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Butterblumenträume - Rath, C: Butterblumenträume

Butterblumenträume - Rath, C: Butterblumenträume

Titel: Butterblumenträume - Rath, C: Butterblumenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Rath
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das war alles nicht so dein Ding, stimmt’s?«
    »Ja, aber das war es nicht nur. Es waren noch andere Unstimmigkeiten. Ich dachte oft, er versteht gar nicht, wovon ich rede. Gerade, was Nini angeht. Und umgekehrt ließ mich sein Geschäftsgerede oft ziemlich kalt.«
    Emily läuft immer noch staunend herum.
    »Also, vorweg: Ich bin eigentlich nicht gekommen, um dir das zu sagen, aber … Leon leidet ziemlich unter der Trennung von dir, weißt du. Eigentlich hatte ich gedacht, er würde sich gleich wieder in ein neues Abenteuer stürzen, aber er läuft die ganze Zeit mit miesepetrigem Gesicht herum und geht uns allen auf den Wecker. Trotz der Super-Ernte, die wir dieses Jahr haben, kannst du dir das vorstellen?«, erzählt Emily, während ich in der kleinen Küche nach ein paar Teetassen suche. Ich muss mir unbedingt auch ein paar so dünne anschaffen, wie Frieda sie besitzt.
    »Was ist mit Lisa? Ich hätte schwören können, dass sie wieder bei euch einzieht«, gebe ich zu.
    »Du lieber Himmel. Dann wäre ich aber ausgezogen. Nein, ich glaube nicht, dass die noch eine Chance hat bei Leon. Sie ist schon nett und hübsch und alles, aber so wahnsinnig oberflächlich. Leon braucht nicht nur eine Frau zum Vorzeigen, sondern auch eine zum Reden. Und Leon hat nicht vergessen, wie sehr sie ihn hintergangen hat. Nein, ich glaube, er wäre überglücklich, wenn du zurückkommen würdest.« Emily sieht mich abwartend an.
    »Aber eigentlich bin ich, wie gesagt, nicht deswegen gekommen, sondern weil ich dich vermisst habe.«
    »Du hast mir auch gefehlt, Emily. Als Einzige in der Familie, wenn ich das mal sagen darf …«
    »Und als Leon mir erzählt hat, dass du jetzt hier wohnst und planst, ein Café zu eröffnen, fiel mir etwas ein …« Jetzt macht sie mich aber neugierig.
    »Hast du schon Möbel für dein Café?«, fragt sie und sieht sich wieder interessiert um.
    »Nein, bis jetzt noch nicht. Ich hatte bislang nicht das Geld dazu, aber nun will mir eine Freundin etwas leihen, und ich kann die Sache langsam angehen. Allerdings möchte ich nicht so viel von dem Geld ausgeben, denn ich weiß ja gar nicht, ob das Café überhaupt läuft.«
    »Das kann ich mir denken. Und deshalb kam mir auch eine Idee. Pass auf, ein Freund von mir hat erzählt, dass wiederum ein Freund von ihm letztes Jahr in Friedrichshafen ein Café aufgemacht hat. Das soll wohl richtig chic sein. Allerdings in einer blöden Lage, und deswegen lief das überhaupt nicht. Jetzt lässt sich auch noch seine Frau von ihm scheiden, und er braucht Geld. Es gibt bereits einen Nachmieter, aber der will einen Club aufmachen und da passt das Ambiente nicht mehr. Jedenfalls soll das Interieur jetzt verkauft werden, samt Kaffeemaschine und Kuchentheke, und ich dachte, das könnten wir uns doch einmal ansehen. Das heißt, wenn du mich mitnehmen möchtest. Kannst natürlich auch alleine hinfahren, ich hab die Adresse.«
    »Emily, das ist ja super!« Ich stehe auf und umarme sie.
    »Was für eine tolle Idee. Vielleicht kann ich da das eine oder andere Schnäppchen machen, das würde genau passen.«
    Ich verdränge den Gedanken, dass da gerade jemand Schiffbruch erlitten hat mit seinem Traum. Das wird hoffentlich kein schlechtes Omen sein? Aber ich könnte bestimmt richtig Geld sparen, die Sachen sind sicher ziemlich neu. Ich freue mich, dass Emily an mich gedacht hat.
    »Was meinst du, wann könnten wir uns das mal ansehen?«
    »Also, wenn du willst, dann versuche ich, gleich morgen früh einen Termin zu vereinbaren. Je eher, desto besser. Sonst sind die Sachen womöglich weg.«
    »Kannst du bitte nachher gleich anrufen, Emily?« Auf einmal habe ich es eilig.
    »Klar, aber erst möchte ich noch den Rest des Hauses sehen«, freut sich Emily.
    Auch von den Schlafräumen und besonders vom Mansardenzimmer ist Emily begeistert.
    »Maja, wenn ich hier so durchlaufe, da kommen mir ein paar Ideen. Ich könnte dir Kissen und Gardinen nähen für die Zimmer, natürlich nur, wenn du möchtest.« Emily ist ganz aufgeregt.
    »Wenn du Zeit und Lust hast, dann nur zu. Ich bin eine Niete in diesen Dingen und könnte ein wenig Hilfe gebrauchen. Wie du siehst, gibt es noch viel zu tun.«
    Emily trinkt rasch ihren Tee aus und verspricht, den Termin für morgen auszumachen. Ich umarme sie herzlich und bedanke mich für ihre Mühe.
    Dann muss ich aber dringend ins Krankenhaus. Frieda wird schon auf mich warten. Als ich dort eintreffe, schläft sie bereits. Ich gehe trotzdem ein bisschen näher an

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