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Bußestunde

Bußestunde

Titel: Bußestunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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gefasst. Wir haben angefangen, einen raffinierten internationalen Prostitutionsring auszuheben. Es kann doch plausiblerweise nur so weitergehen, dass wir expandieren. Dass man stärker auf uns setzt.«
    »Leider ist dem aber nicht so«, erklärte Kerstin Holm. »›Auflösung spätestens am Jahresende‹, Waldemar Mörner zufolge.«
    In der Kampfleitzentrale wurden Blicke ausgetauscht. Die Irrwege der Bürokratie und der Verwaltung waren nicht immer leicht nachzuvollziehen, aber dies hier war direkt lächerlich.
    Auflösung der A-Gruppe?
    »Ihr wisst ja, wie das läuft bei all den Leuten, die über unsere Zukunft bestimmen, wer sie nun auch sein mögen«, sagte Hultin. »Das Leben ist immer unsicher. In einer Woche kann es wieder neue Direktiven geben. Ich habe in meiner ganzen aktiven Zeit damit gelebt.«
    »Ich bin zwar kein Mitglied dieser Gruppe mehr«, sagte Paul Hjelm, »und es ist nicht unmöglich, dass ihr in Zukunft noch weniger von mir seht als früher. Ich habe mich noch nicht ganz entschieden. Aber ich finde, wir bestimmen jetzt einfach, wie die Zukunft aussieht. Ihr und ich.«
    »Wie meinst du das?«, fragte Kerstin Holm. »Selbst bestimmen?«
    »Aber das funktioniert nicht«, sagte Jon Anderson. »Wir haben doch keine Macht.«
    »Nehmen wir für einen Augenblick an, wir hätten Macht«, schlug Paul Hjelm vor. »Unbeschränkte Macht, hier und jetzt über unser eigenes Schicksal zu bestimmen. Jemand hat zehn Jahre lang behauptet, dass es uns nur zehn Jahre lang geben würde, ein Jahrzehnt lang. Dann sollte unsere Geschichte zu Ende sein. Und vielleicht ist sie das. In dieser Form. Was meint ihr? Was wollt ihr, dass mit euch geschieht? Wohin wollt ihr gehen?«
    »Aber was ist mit den Realitäten?«, warf Lena Lindberg ein. »Den krassen Realitäten in der Wirklichkeit?«
    »Lasst uns einfach sagen, dass wir in einer Welt leben, in der es sie nicht gibt, in der diese Realitäten für einen Moment abgeschafft worden sind. Lasst uns sogar sagen, dass die Welt uns dennoch weiterhin fasziniert, was immer auch die krassen Realitäten sind. Wohin willst du gehen, Lena?«
    »Ich will weiter in der A-Gruppe bleiben«, antwortete Lena Lindberg. »Ich will, dass wir weitermachen. Es geht gut, es ist schön, es ist befreiend, es macht Spaß. Die A-Gruppe hält mich auf den Beinen, sie hält mich von meinen tiefen inneren Abgründen fern. Ich will weiter mit Sara zusammenarbeiten. Ich habe mich nie so intelligent gefühlt wie in ihrer Gesellschaft. Sie bringt Menschen dazu, intelligent zu werden. Das ist die höchste Intelligenz. Alles funktioniert so wahnsinnig gut, wie es jetzt ist.«
    »Wollen wir einfach nur so weitermachen?«, fragte Paul Hjelm. »Soll Waldemar Mörner seine Drohung zurückziehen dürfen und wieder der Reichskasper werden? Ich werde der internationale Experte der Säpo, und vielleicht übernimmt einer von euch meinen Posten bei Niklas Grundström in der internen Abteilung?«
    »Wahrlich«, sagte Arto Söderstedt.
    »Ich hätte nichts dagegen, wenn wir eine etwas inoffiziellere Einheit würden«, sagte Jorge Chavez. »Das Stimulierendste wäre, wenn wir uns alle einen Schritt der Säpo näherten und unter Paul Hjelms Leitung eine bessere und vitalere alternative Sicherheitspolizei schaffen könnten. Warum nicht mit internationaler Ausrichtung? Warum nicht mit einem Anstrich von moderner, zeitgemäßer Spionage? Ich würde gern wieder mit Paul Hjelm zusammenarbeiten. Es hat mir gefehlt. Das geht nicht gegen dich, Jon. Nicht im Geringsten. Wir funktionieren ja inzwischen ausgezeichnet zusammen. Aber wir könnten unter Paul arbeiten.«
    »Ich finde, wir sollten die B-Gruppe werden«, sagte Viggo Norlander, und die Leute um ihn herum ahnten, dass er immer noch von seinem Cocktail aus Schlafmittel und schmerzstillenden Medikamenten zehrte.
    »Danke dafür, Viggo«, sagte Paul neutral.
    »Nun komm schon«, sagte Viggo. »Es würde saugeil werden. Eine krasse Parodie. Die gleichen Fälle noch einmal, alle zehn, aber wir machen alles falsch. Die Mörder gewinnen, und wir sterben wie die Fliegen. Die B-Gruppe. Wäre phantastisch witzig. Wie Tom und Jerry . Wir werden plattgemacht und erstehen wieder auf. Wir werden in Mixer und Wäschetrockner gesteckt und lösen uns in unsere Einzelteile auf, und in der nächsten Szene sind wir wieder da. Wir kriegen Krebs, und danach sind wir wieder mit von der Partie.«
    »Die B-Gruppe?«
    »Eigentlich will ich nur gesund werden«, sagte Norlander. »Das ist

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