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Bushido

Bushido

Titel: Bushido Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Fuchs-Gamboeck , Georg Rackow
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ich Nicola weiter von hinten ran.
    »Heeee«, schrie Diana plötzlich ins Telefon. »Du bist doch gerade mit einer deiner Schlampen im Bett. Das höre ich doch.«
    »Na, und? Was bist du denn?«
    »Ich wollte ja nur fragen, ob du nachher noch bei mir vorbeikom-men willst.«
    »Mal sehen«, antwortete ich schnell und legte auf.
    Ich schob das Kissen zur Seite und schaute gespannt nach unten, aber Nicola hatte nichts vom Telefonat bemerkt. Sehr gut. Ich nahm ihre Haare zum Zopf, zog sie nach hinten. Genau wie sie es mochte. Sie stöhnte und zappelte und war kurz vor dem Orgasmus, als ich sie auf den Rücken drehte, um den finalen Schuss abzufeuern. Sie schaute mich mit ihren großen, wunderschönen Augen an und schluckte brav runter. Was für ein Mädchen! Ich ging ins Wohnzimmer, um Kay von dem Fick zu erzählen, aber als ich das Licht anknipste, sah ich von ihm keine Spur. Er ist ja im Matrix, erinnerte ich mich.
    Ich schaute auf die Uhr, es war drei Uhr morgens. Ich spielte noch eine halbe Stunde World of Warcraft und wartete, bis Nicola eingeschlafen war. Dann zog ich mich an und fuhr zu Diana nach Friedrichshain. Im Auto rief ich noch bei Lisa an, aber die hatte ihr Handy aus. Wahrscheinlich schlief sie schon. Egal, um die ›Hilton-Sisters‹ würde ich mich morgen kümmern.
    Als ich bei Diana ankam, begrüßte sie mich in schwarzer Reizwäsche. Ich muss dazu sagen, dass Diana schon 38 ist, also kein kleines Mädchen mehr wie die anderen, und es bei ihr in der Regel immer etwas härter zur Sache geht. Warum sollte ich sonst mit einer alten Frau vögeln? Leute, die sie nicht kannten, schätzen sie aber immer auf Ende 20 bis Anfang 30. Sie ging viermal die Woche ins Fitnessstudio und war ziemlich gut in Form.
    »Zieh dich ganz aus«, befahl ich.
    Dann ging es direkt zur Sache. Bang, bang, bang. Nach einer Viertelstunde wurde mir das aber alles zu langweilig und ich driftete mit meinen Gedanken ab. Ich überlegte, wann mein nächstes Gildentreffen bei WoW stattfand und freute mich, bald wieder vor dem Rechner zu sitzen. Diana sah mich verdutzt an, sagte aber nur: »Fick weiter!«
    Ich machte weiter, wurde aber einfach nicht geil. Natürlich merkte Diana ziemlich bald, dass ich nicht bei der Sache war und gab mir einen leichten Klaps auf die Wange. Ich war wie weggetreten und registrierte das gar nicht richtig, als ich plötzlich erneut die Silhouette ihrer Hand vor meinem Gesicht sah. Reflexartig zuckte ich mit meinem Kopf nach hinten, doch sie erwischte mich gerade noch mit ihren Fingernägeln. Ich sprang auf, schaute in den Spiegel und sah zwei rote Streifen an meiner rechten Backe.
    »Du verfickte Hure«, schrie ich sie an. »Hast du sie noch alle?«
    »Aber ich wollte dich doch nur wieder zurück ins Bett holen. Du warst irgendwie nicht bei der Sache«, verteidigte sie sich.
    »Sei ja froh, dass du mich nicht richtig getroffen hast, sonst…«
    Ich sprach den Satz nicht zu Ende.
    »Aber Bushido, Sex hat doch auch was mit Liebe und Romantik zu tun. Können wir uns nicht mal lieb haben?«
    Ich dachte, ich höre nicht richtig. Eine 38-jährige erwachsene Frau, die mich gerade am Telefon zum Vögeln eingeladen hatte, während ich, wohlgemerkt, mit einer anderen im Bett lag, bekam einen Liebesflash und wollte kuscheln! Ich fing an zu lachen.
    »Ich kuschle doch nicht mit dir«, meinte ich abgetörnt.
    Schnell zog ich mir meine Klamotten über, das Kondom baumelte noch an meinem Schwanz, die Jeans war nur halb zugeknöpft, und verpisste mich wieder.
    Es war Sonntag früh, halb fünf, und ich saß mit offener Jeans und einem halbsteifen Schniedel in meinem 7er, irgendwo in Friedrichshain. Was für eine Nacht, lachte ich in mich hinein und fuhr langsam heimwärts. Ganz gemächlich cruiste ich die Warschauer Straße entlang und keulte mir einen. Ich hielt extra an jeder roten Ampel an, spielte an mir rum, und wenn neben mir ein Auto hielt, lächelte ich freundlich herüber. Als ich das Kottbusser Tor passierte, spritzte ich ab. Na, das passte ja prima.
    Zu Hause angekommen, zog ich den Gummi von meinem Schwanz, schmiss ihn in die Hecke des Nachbarn, legte mich zu Nicola ins Bett, dachte noch kurz über mein langweiliges Leben nach und schlief erschöpft ein.

Mein persönlicher Albtraum
    Eine Frage, die ich mir häufig stelle, lautet: Wird man für all seine Sünden irgendwann bestraft und mit doppelter und dreifacher Härte zur Rechenschaft gezogen? Die Antwort weiß ich leider selbst nicht so genau. Ich dachte immer,

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