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BY703 - Der Boß schickt den Curare-Killer

BY703 - Der Boß schickt den Curare-Killer

Titel: BY703 - Der Boß schickt den Curare-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Friedrichs
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wissen.«
    Hammond schwieg betreten.
    Der Chilene fuhr fort: »Alles läuft wie abgesprochen. Mit dem Herrn Offizier werde ich mich beschäftigen, sobald Witherspoon sich nicht mehr einmischen kann.«
    Der Dicke willigte ein. »Dann beeilen Sie sich jetzt. Pier 27, am Hudson.«
    Lopez Garcia verließ die Villa. Er überlegte kurz. Den Pontiac konnte er auf keinen Fall nehmen. Es war immerhin möglich, daß sich jemand die Nummer gemerkt hatte. Er beschloß, den gemieteten Toronado zu nehmen, der nicht weit entfernt in der Jewett Avenue parkte.
    Garcia zog die schwere Haustür zu, die sich automatisch verriegelte. Als er kurz vor dem Gartentor war, vernahmen seine empfindlichen Ohren ein kaum hörbares Geräusch. Er ließ sich nichts anmerken, ging ruhig weiter und marschierte mit deutlich hörbaren Schritten auf dem Bürgersteig des Victory Boulevard in Richtung Jewett Avenue.
    Die Jewett Avenue bildete zum Victory Boulevard einen rechten Winkel. Ein Stück von der Laterne entfernt, unter der Garcias Toronado stand, begann eine kleine Straße, die an den Rückfronten der Grundstücke parallel zum Victory Boulevard entlangführte. Eben jene Straße, die noch vor wenigen Stunden Banana-Bernie benutzt hatte, um Hammonds Villa zu erkunden.
    Lopez Garcia stieg nicht in den Toronado. Er bog in die Seitenstraße ein. Mit langen, unhörbaren Schritten schlich er zurück. Nach wenigen Minuten hatte er den großen, parkähnlichen Garten erreicht, der im Dunkeln nur als eine Anhäufung finsterer Schatten zu erkennen war. Etwa fünfzig Yards von der Straße entfernt lag Hammonds Villa. Lopez Garcia stieg vorsichtig über den niedrigen Zaun und verschwand lautlos hinter einem Busch.
    ***
    Der Mond warf aus wolkenlosem Himmel ein fahles Licht auf Staten Island. Ich genoß die kühle Nachtluft, die hier besser zu spüren war als im Häusermeer von Manhattan. Als ich langsam den breiten Victory Boulevard hinunterrollte, erkannte ich, daß in Hammonds Villa Licht brannte. Ich parkte den Jaguar hinter einer Plakatsäule.
    Dann schlenderte ich gemächlich den Bürgersteig entlang. Ungesehen tauchte ich wenige Minuten später in den Gartenanlagen des Geschäftsmanns unter. Vorsichtig bewegte ich mich über den weichen Rasen auf das große Fenster zu, aus dem der Lichtschein drang. Ich preßte mich an die Außenwand des Gebäudes und warf einen Blick durch die von Zimmergewächsen verhangene Glasscheibe. Hammond saß zusammengesunken in einem Sessel und döste vor sich hin. Er war allein in dem Raum. Ich wartete einen Moment. Nichts änderte sich an der Szene.
    Ich beschloß, den Dicken aus seinen Träumen wachzurütteln. Der Rasen verschluckte meine Schritte, als ich auf die Eingangstür der Villa zuging. Der Klingelknopf war erleuchtet. Ich setzte ihn in Aktion. Dann hörte ich die Stimme in meinem Rücken. »Ziemlich spät für einen Freundschaftsbesuch«, sagte der Mann in fehlerfreiem Englisch. Trotzdem war sein leichter spanischer Akzent nicht zu überhören. Ich ließ den Klingelknopf los. Langsam drehte ich mich um.
    Er war groß, schlank und hatte beide Hände in den Hosentaschen vergraben. Mehr konnte ich in der Dunkelheit nicht erkennen.
    »Darf ich erfahren, wen oder was Sie hier suchen?« erkundigte sich der Südländertyp schnarrend.
    »Seit wann hat Mr. Hammond einen Hofhund?« fragte ich höflich. In der Villa rührte sich noch nichts.
    Lopez Garcia wollte nicht mehr mit mir reden. Er ging zu einer anderen Sprache über. Seine linke Hand fuhr in die Höhe. Klack! Das Mondlicht zauberte einen matten Reflex auf die blanke Stahlklinge.
    Ich spürte, daß seine Geduld zu Ende war. Ich bewegte mich nicht. Sekundenlang standen wir uns lauernd gegenüber. Dann riß bei ihm der Faden. Er vollführte einen Satz, den ein aufgeplusterter mexikanischer Kampfhahn nicht besser hingelegt hätte.
    Mich kostete es ein Lächeln, seinem unkontrollierten Angriff auszuweichen. Ich nutzte die Gelegenheit, von der Haustür zu verschwinden. Auf dem Rasenteppich startete Garcia seinen nächsten Vorstoß. Mit seiner Messerhand wollte er mich kitzeln. Blitzschnell packte ich sein Handgelenk. Ein Ruck genügte. Er landete schwungvoll auf dem weichen Boden.
    Plötzlich flammte Licht auf. Ich starrte in eine unmißverständliche Pistolenmündung. »Geben Sie’s auf, Mann!« tönte William Hammonds Stimme kalt. »Bei der nächsten Bewegung haben Sie ein Loch im Bauch.« Für den Bruchteil einer Sekunde ließ ich den Messerschwinger außer acht. Das

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