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BY703 - Der Boß schickt den Curare-Killer

BY703 - Der Boß schickt den Curare-Killer

Titel: BY703 - Der Boß schickt den Curare-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Friedrichs
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Ende der Leitung eine verschlafene Stimme meldete. »Dr. Levine. Wer ist dort?«
    »Ein Freund von Mr. William Hammond. Hammond hat sich – hm, er hat sich ziemlich schwer verletzt. Er braucht dringend einen Arzt.«
    »Ich bin in fünf Minuten da«, kam die knappe Antwort.
    Garcia legte auf. Er ging zurück ins Badezimmer. Hammond hing kraftlos auf dem Stuhl und röchelte schwer.
    »Nun übertreiben Sie bloß nicht«, knurrte der Chilene. »Andere Leute machen mit solchen Wunden noch Tagesmärsche.«
    Der Dicke stöhnte schmerzerfüllt auf, als Garcia begann, ihm sorgfältig das Jackett und das Hemd abzustreifen. Der Killer wußte, was er zu tun hatte.
    »Wo kriege ich heißes Wasser her?« Hammond deutete stumm auf einen kleinen Boiler an der gekachelten Wand.
    Als der Arzt eintraf, hatte Lopez Garcia bereits alles vorbereitet.
    Dr. Levine, ein kleiner, sehniger Mann, dessen Alter man schwer schätzen konnte, beugte sich über Hammond. Kritisch betrachtete er die immer noch blutende Wunde. Er warf Garcia einen kurzen Blick zu, dann ergriff er wortlos seinen schwarzen Koffer.
    Es dauerte nicht lange. Der Chilene mußte den sich aufbäumenden Hammond mit aller Gewalt festhalten. Dr. Levine legte einen kunstgerechten Verband an. »Du hast viel Glück gehabt, William«, sagte er leise. »Es ist nur eine Fleischwunde. Dein – dein Autounfall hat keine Fremdkörper hinterlassen.«
    »Ich danke dir, Philip. Bei Gelegenheit werde ich mich dafür erkenntlich zeigen«, murmelte Hammond schwach.
    Der Arzt winkte ab. »Geschenkt!« Er packte seine Instrumente zusammen. Mit einem Seitenblick auf Garcia verließ er sicheren Schrittes die Villa. Der Chilene verriegelte die Haustür.
    »Hier können Sie nicht die ganze Nacht hocken«, fuhr er den Dicken barsch an, »oder wollen Sie etwa aufgeben?«
    »Nein, nein, natürlich nicht«, entgegnete Hammond mit leidender Stimme. Mühsam rappelte er sich auf. Garcia half ihm, einen neuen Anzug anzuziehen. Dann gingen sie ins Wohnzimmer. Hammond ließ sich in einen Sessel sinken.
    »Idiot!« schrie Garcia wütend. »Wollen Sie endgültig kaltgemacht werden? Der Platz ist für den Captain bestimmt!«
    Der Dicke blickte verwirrt auf. »Verzeihung, daran hab’ ich nicht gedacht.« Schwerfällig kroch er in den nächsten Sessel.
    Lopez Garcia setzte sich lässig auf den flachen Tisch. Mit selbstsicherer Gebärde schwang er seine schlanken Beine übereinander.
    »Reißen Sie sich langsam zusammen«, sagte er energisch, »noch ist Zeit, den Rest zu erledigen und dann zu verschwinden.« Hammond schien plötzlich wieder einzufallen, was geschehen war. »Haben Sie die Leiche von Jackson beseitigt? Und was ist mit dem Mann, der auf mich geschossen hat?« sprudelte es hastig aus ihm hervor.
    »Alles in Ordnung«, log Garcia kalt. »Ich hatte plötzlich zwei Leichen verschwinden zu lassen.« Er grinste den Dicken überlegen an.
    Kurz entschlossen riß er das Telefon vom Schreibtisch und stellte es vor Hammond hin.
    »Da! Captain Witherspoon wartet auf Ihren Anruf.«
    William Hammond griff ergeben zum Hörer und wählte mit zitternden Fingern. »Geben Sie mir bitte den ›American Traveler‹!« Er wartete. Dann meldete sich der Wachmann auf dem Schiff. »Ich möchte den Captain sprechen«, befahl Hammond. Seine Stimme hatte plötzlich wieder einen energischen Klang.
    »Hallo, William«, dröhnte es aus dem Hörer. Garcia konnte jedes Wort verstehen. »Hab’ verdammt lange warten müssen!«
    »Ließ sich leider nicht vermeiden. Hatte noch eine dringende Besprechung«, gab der Dicke zurück. »Ich lasse dich jetzt sofort abholen. Der Mann heißt Garcia. Er wird sich bei dir melden.«
    »Okay«, brummte Lucius Witherspoon. »Noch eins: Ich habe hier einen jungen Mann, unseren Funkoffizier. Er möchte in unseren Klub einsteigen. Hat angeblich gute Beziehungen in Manila…«
    »Verdammt!« brüllte Hammond erregt dazwischen. »Wie konnte der Bursche herauskriegen, daß du für uns arbeitest?« Witherspoon antwortete nicht. Hammond beruhigte sich.
    Garcia nickte ihm zu.
    »Also gut, bringe den Mann mit. Wir werden sehen, was wir mit ihm anfangen können.«
    Er legte auf.
    »Das hat uns gerade noch gefehlt«, sagte Hammond ärgerlich. »Womöglich bringt dieser idiotische Funker noch unseren ganzen Plan durcheinander.«
    »Ruhig bleiben, mein Bester!« Garcia setzte sein arrogantes Lächeln auf. »Man muß auch mit unerwarteten Situationen fertig werden können. Das sollten Sie als Geschäftsmann doch

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