sich allein.
    Sie fuhr sich mit dem Handrücken über die Augen und schaltete auf Dienstmodus um. Tiefer im Hohlraum lagen ein paar Taschen hinter dem Skelett, dazu, soweit das im Dämmerlicht zu erkennen war, ein Stapel Plastikbehälter. Die falsche Wand erstreckte sich offenbar über die gesamte Gebäudebreite, es schien aber, zumindest in diesem Abschnitt, nur dieses eine Skelett zu geben.
    Auch wenn die Knochen völlig trocken waren und kaum infrage stand, um wen es sich handelte, würde es einige Zeit dauern, bis die Identität offiziell bestätigt wäre, und sie wusste, dass die Entdeckung einer weiteren Leiche in Zusammenhang mit Gil nur Anlass zu weiteren Spekulationen und Gerede geben würde.
    Sie nahm das Handy aus der Tasche und meldete den Leichenfund dem diensthabenden Beamten, dann rief sie Steve an und bat ihn zu kommen. Als Nächstes war Sandy von der rechtsmedizinischen Abteilung an der Reihe. Der war schon auf dem Heimweg nach Inverell und motzte, er könne ja auch gleich nach Dungirri umziehen, aber dann versprach er doch, in ein, zwei Stunden da zu sein.
    Als die

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