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Butterblumenträume - Rath, C: Butterblumenträume

Butterblumenträume - Rath, C: Butterblumenträume

Titel: Butterblumenträume - Rath, C: Butterblumenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Rath
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Weg zu mir gefunden, meine ich.
    Leon ruft von Zeit zu Zeit an und fragt, wie es mir geht oder ob ich vielleicht mit ihm essen gehen möchte. Bis jetzt habe ich diese Einladungen mit der Entschuldigung, keine Zeit zu haben, immer ausgeschlagen.
    Dann ist die Zeit des Abschieds gekommen, und ich fahre Nini zum Flughafen. Bezeichnenderweise regnet es, und so sieht es auch in meinem Herzen aus. Seit fast 18 Jahren sind wir zusammen und, abgesehen von ein paar Schulausflügen, waren wir noch nie getrennt. Auch Nini ist sehr still, und ich bin sicher, sie ist aufgeregt, weil sie nicht weiß, was sie alles erwarten wird. Viel zu schnell sind wir am Flughafen und trinken gemeinsam noch einen Cappuccino, bevor der Flug nach London aufgerufen wird.
    »Hör mal, Nini. Wenn irgendwas ist oder du nicht mehr in London bleiben magst, ruf mich bitte sofort an, ja? Oder falls du Heimweh kriegen solltest …, könnte ja sein.«
    »Das krieg ich ganz bestimmt, Mami.« Jetzt laufen auch bei Nini die Tränen. »Aber in den Herbstferien komm ich doch wieder. Ich freu mich jetzt schon. Und bis dahin bereitest du schön das Café vor, da hast du viel zu tun und vermisst mich sicher gar nicht.«
    »Nein, gar nicht. Ich werde nur jeden Tag anrufen und E-Mails schreiben und, und, und.«
    Wir lachen unter Tränen. Dann halten wir uns noch einmal ganz fest im Arm, und mein kleines Mädchen verschwindet durch den Zoll. Wie konnte ich das nur erlauben? Ich muss verrückt geworden sein. Dieser Zwerg in dieser Millionen-Metropole. Was da alles passieren kann … Ich sehe einen Zuhälter-Typen, der meine hübsche Nini in einer Disco anspricht und sie unter Drogen setzt, um sie dann in irgendeinem Bordell für sich arbeiten zu lassen. So langsam schaltet sich mein Verstand wieder ein, und ich schimpfe mit mir selbst. Nini ist klug und kann gut auf sich selbst aufpassen. Und Carol und Peter werden schon vier Augen auf sie haben. Sonst hole ich sie wieder. Zum ersten Mal bereue ich, keinen Partner an meiner Seite zu haben, der das jetzt mit mir durchsteht.
    Auf dem Heimweg fahre ich deshalb mal bei Frieda vorbei, um mir Trost zu holen. Frieda bestätigt nach wie vor, dass unsere Entscheidung die richtige war, und tröstet mich, so gut sie kann.
    »Du wirst dich daran gewöhnen. Sie kommt ja bald wieder. Denk dran, bei mir kam niemand wieder. Ich war auf einmal ganz allein.«
    »Das ist ja nun zum Glück anders. Du hast jetzt eine nette Nachbarin, die immer zum Tee zu dir kommt. Oder du zu ihr.« Darauf huscht ein Lächeln über ihr kleines, faltiges Gesicht.
    »Wann kann ich denn endlich nach Hause, Maja?«, fragt sie.
    »Bald, Frieda. Ich kümmere mich darum.« Und ich beschließe, noch einmal ein Gespräch mit dem Arzt zu führen.
    Den Moment, in das leere Haus allein zurückzukehren, zögere ich, so lange es geht, hinaus, das heißt, ich gehe noch in den Supermarkt, und es ist schon fast Abend, als ich endlich in die Seestraße einbiege. Vor dem Haus stehen Eva und meine Mutter und rufen mir schon von Weitem zu: »Wird auch Zeit, dass du endlich kommst!«
    Sie haben Flammkuchen mitgebracht und eine Flasche Wein. Wie lieb. Die beiden sind extra gekommen, damit ich an meinem ersten Abend ohne Nini nicht so alleine bin. Wir setzen uns auf die schöne Terrasse, obwohl es schon langsam dunkel wird und wir unsere Jacken anziehen müssen. Am anderen Ufer sieht man die Lichter glitzern, und auf unserem Tisch steht ein Windlicht, doch können all diese Lichter meine Stimmung nicht erhellen. Die beiden wollen mich gar nicht gern alleine lassen, doch ich versichere ihnen, dass ich ja nicht alleine bin. Schließlich habe ich einen Wachhund bei mir, der auf mich aufpasst. Der ist allerdings mal wieder in der Küche beschäftigt, im Mülleimer nach etwas Essbarem zu suchen, und ich bezweifle, dass er mich beschützen würde, wenn ein Einbrecher ein Würstchen mitbringt. Als Eva sich verabschiedet, bietet meine Mutter mir an zu bleiben, um das Gästezimmer einzuweihen.
    »Mach dir keine Sorgen, Mama. Ich komme hier schon alleine klar. Weißt du was, komm morgen zum Frühstück zu mir. Ich muss ja mal lernen, alleine zu schlafen. Und ich schaff das schon.«
    Sie verspricht, gleich morgen früh vorbeizukommen, und wir wünschen uns eine gute Nacht.
    Endlich kann ich an den Laptop und schauen, ob Nini sich schon meldet. Doch da klingelt bereits das Telefon, und Carol ist dran. Nini ist gut angekommen. Carol versichert mir noch einmal, auf sie aufzupassen, und

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