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Butterblumenträume - Rath, C: Butterblumenträume

Butterblumenträume - Rath, C: Butterblumenträume

Titel: Butterblumenträume - Rath, C: Butterblumenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Rath
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ihr Bett und setze mich einen Augenblick zu ihr. Auf einmal schlägt sie die Augen auf.
    »Hallo, Maja. Wie schön, dass du da bist«, sagt Frieda leise.
    »Ich wollte dich nicht wecken. Schlaf weiter, ich bin gleich wieder weg.«
    »Ich hab von meinem Hermann geträumt.« Ein Lächeln umspielt ihr Gesicht. »Er war hier bei mir.« Sie klopft auf das Bett.
    »Dann mach die Augen wieder zu. Vielleicht kommt er ja wieder«, sage ich leise.
    »Nein, geh noch nicht. Erzähl mir lieber was«, bittet sie.
    »Also gut.« Und so erzähle ich von meinem Tag, angefangen vom Abschied von meiner Mutter am Flughafen über meinen Spaziergang bis hin zu Emilys überraschendem Besuch. Ich erzähle ihr, dass ich ostfriesischen Tee für sie gekocht habe und sie von einer Möglichkeit weiß, wie wir günstig an eine Café-Einrichtung kommen können.
    »Das ist schön, Liebes«, sagt Frieda.
    »Wir wollen gleich morgen mal danach schauen. Emily kann mir bestimmt noch mehr helfen. Sie hat wirklich ein Händchen für alles Dekorative. Und jetzt, wo Nini nicht da ist …«
    »Fühlst du dich eigentlich sehr allein?«, fragt Frieda mich.
    »Ja, Nini fehlt mir schon sehr. Und nun ist auch noch meine Mutter in Amerika. Wird höchste Zeit, dass du nach Hause kommst, ich vermisse unsere Teestunden ganz unglaublich. Vielleicht erwische ich den Arzt heute Abend noch, sonst frage ich morgen mal nach, ob ich dich endlich mit heimnehmen kann.«
    Als Antwort drückt Frieda fest meine Hand.
    »Danke, Maja.«
    »Ich freu mich schon darauf, dir die ›Butterblume‹ zu zeigen.« Aber da bemerke ich, dass Frieda schon wieder müde wird und die Augen schließt.
    Ich küsse sie auf die Wange und gehe leise zur Tür.
    »Maja?« Ich drehe mich noch einmal um.
    »Denk immer daran: Die Liebe ist das Wichtigste im Leben. Alles andere ist NICHTS …«

Kapitel 25
Es wird
     
    Meine Abende sind eigentlich gar nicht so einsam. Ich sitze lange am Laptop und schreibe mit Nini, die mir viel aus ihrem Leben in London erzählt. Sie fühlt sich sehr wohl bei Carol und Peter, und die neue Schule macht ihr viel Spaß. Es sind nicht nur Engländer in ihrer Klasse, sondern auch zwei Deutsche, ein Holländer, eine Schweizerin, eine Französin und ein Italiener. Nach dem Unterricht unternehmen sie viel zusammen, und auch von ein paar lustigen Pub-Besuchen war schon die Rede. So langsam scheint sie Marcus zu vergessen, zum Glück, das war ja der Sinn der Sache. Die liebe Carol wird immer runder und freut sich über Ninis Hilfe im Geschäft. Dennoch schreibt Nini mir jeden Tag, dass sie mich vermisst. Obwohl auch sie mir unheimlich fehlt, antworte ich nur : ›Ich vermisse dich auch.‹ Dann erzähle ich ihr von Frieda und Emily und dass ich mich schon riesig auf die Herbstferien freue. Auch aus Amerika erhalte ich jeden Tag eine E-Mail. Meine Mutter ist gut gelandet. Am Flughafen Detroit wurde sie in ein Extrabüro gebeten und einer Art Verhör unterzogen (jedenfalls wenn man ihr Glauben schenken darf, sie übertreibt manchmal ein wenig), weil sie kein Abreisedatum angegeben hatte. Ich kann mir genau vorstellen, was sie dort für einen Wutausbruch bekommen hat, nachdem sie dem Beamten (natürlich auf Deutsch) vergeblich zu erklären versuchte, sie wolle ihren Brieffreund besuchen und wisse noch nicht, wann sie wieder heimzufliegen gedenke. Erst als Steve, der in der Ankunftshalle mit einem Strauß roter Rosen stundenlang auf sie wartete, hereingerufen wurde und die ganze Sache aufklären konnte, ließ man sie gehen. Dann konnten sie sich endlich in die Arme schließen, ein Moment, auf den sie so lange gewartet hatten. Und es schien, als wollten sie sich nie wieder loslassen, so jedenfalls schwärmte meine Mutter, als sie mich gleich nach ihrer Ankunft von Steves Haus aus anrief.
    Und nun erzählt sie mir jeden Tag von ihrem neuen Leben in Amerika. Von Steves kleinem Haus, seinem Garten, den Fireflyern (so eine Art Glühwürmchen, die sie abends auf der Terrasse beobachten), seinem Auto, seiner Tochter, seinem Halbbruder, den Supermärkten, den Highways, der Stadt Detroit usw. Meine Mutter, die nie in ihrem Leben einen Computer besessen, geschweige denn benutzt hat, schreibt mir jeden Tag eine E-Mail, schickt mir Bilder und kleine Geschichten. Dadurch bin ich immer auf dem Laufenden, und wir sind uns fast so nah, als wäre sie hier.
    Während ich an meinem Schreibtisch sitze und auf den See hinausblicke, liegt Jojo zu meinen Füßen und schaut hin und wieder zu mir auf, als

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