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Butterblumenträume - Rath, C: Butterblumenträume

Butterblumenträume - Rath, C: Butterblumenträume

Titel: Butterblumenträume - Rath, C: Butterblumenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Rath
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Gärtner allerdings.
    Während wir weiter Pläne schmieden, ist es langsam kühl geworden, und wir verkriechen uns wieder in die gemütliche kleine Kajüte, wo wir uns aneinanderkuscheln und gleich darauf einschlafen.
     
    *
     
    Am nächsten Morgen brennt die Sonne bereits heiß vom Himmel, als ich endlich aufwache. Irgendwo höre ich ein Radio dudeln mit der Stimme von Jack Johnson. Verschlafen gehe ich an Deck. Christian taucht auf dem Wasser auf, offenbar hat er schon ein erfrischendes Bad im See genommen.
    »Darf ich dich zu einem Frühstück in Langenargen einladen?«, fragt er lächelnd. Aber ich muss doch nach Hause zu Nini.
    Christian hat Verständnis dafür, auch wenn er versucht, mich noch ein wenig zum Segeln zu überreden.
    »So gern ich das möchte, Christian«, sage ich. »Aber so, wie es Nini gestern ging, bin ich heute lieber bei ihr. Natürlich kannst du gerne mitkommen, wenn du möchtest, und mit uns frühstücken«, biete ich ihm an, obwohl mir das gar nicht so recht ist, denn ich möchte lieber erst allein mit Nini über die ›Butterblume‹ sprechen. Außerdem will ich nicht, dass sie sich noch mieser fühlt, wenn sie ihre glückliche, verliebte Mutter sieht, während sie selbst gerade den schlimmsten Liebeskummer ihres Lebens erlebt.
    »Danke, ein andermal liebend gern«, lehnt Christian zum Glück ab. »Aber ich habe heute noch sehr viel zu erledigen und sollte ja auch meinen Koffer packen. Außerdem muss ich noch mal kurz ins Büro. Also machen wir uns wohl besser auf den Weg, so schade ich das finde.« Und er küsst mich noch einmal zärtlich, bevor wir endgültig den Anker ziehen und in Richtung Heimat segeln.
     
    Viel zu schnell sind wir wieder in Nußdorf und legen an dem kleinen Steg der ›Butterblume‹ an. Wir haben nicht viel miteinander geredet während des kurzen Törns, aber die Stille zwischen uns war so … selbstverständlich. Ich muss wieder an den Spruch von Tucholsky denken, dass man auch miteinander schweigen können muss. Dennoch bin ich ein wenig verlegen, als ich von Bord gehe. Werden wir uns wiedersehen? Und wenn ja, wann wird das sein? Es ist so schade, dass Christian jetzt nach Kanada fliegen muss. Gerade, als ich die Weichen für mein neues Leben stellen kann. Er nimmt mich fest in die Arme und drückt mich so, dass mir fast die Luft wegbleibt.
    »Maja …«, flüstert er mir zärtlich ins Ohr, und es ist mir vollkommen egal, dass ich immer noch das verknitterte T-Shirt und die alten Shorts trage und kein bisschen geschminkt bin. Christian dreht eine meiner Locken über seinen Finger und sagt weiter: »Ich möchte, dass du weißt, dass diese Segeltour und vor allem diese Nacht mir sehr viel bedeutet haben. Ich wünschte, ich müsste nicht morgen schon wieder so weit von dir fort. Oder ich könnte dich mitnehmen.« Er sieht mir zärtlich in die Augen, dann nimmt er meine Hand und küsst sie.
    »Aber ich komme, sobald es geht, zurück. Und ich schicke dir den Mietvertrag ganz schnell zu. Du kannst hier einziehen, wann immer du möchtest. Ich freue mich, dass du und deine Tochter hier leben werdet.« Er macht eine kurze Pause, bevor er sagt: »Eigentlich bin ich gar nicht mehr so sicher, ob ich noch in die Kanzlei meines Onkels eintreten will. Im Moment wäre mir lieber, ich könnte in Stuttgart weiterarbeiten und am Wochenende wieder hierherkommen.« Ach, das wäre mir auch lieber. »Aber ich werde in der Zwischenzeit in jeder freien Minute an dich denken«, verspricht er mir. »Ich mag dich nämlich sehr, weißt du.« Und bei diesem Satz flattert ein ganzer Schwarm Schmetterlinge in meinem Bauch. Er zieht einen Schlüssel aus der Tasche und sagt: »Hier ist der Schlüssel zu deinem neuen Leben.«
    Ich bin so glücklich.
    Mein neues Leben. Endlich weiß ich, wohin ich gehöre.
    Bevor ich mich verabschieden kann, will Christian mir noch kurz seine Handynummer aufschreiben. In meiner Badetasche befindet sich aber nur ein Kugelschreiber, der erst nach kurzem Anhauchen funktioniert, und die neueste Ausgabe der InStyle, die ich nur mitgenommen hatte, um mir damit in Friedas Garten ein bisschen die Zeit zu vertreiben.
    Christian kritzelt seine Handynummer vorne drauf, nimmt mich noch einmal fest in die Arme und sagt dann: »Bitte ruf mich an. Bis bald, meine Liebe. Pass auf dich auf.«
    Pass auf dich auf. Ein Satz, den ich sonst nur von meiner Mutter höre, der mir aber zeigt, dass er nicht möchte, dass mir in der Zwischenzeit etwas passiert.
    »Pass du auch auf dich auf.

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