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Butterblumenträume - Rath, C: Butterblumenträume

Butterblumenträume - Rath, C: Butterblumenträume

Titel: Butterblumenträume - Rath, C: Butterblumenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Rath
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ich das nächste Mal im Krankenhaus bin, sehe ich gerade den Arzt auf dem Korridor und eile ihm hinterher.
    »Herr Doktor, Entschuldigung!«, keuche ich. Wahrscheinlich hält er mir gleich einen Vortrag, ich solle mehr Sport treiben, damit ich nicht auch irgendwann hier lande. »Es geht um Frau Peeger. Wann darf ich sie mit nach Hause nehmen? Ich meine, es geht ihr doch wieder gut?«
    Er lacht.
    »Ja, das tut es. Sie unterhält jedenfalls die ganze Station mit ihren Geschichten. Wir wollen aber vorsichtshalber noch ein paar Untersuchungen machen. Ihr Herz schlägt einfach sehr unregelmäßig. Und wir wollen doch nicht, dass so etwas noch einmal passiert, nicht wahr?«
    Das wäre mir allerdings auch nicht recht. Aber ich weiß genau, wie sehr sie ihr Zuhause und vor allem Jojo vermisst.
    Der kleine Hund ist fast immer dabei, wenn Nini und ich mit dem Mini unterwegs sind. Wir fahren nämlich einiges von unserem Hab und Gut in unser neues Zuhause. Und auch meine Mutter hilft mit, wo sie kann. Sie ist schon reichlich aufgeregt, weil sie bald ihren Liebsten in die Arme schließen kann. Wir verbringen zwei lustige Tage damit, zusammen die Schlafzimmer zu streichen, was meiner Mutti als Hobbymalerin natürlich am meisten Spaß macht. Sie darf sich für das Gästezimmer eine Wandfarbe aussuchen, damit sie uns jederzeit hier besuchen kann und sich dann auch wohlfühlen wird. Überraschenderweise wählt sie einen sanften Cremeton. Bei ihrem Temperament hätte ich eigentlich eine frechere Farbe erwartet.
    »Was meinst du, Mama«, frage ich sie, als sie sich mit einer ihrer lässigen Gesten die Farbe aus dem Gesicht wischt, »wirst du wiederkommen? Oder bleibst du in Amerika?«
    Sie überlegt nur kurz und sagt dann: »Das kommt ganz darauf an. Wir werden sehen, wie Steve so ist. Ob er sich als Mr. Right oder Mr. No entpuppt«, und sie lacht dabei. Dann erzählt sie uns voller Freude, dass ihr Liebster extra sein kleines Bad mit einer Rosentapete tapeziert hat, weil sie Rosen liebt. Und dabei strahlt sie so, dass jeder sehen kann, wie glücklich sie ist.
    Ich weiß jetzt schon, dass ich sie schrecklich vermissen werde. Zum Glück habe ich so viel zu tun, sonst wäre ich wohl noch trauriger.

Kapitel 24
Zeit der Abschiede
     
    Die Zeit der Abschiede kommt. Zuerst verabschieden wir uns von unserer alten Wohnung. Viele Jahre waren Nini und ich hier sehr glücklich, und ich denke an das kleine Mädchen, das den Puppenwagen die Treppe hinaufgetragen hat, oder wie wir zusammen an dem kleinen Esstisch für Weihnachten Sterne gebastelt haben. Und wie viele Gespräche haben wir auf dem lila Sofa geführt? Oder auf dem Balkon? So sehr ich mich auf die ›Butterblume‹ freue, so ist mir auch ein wenig wehmütig ums Herz, als der große Umzugswagen um die Ecke biegt und wir alles einladen. Sogar Eva ist mitsamt ihrer ganzen Familie gekommen, um zu helfen. Es ist ein kühler Septembertag, und der Sommer scheint endgültig vorüber. Als ich im Rückspiegel das alte, schiefe Haus mit der blauen Eingangstür sehe, muss ich eine Träne wegwischen. Dabei ärgere ich mich selber über meine sentimentale Art, denn jetzt beginnt mein neues Leben.
    Es ist so schön, endlich in der ›Butterblume‹ angekommen zu sein. Wenn ich daran denke, wie ich noch vor wenigen Monaten um das Haus herumgestolpert bin, um ein paar Fotos zu machen. Und jetzt lebe ich hier. Ich kann es selbst noch gar nicht glauben. In den nächsten Tagen packen Nini und ich unsere vielen Kisten aus und richten uns so langsam gemütlich ein. Zum Glück haben die Möbelpacker die großen Möbel, also unsere Kleiderschränke und Betten, aufgebaut, und auch Tim hat sich nützlich gemacht und allerhand Nägel in die Wand geschlagen und Elektrogeräte angeschlossen. Wir hängen viele Bilder auf, hauptsächlich die bunten Aquarelle, die die Oma gemalt hat, und es sieht schon beinahe nach einem richtigen Zuhause aus.
    Von Christian habe ich nie wieder etwas gehört, und doch denke ich jeden Tag an ihn. Aber es tut von Tag zu Tag weniger weh. Besonders, seitdem das Boot ›Sommerwind‹ nicht mehr am Steg liegt. Noch bevor wir eingezogen sind, war es verschwunden. Ich habe keine Ahnung, ob es gestohlen wurde oder Christian jemanden beauftragt hat, oder ob er vielleicht sogar selbst einmal hier war, um es aus dem Wasser zu holen. Ich habe auch keine Lust, ihm hinterherzulaufen oder in Kanada oder sonst wo anzurufen. Wenn er in Kontakt mit mir hätte bleiben wollen, dann hätte er schon einen

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