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Bushido

Bushido

Titel: Bushido Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Fuchs-Gamboeck , Georg Rackow
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überreden, na ja, eigentlich bettelte er förmlich darum, dass ich mit Snoop und Diddy auftrete. Nachdem er mit seinem amerikanischen Ge-schleime fertig war, gab ich ihm eine Ansage, die er so von einem europäischen Künstler wahrscheinlich auch noch nie zu hören be-kommen hatte. Diese Ami-Rapper kamen nach Deutschland und dach-
ten, sie wären die Größten und alle würden nach ihrer Pfeife tanzen. Natürlich würde ein Kool Savas, wenn Melbeatz mit ihrem Handy ein Foto von Diddy machen dürfte, auch umsonst auftreten, aber nicht ohne Grund riefen die Amis bei mir und keinem anderen an.
    »Peter, listen«, fing ich an. »I sell half a million CDs per year. I am the most successful german rapper with sold-out concerts all over the place. The situation is very simple: For 5000 Euros I don’t even, I don’t even…«
    Verdammt, was hieß »sich die Schuhe zubinden« noch mal auf Englisch, überlegte ich. So ein Mist. Egal, ich versuchte es einfach.
    »For 5000 Euros I don’t even put on my shoes«, meinte ich schließlich.
    Kay fing laut an zu lachen, als er das hörte. Peter sagte gar nichts.
    »If you wanna do business with me, then you have to play with open cards«, schlug ich ihm vor.
    »Okay«, antwortete Peter etwas zögerlich und nicht mehr ganz so laut wie zu Beginn des Gesprächs.
    »The problem is that we don’t sell tickets in Germany, especially in Berlin. We don’t know why, but that’s how it is. We need your help, Bushido. Who knows, may be we can do something for you one day. 5000 Euros for 30 Minutes is not a bad deal.«
    Was glaubte dieser Vogel, mit wem er hier sprach. Mit Samy Deluxe?
    »Peter, don’t mention these 5000 Euros again. You don’t want to offend me, do you?« fragte ich ruhig.
    »Of course not, Bushido«, entschuldigte er sich schnell.
    »See, I am no opening act. When I go on tour I easily make my 30000 Euro per show, without selling any merchandise. I don’t know you, so I don’t have to do you a favour. Snoop and Diddy are fuckin’ billionaires, so don’t tell me you have no money to spend.«
    »But we just have 5000 Euros«, meinte er weiter.
    »Peter, this conversation is over!«, sagte ich und legte auf.
    Kay und das Mädchen saßen da und schauten mich mit großen Augen an.
    »Krass, wie du mit dem geredet hast«, meinte Kay.
    Er war sichtlich beeindruckt.
    »Alter, ich stelle dir jetzt eine Frage: Warum bin ich die Nummer eins in Deutschland und alle anderen wie Savas, Fler, Samy, Azad, Curse, und wie sie alle heißen, kacken ab?«
    »Keine Ahnung.«
    Kay hatte wirklich keine Ahnung.
    »Weil sie alle aufgetreten wären und vor den Amis den Schwanz eingezogen hätten«, meinte ich. »Das ist der große Unterschied!«
    Kay nickte und grübelte noch eine Weile über meine Worte nach. Rich-
tig verstanden hatte er es zwar nicht, aber egal.
    Dann brachte der Kellner unser Essen.
    »Und jetzt meine Freunde, guten Appetit.«
    Snoop und Diddy traten später übrigens doch in der Max-Schmeling-Halle auf. Nicht, weil sie plötzlich noch ein paar Tickets verkauft hatten, sondern weil ihre Bühne für die Columbiahalle zu groß war. So mussten sie in den sauren Apfel beißen und in einer nur zu einem Drittel gefüllten Max-Schmeling-Halle spielen. Als ich drei Monate später in der Zitadelle in Spandau auftrat, kamen fast doppelt so viele Fans als zu Diddy und Snoop. Was soll ich sagen? Shizzel my nizzel, Alter. Hehe.

MTV: Ihr seid nur Show – ich bin das Biz!
    Gemeinsam mit den Toten Hosen, Rammstein, Silbermond und den Sportfreunden Stiller war ich für einen MTV European Music Award 2006 in der Kategorie Best German Act nominiert. Es handelte sich dabei um einen Publikumspreis, das bedeutete, die Fans konnten für ihre Lieblingsband oder ihren Lieblingskünstler voten. Die Rechnung war einfach: Wer die coolsten Fans hatte, machte das Rennen. Und so hieß es am Ende: »Meine Damen und Herren, the winner is… Bushido!«
    Bada Bing, Bada Boom.
    Preise sind so eine Sache. Zuerst freut man sich vielleicht ein bisschen, aber dann, hat man erst mal ein paar davon abgeräumt, stehen sie in der Ecke herum und verstauben. Das hört sich vielleicht arrogant an, aber es ist die Wahrheit. Könnte ich wählen zwischen Geld oder einem Preis, ich würde immer das Geld nehmen. Selbst als ich 2004 für mein Electro-Ghetto-Album zum ersten Mal eine Goldene Schallplatte bekommen hatte, war ich cool geblieben und nicht durchgedreht, wie man es vielleicht hätte vermuten können. Mein

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