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BY703 - Der Boß schickt den Curare-Killer

BY703 - Der Boß schickt den Curare-Killer

Titel: BY703 - Der Boß schickt den Curare-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Friedrichs
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war mein Fehler.
    Blitzschnell war er auf den Beinen. Hinter meinem Rücken klappte ein zweites Messer auf. Dann spürte ich die scharfe Spitze durch den Stoff des Anzuges.
    »Vorwärts«, knurrte der unfreundliche Gast aus dem Süden.
    Hammonds Pistolenlauf schwenkte einladend herum. Dann erkannte er mich. Er wurde bleich. »Mein Gott«, flüsterte er, »der G-man!«
    Garcia hörte es nicht.
    Hammond hatte sich schnell wieder in der Gewalt. »Dann sind also die Fronten geklärt«, sagte der Dicke entschlossen. Er ließ mich nicht aus den Augen, als ich in die Villa bugsiert wurde.
    Sie verfrachteten mich ins Badezimmer. Offensichtlich gab es in der Villa keinen Keller. Auf dem Fliesenfußboden sah ich Blutflecken, zusammengeknüllte Handtücher und Wattetupfer. Ich wußte Bescheid. Hammond war immer noch bleich wie eine Wand.
    Ich mußte mich auf einen Stuhl setzen. Der Chilene fand eine Kunststoffwäscheleine und schnürte mir damit die Hände hinter der Rückenlehne zusammen. Meine Fußgelenke befestigte er an den Stahlrohrbeinen des Stuhls.
    »So!« Garcia richtete sich auf. »Der macht uns vorerst keinen Kummer mehr.«
    William Hammond atmete erleichtert auf. Er ließ die Pistole sinken. »Ein Glück, daß Sie nicht schon weg waren, Garcia. Allein wäre ich mit ihm wohl kaum fertig geworden«, gab der Dicke freimütig zu.
    Ich musterte die beiden. Ich war gespannt, was jetzt geschehen würde. Die Nervosität des Südamerikaners ließ darauf schließen, daß die ungleichen Partner ihr Geschäft noch nicht zu Ende gebracht hatten.
    Garcia grinste herablassend. »Passen Sie gut auf den Burschen auf, Hammond. Lassen Sie ihn nicht aus den Augen, bis ich wieder hier bin.« Er wandte sich zur Tür. »In zwei Stunden können wir New York verlassen haben.«
    Hammond spielte den Energischen. »Okay. Beeilen Sie sich, damit wir die Sache reibungslos hinter uns bringen.«
    Als Lopez Garcia verschwunden war, holte sich mein-Bewacher einen Stuhl und pflanzte sich ächzend vor mich hin.
    »Sind Sie einer Kugel in den Weg gelaufen, Mr. Hammond?« erkundigte ich mich spöttisch.
    Er schoß einen wütenden Blick auf mich ab. »Ihnen wird der Humor bald vergehen, G-man! Ihre eigene Schuld, daß Sie uns zu guter Letzt noch in die Quere gekommen sind. Morgen wird das FBI eine Vermißtenmeldung abgeben müssen. Wie war noch Ihr Name?«
    »Cotton«, stellte ich mich dem Dicken zum zweitenmal vor. Er schien sich in Sicherheit zu wiegen. Ich ließ ihn in dem Glauben.
    »Richtig, Cotton.« Er schmunzelte zufrieden vor sich hin. »William Hammond läßt sich nicht überlisten. Das sollten Sie sich hinter die Ohren schreiben, mein Freund! Habe zwar nicht geglaubt, daß Sie sich gleich hinter die Sache klemmen würden, als Sie heute morgen bei mir im Büro waren. Aber das ändert jetzt auch nichts mehr. Wenn Ihre Kollegen auf den Plan treten, sind wir längst außer Reichweite.« Er gluckste selbstgefällig.
    Meine Fesseln saßen bombenfest. Der Chilene verstand sein Fach. Die Kunststoffleine gab nicht einen Millimeter nach. Ich überlegte angestrengt. Glücklicherweise hatte Garcia meine Arme nicht an der Rückenlehne des Stuhls angebunden, sondern nur die Handgelenke gefesselt. Jetzt kam es nur auf einen günstigen Moment an.
    Hammond betrachtete mich weiterhin mit offensichtlicher Freude. Der Smith and Wesson lag griffbereit auf seinem Schoß. Er wurde von Minute zu Minute gesprächiger. »Sehen Sie, G-man«, sagte mein Aufpasser vergnügt, »ich habe meine Schäfchen im trockenen. Wenn ich heute nacht New York und den Vereinigten Staaten den Rücken kehre, wartet auf mich eine sorglose Zukunft im sonnigen Südamerika.«
    »Nur mit dem kleinen Schönheitsfehler, daß Tausende von Rauschgiftsüchtigen für Ihre sorglose Zukunft bezahlt haben, Hammond.« Mich widerte die Skrupellosigkeit dieses Mannes an. Wie viele dunkle Schicksale mochte er durch seine raffgierige Geschäftemacherei auf dem Gewissen haben?
    Seine kleinen Augen funkelten listig. »In Zukunft werden sich meine Abnehmer nach anderen Lieferanten umsehen müssen. Das letzte Mitglied meiner – sagen wir – Organisation wird innerhalb der nächsten Stunde verschwinden. Und damit alle stichfesten Beweise, die Ihre Herren Kollegen an den Tag bringen könnten.«
    »Stevens, Jackson und jetzt Witherspoon«, sagte ich gelassen.
    Ein Schmunzeln flog über das rötlich glänzende Gesicht meines Gegenübers. »Ich sehe, Sie sind gut informiert, G-man. Aber dieses Wissen wird Ihnen

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