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Butterblumenträume - Rath, C: Butterblumenträume

Butterblumenträume - Rath, C: Butterblumenträume

Titel: Butterblumenträume - Rath, C: Butterblumenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Rath
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nicht«, meint sie noch. Na ja, sie ist auch ein junges Huhn. Obwohl, meine Tochter ist ja noch jünger. »Also, ich würde Ihnen auf jeden Fall empfehlen, zur Sicherheit zusätzlich einen Arzt aufzusuchen.«
    Ja, vielen Dank – da wäre ich selbst gar nicht drauf gekommen. Zu Hause liegt eine Karte von Eva im Kasten. Anscheinend geht es der ganzen Familie richtig gut in der Türkei. Wenigstens sie scheint im Moment keine Probleme zu haben, die Glückliche. Nini bleibt den restlichen Abend in ihrem Bett. Hin und wieder sehe ich nach ihr, aber sie scheint zu schlafen. Ich setze mich mit einem Glas Rotwein auf den Balkon und überlege, was zu tun ist, falls es wirklich so sein sollte, dass Nini schwanger ist. Als Erstes brauche ich dann wieder einen Job. Schließlich muss das Kleine mit durchgefüttert werden. Die Frage ist nur, gehe ich wieder zu Herrn Aschenbrenner zurück oder suche ich mir etwas Neues? Das ›Café Butterblume‹ kann ich vergessen …, war eben nur ein schöner Traum. Und Leon? Auf das Weingut zu ziehen, kommt mit Kind und Enkelkind wohl nicht infrage. Aber er hat ja auch vorher keinerlei Anstalten gemacht, unsere Beziehung auf eine andere Ebene zu bringen. Wahrscheinlich wird die liebe Anouk dort einziehen und ein bisschen französisches Flair auf das Gut und in den Golfclub bringen. Soll sie, Leon hat ohnehin weder für mich noch für meine Situation und schon gar nicht für Nini Verständnis. Als wäre es das Stichwort, klingelt das Telefon. Es ist Leon, der sich entschuldigt, mich am Nachmittag am Handy nicht verstanden zu haben. Im Hintergrund höre ich Klaviermusik und Gläserklirren, wie schön für die beiden. Wahrscheinlich sitzen sie gerade in einem schönen Restaurant und trinken ein Gläschen. So ist es auch. Leon sagt zwar, es täte ihm leid, dass er heute Morgen so wütend war, aber ich höre an seiner Stimme, dass er immer noch auf mich sauer ist. Vielleicht nicht mehr ganz so sehr, nachdem er ein bisschen was getrunken hat und sich in Begleitung einer schönen Frau befindet.
    »So, und jetzt sitzt du also alleine daheim rum«, sagt er.
    »Weißt du, ich verstehe dich immer noch nicht. Nur, weil Nini Liebeskummer hat … Das ist doch normal in diesem Alter. Oder dachtest du, sie würde diesen Marcus gleich heiraten?«
    »Ach, Leon. Darum geht es gar nicht. Nini ist völlig am Ende. Sie weiß nicht mehr weiter, und da musste ich bei ihr bleiben. Versteh das doch bitte. Sie glaubt nämlich, dass sie schwanger ist.«
    »Was? Seid ihr von allen guten Geistern verlassen?« Natürlich hat er dafür keinerlei Verständnis. »Wie konntest du das zulassen?«, fragt er weiter.
    »Also ich glaube nicht, dass ich irgendetwas dafür kann«, verteidige ich mich.
    »Ja, aber du hättest doch dafür sorgen müssen, dass sie die Pille nimmt, damit ihr nicht auch so ein Unfall passiert wie dir. Ist es denn zu glauben?« Er ist offenbar ehrlich entsetzt.
    »Erstens habe ich selbstverständlich dafür gesorgt, dass Nini die Pille bekommt, gleich, nachdem sie mit Marcus zusammengekommen ist. Zweitens kann man auch trotz Pille schwanger werden, aber das zu erklären, würde jetzt zu weit führen. Und drittens ist sie immer noch meine Tochter und kein Unfall.« Jetzt werde ich auch wütend.
    »Ja, aber du hättest wissen müssen, wie schnell so was passiert. Menschenskind. Na ja, dann müsst ihr eben zum Arzt. Es gibt ja die Abtreibung, das ist in ihrem Alter zum Glück kein Problem.« Er macht eine kurze Pause, dann wird etwas gemurmelt und Leon sagt: »Mein Essen ist da. Soll ich dich später noch mal aus dem Hotel anrufen?«
    »Nein, ich glaube, ich gehe bald schlafen. Einen schönen Abend noch und viele Grüße an Anouk.«
    Ich habe keine Lust mehr auf einen weiteren Anruf dieser Art. Ehrlich gesagt, so habe ich mir die starke Schulter an meiner Seite nicht vorgestellt. Statt mir in irgendeiner Weise zu helfen, hat Leon mir zusätzlich Vorhaltungen gemacht. Irgendwie glaube ich nicht mehr, dass ich in dieser Sache auf seine Unterstützung zählen kann.
    Das Telefon klingelt noch einmal, und ich denke schon, es ist noch einmal Leon, dem das eben Gesagte leidtut und der mir versichern möchte, dass er auf jeden Fall für mich bzw. uns da sein wird, doch es ist jemand ganz anderes. Eine leise, ruhige Stimme, die ich noch nie gehört habe. Es ist Frau Kofler, Marcus’ Mutter.
    »Guten Abend, Frau Winter«, begrüßt sie mich freundlich. »Wir kennen uns nicht persönlich, aber unsere Kinder sind

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