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Butterblumenträume - Rath, C: Butterblumenträume

Butterblumenträume - Rath, C: Butterblumenträume

Titel: Butterblumenträume - Rath, C: Butterblumenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Rath
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in der Zwischenzeit gibt es ja das Telefon, E-Mails usw.
    Ein neues Leben wartet auf uns. Während ich schon wieder ganz optimistisch in die Zukunft blicke, höre ich die ganze Zeit von Weitem einen Hund bellen. Das Bellen wird immer lauter, es hört sich an wie Jojo.
    Ich schließe alles ordentlich ab, und als ich durch den Garten gehe, kommt Jojo mit wehenden Schlappohren angeflitzt.
    »Jojo, was machst du denn hier? Bist du wieder mal ausgebüxt, du alter Schlingel?«, frage ich und kraule die Hündin am Kopf.
    Doch dafür hat Jojo heute überhaupt keinen Sinn. Sie hüpft die ganze Zeit total aufgeregt um mich herum und stupst mich immer wieder am Knie.
    »Was ist denn, meine Kleine? Du bist ja total durch den Wind. Komm, wir gehen mal zu deinem Frauchen.«
    Es gelingt mir, mit ihr sogar ohne Leine die paar Schritte die Straße entlang zu Friedas Haus zu gehen, Jojo hat heute nur ein Ziel: ihr Zuhause. Kaum haben wir das kleine Törchen geöffnet, weiß ich auch, warum.
    »Frieda!« Sie liegt regungslos unter dem Pflaumenbaum. Bestimmt wollte sie ein paar Früchte holen, um einen Kuchen zu backen.
    »Frieda …« Vorsichtig versuche ich, sie auf die Seite zu drehen. Wie war das noch mal mit der ›stabilen Seitenlage‹? Verflixt, das mit dem Kurs beim Roten Kreuz ist schon so lange her. Ich versuche, ihren Puls zu fühlen, doch ich finde ihn nicht. Während ich mit einer Hand den Notruf in mein Handy tippe, versuche ich, ihren Atem zu spüren. Sie atmet, aber nur ganz schwach. Minuten später, die mir wie Stunden vorkommen, ist der Rettungswagen da. Der Notarzt untersucht sie kurz, aber da sie immer noch nicht bei Bewusstsein ist, wird Frieda auf eine Trage gelegt und in den Rettungswagen gebracht.
    »Sind Sie Ihre Tochter oder Ihre Enkelin?«, fragt der Arzt.
    »Nein, ich meine, ja …, so was Ähnliches«, antworte ich.
    Ich schildere kurz, um wen es sich bei der alten Dame handelt und wie ich sie aufgefunden habe.
    »Wollen Sie mitfahren?«, fragt der Arzt noch, bevor sie mit Tatütata aus der Seestraße in Richtung Krankenhaus losdüsen.
    Ich verspreche, mit meinem eigenen Auto hinterherzukommen, da ich die dunklen, traurigen Augen des kleinen Hundes gesehen habe, als sein Frauchen im Rettungswagen verschwand.
    »Ich hab versprochen, auf dich aufzupassen, meine Kleine«, sage ich zu Jojo, und sie sieht mich dankbar an. »Außerdem hast du deinem Frauchen wahrscheinlich gerade das Leben gerettet. Dadurch hast du dir schon mal einen Extra-Knochen verdient. Jetzt müssen wir aber erst mal hineingehen und nachsehen, ob Frieda nicht vielleicht schon den Backofen angemacht hat.«
    In der Küche ist der Backofen tatsächlich an und ich schalte ihn sofort aus. Auf dem kleinen Teetisch in ihrem Wohnzimmer stehen bereits zwei ihrer hauchdünnen Teetassen und ein Krug mit frischen Blumen. Ob Frieda wusste, dass ich heute komme? Oder hat sie vielleicht jeden Tag den Tisch so hübsch gedeckt und auf mich gewartet? Ich überprüfe, ob alle Fenster geschlossen sind, und entdecke bei dieser Gelegenheit in Friedas blitzsauberem Schlafzimmer ein Bild von ihr und Hermann an ihrem Hochzeitstag, das auf ihrem Nachttisch steht. Wie jung und vor allem wie glücklich beide aussehen. Ihr Hermann war so ein hübscher Kerl, und ich verstehe sehr gut, warum sie sich in ihn verliebt hat. Dann schnappe ich mir das Hundekörbchen und die Leine und suche nach dem Hausschlüssel, der fein säuberlich im Schlüsselkasten hängt.
    Natürlich darf Jojo nicht mit ins Krankenhaus, darum fahre ich schnell zu Hause vorbei und lasse ihn bei Nini. Ich weiß ja nicht, wie lange ich dort bleiben muss, und solange will ich ihn nicht im Auto lassen.
    Frieda ist auf der Intensivstation, und man will mich nicht zu ihr lassen, da ich nicht mit ihr verwandt bin. Erst als ich alle Register ziehe und der Schwester glaubhaft versichern kann, dass ich sie ›quasi‹ gerettet habe und sie außer mir niemanden mehr hat, darf ich zu ihr. Frieda liegt an allerlei Schläuche angeschlossen und hat die Augen geschlossen. »Nur ein paar Minuten«, hat die Schwester gesagt. Ich nehme ihre Hand und sehe die Haut, die so dünn ist wie Papier und die Adern durchschimmern lässt. Ihr Gesicht ist blass und regungslos, als ich sage: »Mensch, Frieda. Was machst du denn für Sachen. Du hast mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt. Du hättest doch keine Pflaumen für mich holen brauchen, ein paar Kekse hätten es auch getan.«
    Bevor die Schwester mich wieder hinauswerfen

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