By the way Greta
noch mehr Vanilleeiscreme, kam Stephanies Sohn Tom hinzu. Er hatte ein Fußballmatch am Nachmittag, drängte seine Eltern zum Gehen, was auch zum allgemeinen Aufbruch beitrug.
Greta hoffte und wartete darauf, dass Mike sie zum versprochenen Treffen einlud. Doch Mike machte zunächst keine Anstalten dazu.
Wann fragt er mich den nun endlich, ob wir uns sehen können?
Nichts.
Alle halfen, die Terrasse aufzuräumen und die Gläser und das Geschirr in die Küche zu bringen. Während Ollie und Stephanie sich für das Fußballmatch fertig machten, suchte Greta ihre Tasche und ihre Jacke. Mike war auf die Toilette gegangen. Wieder war eine Gelegenheit, sie zu fragen, verstrichen. Als Mike zurückkam, waren auch Stephanie, Ollie und Tom abmarschbereit. Inzwischen befürchtete Greta, Mike würde gar nichts mehr sagen.
An der Tür verabschiedeten sich alle voneinander. Stephanie nahm Greta in den Arm und flüsterte ihr ins Ohr: "Du musst mir noch unbedingt die Geschichte mit Mike genau erzählen. Okay?"
Greta nickte kurz und bedankte sich herzlich für den schönen Tag.
Auch Mike und Ollie verabschiedeten sich. Ollie stieg ins Auto, Stephanie und Tom stiegen dazu. Beim Einsteigen verabredeten sich Mike und Ollie für das nächste Businessmeeting. Sie wollten sich online den genauen Termin noch zumailen.
Dann war die Familie weg.
Mike stand vor dem Mini und Greta machte sich auf zu ihrem kleinen Fiat. Immer noch hoffte sie auf ein Zeichen von ihm. Endlich hörte sie seine Stimme.
"Sollen wir uns auch verabreden? Online, oder gleich hier und jetzt?"
Greta drehte sich um und versucht sich das Grinsen nicht zu sehr anmerken zu lassen. "Hm, meinetwegen können wir auch hier und jetzt einen Termin finden."
"Gut", sagte Mike. "Wie sieht es bei dir gleich heute aus? Ich bin nur noch bis morgen Nachmittag in München, dann geht es wieder retour. Und morgen bin ich terminlich schon ziemlich dicht."
"Okay", sagte Greta spontan. "Aber diesmal führe ich dich aus! Und es gibt da vielleicht noch jemanden, den ich mitnehmen werde."
"Soooo?" Mike zog die Brauen hoch und staunte. "Hast du etwa auch so einen ungezogenen und komplizierten Bruder wie ich? Dann muss ich mich wohl auf etwas gefasst machen. Ich wollte dir unbedingt noch so viel sagen, was Steve betrifft. Vor allem: Es tut mir wirklich leid, dass ich dich nicht vorgewarnt habe. Es war nicht fair von mir, dich so unvorbereitet mit ihm zusammenkommen zu lassen. Ich denke, ich war mir dessen nicht klar. Erst als das Gespräch schon viel zu weit gegangen war, wurde mir bewusst, dass es meine Aufgabe gewesen wäre, ihn einzubremsen. Kannst du mich verstehen?"
"Ehrlich gesagt: nein, Mike", sagte Greta. "Ich verstehe dich da nicht. Aber ich will dir gerne zuhören und vielleicht gelingt es dir ja, es mich verstehen zu lassen."
Sie stand ganz aufrecht vor ihm, sah ihm in die Augen und war sich ihrer selbst völlig bewusst. Auf keinen Fall wollte sie ihm die Sache zu leicht machen. Darüber hinaus wollte sie diesmal diejenige sein, die den Ton angab, und sich nicht von ihm vereinnahmen lassen.
"Okay, Mike", fuhr Greta fort, "ich schlage vor, ich hol dich heute Abend um 19.00 Uhr im Hotel ab und dann gehen wir aus. Ist das okay?" Ein bisschen von ihrer eigenen Kühnheit und Entschlossenheit überrascht, schloss sie ihre Autotür auf und wartete nur noch auf seine Bestätigung.
"Gut, dann sehen wir uns heute um 19.00 Uhr." Greta hörte an seiner Stimme, dass er sich freute. "In welchem Hotel bist du denn?"
"Im Louis, am Viktualienmarkt."
"Gut. Dann bis später."
Und dann zog Mike Greta eng an sich und küsste sie auf den Mund. Er küsste sie voller Leidenschaft, direkt und trotzdem zart. Greta konnte sich dem unerwarteten Lustschwall, der sie überkam, nicht entziehen. Sie war völlig überrascht, hatte das Gefühl, gar nicht sie selbst zu sein.
Einen kurzen Moment ging ihr durch den Kopf – Oh nein, was passiert hier! – doch dann spürte sie seine Hände in ihrem Nacken. Er hielt ihren Kopf und zog sie noch näher an sich. Greta gab sich dem Moment hin, als wäre es das Vertrauteste der Welt. Der Kuss kam ihr ewig vor und dann plötzlich sah sie ihm in die Augen. Er hielt immer noch ihren Kopf, seine Hände an ihren Wangen. Den Blick fest in ihren Augen verankert, sprach er nach einer Weile:
"Du bist wirklich etwas ganz Besonderes. Du bist schön und sinnlich. Ich werde dich so schnell nicht aufgeben. Es kann kein Zufall sein, dass wir uns hier bei gemeinsamen
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