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By the way Greta

By the way Greta

Titel: By the way Greta
Autoren: Marya Stones
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selbst aus „gutem Hause“, war in sehr wohl situierten Verhältnissen aufgewachsen, hatte einen französischen Vater und eine deutsche Mutter. Hatte in Paris und München gelebt und jetzt eben am Starnberger See.
    Stephanie musste Greta in der Auffahrt gesehen haben und kam ihr schon entgegen. Wie bezaubernd sie aussah. So entspannt, so französisch.
    Die langen blonden Haare offen über die Schultern, ein geblümtes Trägerkleidchen, dessen Saum kurz über dem Knie endete, und schwarze Ballerinas. Um den Hals trug sie eine zarte Kette mit einem Seestern-Anhänger, der übersäht war mit Brillianten. Greta meinte sich erinnern zu können, diesen Anhänger im Tiffany Katalog gesehen zu haben.
    Die Frauen umarmten sich herzlich und hielten sich für einen Moment fest. Dann fing Stephanie wie gewohnt an, Greta mit allem, was gerade passiert war, vollzuquatschen.
    "Wie schön, dass du da bist – es dauert immer viel zu lange, bis wir uns wiedersehen. Hattest du eine gute Fahrt hierher? - Ach stell dir vor, Ollie hat einen Freund aus New York mitgebracht. Mikey. Ich hoffe es stört dich nicht. Du kennst uns ja, es passiert immer was Unvorhergesehenes."
    Greta folgte Stephanie ins Haus, sie gingen gemeinsam in die Küche und plauderten. Greta überreichte die Blumen und das Gastgeschenk. Sofort waren Greta und Stephanie wieder in eines ihrer Lieblingsthemen - Haare - vertieft.
    Während sie gemeinsam noch Obst und diverse andere Köstlichkeiten für den Brunch auf der Terrasse vorbereiteten, kam Tom in die Küche, Stephanies Sohn.
    Tom wollte wissen, wann es endlich losginge, "Hunger und so", dann noch ein kurzes "Hallo" zu Greta und weg war er schon wieder.
    Der Hund Filou, ein Golden Retriever-Mischling, lief auch noch rum. Es war ganz so wie immer bei Stephanie: viel los, unkompliziert, familiär und schön.
    "Hilfst du mir, das Kuchentablett auf die Terrasse zu bringen?", fragte Stephanie.
    "Klar", antwortete Greta und griff sich den frischen Kirschkuchen – eine klassische, französische Obsttarte. Auf dem Weg durch das Wohnzimmer und durch die Veranda war der Duft des Kuchens einfach betörend. Greta würde sich auf jeden Fall ein Stück von diesem Leckerbissen gönnen. Sie hörte Ollie auf der Terrasse lachen und eine weitere Männerstimme. Das war dann wohl Mikey.
    Als Greta mit dem duftenden Kuchen um die Ecke auf die Terrasse einbog, stand Ollie bereits auf und kam ihr entgegen.
    "Nicht dass ich dich nicht begrüßen will", sagte Ollie und lachte, "aber der Kuchenduft ist einfach unwiderstehlich, den muss ich dir abnehmen. Schön, dass du da bist." Ollie drückte Greta einen Schmatz auf die Wange und wandte sich dann dem Gast zu, der noch mit dem Rücken zu Greta saß.
    "Das ist Mikey, ein alter Freund von mir und jetzt mein Geschäftsfreund aus New York", stellte Ollie den Fremden vor. "Mikey muss immer wieder blitzartig nach München kommen. Immer dann, wenn unsere gemeinsamen Kunden Alarm schlagen oder die Hütte in der Agentur brennt. Nur er kennt sich aus. Er muss dann den Feuerwehrmann spielen und den Brand löschen." 
    Mikey erhob sich und drehte sich um.
    Und Greta blieb wie vom Donner gerührt stehen.
    "AHHH!", schrie sie. Dann erstarrte sie endgültig zur  Salzsäure, spürte, wie ihr das Blut aus den Wangen wich und die Arme schlaff wurden. Die Küchenplatte, die sie eben noch in Händen gehalten hatte, zersprang auf dem Steinboden der Terrasse in tausend Einzelteile, der Kuchen lag daneben und war nur noch ein Haufen Matsch. 
    Mike!
    Das war doch nicht möglich.
    Wie aus einem Mund sagten beide:
    "Was machst DU denn hier?"
    Ollie sprach schnell: "Wie? Ihr kennt euch?"
    Da erst merkte Greta, was sie angerichtet hatte, und kniete sich auf den Boden, um das Unheil aufzusammeln.
    "Ja, ähm - Mike war kürzlich mein Gast auf dem Flug von München nach New York", haspelte sie. Sie wollte auf keinen Fall, dass Ollie und Stephanie Einzelheiten erfuhren. Es war ohnehin schon peinlich genug.
    Mike schien Gretas Reserviertheit sofort zu spüren.
    "Ja, das ist richtig", sagte er rasch. "Wir haben uns auf dem Hinflug nach New York kennen gelernt. Einer meiner aufregendsten Flüge." Mike lächelte. "Stell dir vor", sagte er zu Ollie gewandt, "wir sind an einem Hurrikan so dicht vorbeigeflogen, ich konnte die Verwirbelungen und die Sturmsäule genau sehen. Dann war da noch dieses Luftloch, also wirklich sehr aufregend." 
    "Ach - und ich dachte schon, der Flug wäre wegen Greta so aufregend gewesen". Ollie
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