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Bußestunde

Bußestunde

Titel: Bußestunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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schikanieren soll?«
    »Wer sagt, dass wir etwas lernen sollen?«, entgegnete Sara Svenhagen. »Außer vielleicht, dass es schwierig zu sein scheint, dem Bösen zu entgehen. Und möglicherweise auch, dass wir immer eine Form von Gegenfeuer entwickeln. Solange wir ein vernünftiges, vitales Leben führen.«
    »Und sonst?«, fragte Kerstin Holm auffordernd. »Jocke Bergsten?«
    »Kam unversehrt nach Hause«, sagte Jorge Chavez. »Aber er war ordentlich angeschlagen. Ein bisschen aus dem Gleichgewicht. Er hatte sich ein vollkommen überschaubares Leben eingerichtet, um nicht in den Abgrund blicken zu müssen. Aber so wird der Abgrund besonders tief, wenn er sich eines Tages auftut. Jon und ich waren heute wieder bei ihm. Er wirkte ein bisschen gefasster. Ich glaube, er erholt sich wieder.«
    »Und die Vergewaltigung ist ja verjährt«, sagte Jon Anderson. »Das Opfer ist die einzige Person, die jetzt bestraft wird. Der Vergewaltiger und die Anstifter gehen straffrei aus.«
    »Wir sollten aber nicht vergessen«, fügte Gunnar Nyberg hinzu, »dass das Opfer zur Serienmörderin wurde. Wenn wir schon eine Rechnung aufmachen.«
    »Es gibt noch zwei Dinge«, sagte Lena Lindberg. »Kommissarin Laila Hyllfors hat mitgeteilt, dass Johnny Stensson Selbstmord begangen hat.«
    Sie sahen einander an, ob irgendjemand diese Aussage verstanden hatte.
    »Der teuflische Freund von Åsa Karlsson«, verdeutlichte Lena geduldig.
    »Zwei Dinge?«, fragte Kerstin Holm.
    »Jepp«, sagte Lena Lindberg. »Andreas Bergström ist festgenommen worden.«
    Die A-Gruppe mit Freunden betrachtete sie skeptisch. Auch diesmal schien keiner von ihnen mit dem Namen etwas anfangen zu können.
    »Der Junkie«, sagte Lena Lindberg, »der den Videoladen überfallen und damit den Stein für uns ins Rollen gebracht hat. Der Bruder von Suzanne Ehrenkrona, falls jemand sich erinnert.«
    »Festgenommen?«
    »Er hat einen weiteren Raubüberfall auf einen Videoladen begangen. Diesmal war der Inhaber etwas ausgebuffter und hat ihn mit einem Baseballschläger umgenietet.«
    »Aber es war nicht Bergström, der den Fall für uns ins Rollen gebracht hat«, sagte Kerstin Holm. »Das warst du, Lena.«
    Worauf Lena Lindberg tatsächlich errötete.
    Und die versammelte Gruppe Beifall klatschte.
    »Aber ich habe den Fall nicht abgeschlossen«, sagte Lena schließlich. »Das war Gunnar.«
    Worauf Gunnar Nyberg nicht errötete. Aber auch er bekam Applaus, den er abwehrte: »Nein, diese Fälle, wie viele es nun waren, haben wir alle zusammen gelöst. Gemeinsam. Sehr kollektiv.«
    »Ich nicht«, sagte Jan-Olov Hultin.
    Erneutes Lachen, wieder ein wenig unsicher und halb unterdrückt.
    »Das stimmt«, sagte Nyberg. »Aber ich zum Beispiel weiß nicht, was Hjelm eigentlich getrieben hat, außer dass es natürlich super top secret war.«
    »Ich habe Per Naberius unschädlich gemacht«, sagte Paul Hjelm mild.
    »Wie bitte …?«, rief Nyberg.
    »Ihr werdet bald lesen, dass der Gründer und Besitzer von Naberius Enterprises Ltd. einem plötzlichen Herzinfarkt erlegen ist.«
    »Aber war das nicht extrem super top secret ?«, fragte Hultin verwundert.
    »Doch«, sagte Paul. »Aber ich vertraue auf euch. Außerdem glaube ich, dass mancher von euch es verdient hat, das zu wissen.«
    Er warf Arto Söderstedt einen raschen Blick zu, der ihn rasch erwiderte. Hjelm hatte den Eindruck, dass darin ein kleines bisschen Dankbarkeit lag.
    »Nun zu Viggos Amulett«, sagte Hjelm. »Es enthielt in der Tat einen Zettel mit einigen Kontonummern, die die auf Torö festgenommenen Drogenschmuggler Naberius’ engstem Mann übergeben sollten. Soweit es sich jetzt beurteilen lässt, könnten diese Kontonummern das gesamte Unternehmen Naberius Enterprises Ltd. aus den Angeln heben.«
    »Was zum Teufel hast du eigentlich gemacht?« Arto sah Viggo direkt an. »Hast du das Amulett auf dem Boot einfach mitgehen lassen?«
    »Ich habe mir überhaupt nichts dabei gedacht«, sagte Viggo Norlander. »Es war ja das reinste Chaos da draußen, Gunnar wurde angeschossen und alles. Ich glaube, die kleine Zottel ist einfach so in meine Tasche geglitten. Wer konnte ahnen, wozu das führen würde? Die Zukunft ist immer schwer vorhersagbar.«
    »Und das bringt uns zu unserem Ausgangspunkt zurück«, sagte Kerstin Holm. »Der Zukunft der A-Gruppe. Was verflixt noch mal wird jetzt aus uns?«
    »Wir haben gerade große Erfolge zu verzeichnen«, sagte Sara Svenhagen. »Wir haben Schwedens übelste Serienmörderin aller Zeiten

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