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Butter bei die Fische: Ein Ostfriesen-Krimi (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Butter bei die Fische: Ein Ostfriesen-Krimi (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Titel: Butter bei die Fische: Ein Ostfriesen-Krimi (Piper Taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Levke Winter
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Ohrfeige davon, die ihrerseits durch eine Ermahnung an den Erzeuger – von wegen Unterschied: Gewalt in Erziehung und Erziehungsgewalt – geahndet wurde, aber ohne Formularkrieg, zum Glück. Und nach einigen Tagen hatte Elias auch die defekte Leitung in Ollys Trockenboden und einige wacklige Stühle und ihren Wasserboiler repariert, sodass er endlich warm duschen konnte.
    »Ich wusste gar nicht, dass du ein Händchen fürs Praktische hast«, sagte Olly. Er hatte es selbst nicht gewusst. Seine Kenntnisse stammten ausnahmslos aus einem Heimwerkerbuch, das er in Ollys Bücherregalen entdeckt hatte. Da trat ein faszinierendes Talent zum Vorschein.
    »Ist eigentlich was zwischen dir und Olly?«, fragte Harm, der hinter seinem Schreibtisch klemmte und über Facebook herauszubekommen versuchte, wohin ein dreizehnjähriges schwangeres Mädchen gezogen sein könnte, das von zu Hause abgehauen war.
    »Quatsch«, sagte Elias. Das stimmte auch. Er war einmal versehentlich in Ollys Schlafzimmer gelandet, und zwar wirklich aus Versehen, er hatte rechts und links verwechselt, und da hatte sie ihm mit deftigen Worten klargemacht, wo genau sie die Grenze der Amtshilfe zog. Außerdem war er gar nicht der Typ für so was. Er hatte sich vor Jahren, mit vierzehn, ein einziges Mal verliebt, in eine Jacqueline Sindermann, aber die hatte ihn ausgelacht, als er mit einem Strauß geklauter Tulpen vor ihr stand. Seitdem war sein Verhältnis zum weiblichen Geschlecht angespannt.
    Er tippte den ungewöhnlichen Namen des schwangeren Mädchens – Krachzinzsky – ins POLAS ein, das polizeiliche Auskunftssystem, und fand heraus, dass die Oma des schwangeren Kindes bereits aktenkundig geworden war, weil sie in Hamburg einen zwielichtigen Lebenswandel geführt hatte, bei dem es auch um Prostitution gegangen war. Elias griff sich den Block mit den Klebezetteln und notierte: Omas Bekanntschaften überprüfen. Man konnte ja nie wissen. Er kritzelte eine Zweitnotiz für Harm.
    »Willst du nicht, oder will sie nicht?«, fragte Harm.
    »Was?«
    »Olly.«
    »Äh … beide. Blödsinn.«
    »Also sie .«
    Elias wünschte sich, dass Ulf Krayenborg recht hätte mit seiner Behauptung, dass Ostfriesen schweigsame Kerle seien, die nur alle paar Jahre ein Wort verloren. Er reckte sich über den Schreibtisch und pappte die Zweitnotiz auf Harms Computer. Der las sie und versenkte sie im Papierkorb. »Du musst dich ’n bisschen reinhängen bei einer wie Olly. Unsere Staatsanwältin ist ’ne Festung, die erobert werden will.«
    »Was redest du! Sie hat mir nur mit einem Zimmer ausgeholfen.«
    Harm zuckte mit den Schultern. Gähnend blätterte er im Profil der kleinen Krachzinzsky. »Diese Mädchen sind so clever wie ’n Keks.«
    »Hm?«
    »Wie kann man sich nur in Playmatepose ins Netz stellen? Wie kann man so was machen? Kein Wunder, dass sie dann reihenweise verschwinden.«
    »Wieso reihenweise?«
    »Hä?«
    »Du hast eben gesagt …«
    »Ach so. Nicht weiter wichtig. Ich hatte heute Morgen ’ne Anzeige auf dem Tisch. Aber das hat sich schon erledigt.«
    Elias wollte nachhaken, denn ihm gefiel es nicht, dass ausgerechnet im behäbigen Ostfriesland, wo nach Ulfs Angaben die Menschen so grundsolide waren, dass sie nur mal im Suff einen Gartenzaun rammten, offenbar gleich zwei Mädchen verschwunden waren. Aber dann vergaß er es, denn sein Smartphone klingelte. Seine Mutter war dran.
    Er verzog sich vorsichtshalber in den Flur. Nach dem obligatorischen »Hallo« verstummte er – einfach deshalb, weil keine Möglichkeit bestand, Weiteres zu sagen. Seine Mutter bestritt Gespräche nämlich grundsätzlich allein, das war ihre Angewohnheit. Früher hatte er versucht, hin und wieder etwas einzuflechten, meist Andeutungen, dass er nun arbeiten müsse. Aber darauf reagierte sie nicht, und inzwischen ließ er es bleiben. »Ich muss wieder an die Arbeit«, sagte er dieses Mal trotzdem, so nach fünfzehn Minuten, in denen er der Schilderung ihrer Verdauung nach dem Konsum fetter Speisen gelauscht hatte.
    Erstaunlicherweise reagierte sie. »Ach, Arbeit! Die Menschen sind grob, Elias, und du wirst mit deinem Schnüffeln daran nichts ändern. Wie oft habe ich dir das schon gesagt! Die Welt als Polizist verbessern zu wollen, das sind Illusionen! Wenn du Menschen zum Guten bekehren willst, musst du es über die Künste versuchen. Man muss die Leute auf der geistig-seelischen Ebene erreichen, wo der Kern ihrer geheimen Sehnsüchte liegt.«
    Er hätte einwenden können, dass er

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