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BY703 - Der Boß schickt den Curare-Killer

BY703 - Der Boß schickt den Curare-Killer

Titel: BY703 - Der Boß schickt den Curare-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Friedrichs
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Ausweis zeigte. Er deutete auf das Zolloffice. Durch die großen Glasscheiben sah ich Phil herübergrinsen.
    Ich winkte ihn heraus. »Wo steht dein Dienstwagen? Ich erwarte jeden Moment einen Anruf.«
    Ohne zu antworten, ging Phil in die Einfahrt neben dem Zollgebäude. Ich folgte ihm. Im Schatten stand ein hellgrauer Rambler. Ich griff durch das rechte Fenster zum Sprechfunkgerät und teilte Myrna meinen neuen Standort mit.
    Von der Einfahrt aus hatten wir den erleuchteten Zolldurchgang gut im Auge. »Der Beamte kennt den Captain«, sagte Phil, »er gibt mir ein Zeichen, wenn der Bursche auftaucht. Noch sind die Herren auf ihrem Kahn aber anscheinend vollauf beschäftigt.«
    Ich berichtete Phil kurz, was ich an den Kaianlagen in Brooklyn erfahren hatte.
    »Scheint, als ob wir bald einen Haftbefehl brauchen«, meinte mein Kollege.
    »Den Eindruck habe ich auch.« Wir steckten uns eine Zigarette an. In diesem Moment leuchtete das Lämpchen der Funkanlage auf. Ich meldete mich.
    »Du hast richtig geraten, Jerry«, erklärte Steve Dillaggio freudig. »Mr. William Hammond hat in der Tat einen dunkelblauen Pontiac. Einen GTO. Vor vier Monaten gekauft. Beim New Yorker General-Motors-Boß persönlich.«
    Phil hatte mitgehört. Er blickte mich vielsagend an. Ich ließ mich von Steve wieder mit der Zentrale verbinden und bat Myrna um ein drahtloses Gespräch mit Mr. High. Unser Chef schien auf meinen Anruf gewartet zu haben. Er meldete sich sofort.
    In knappen Sätzen berichtete ich über die neuesten Ereignisse.
    »Ich brauche einen Haftbefehl, Sir. Für William Hammond.«
    »Der ist Ihnen sicher, Jerry«, erwiderte Mr. High bestimmt. »Brauchen Sie Verstärkung?«
    »Nicht nötig, Sir. Wir haben es nur noch mit zwei, höchstens drei Mann zu tun. Und außerdem…« grinste ich, »außerdem ist Phil zur Not auch noch mit dabei.«
    Der Chef legte auf. Ich erntete einen freundschaftlichen Boxhieb in den Rücken.
    Phil blieb auf seinem Beobachtungsposten. Ich lief zurück zum Jaguar und rollte Minuten später in Richtung Richmond. »Merkwürdig«, sagte ich mir, »wenn man einmal mit dieser vornehmen Gegend zu tun hat, muß man immer wieder hin.« Nur – diesmal war ich ziemlich sicher, daß ich nicht erfolglos zum Victory Boulevard fahren würde.
    ***
    Der Pontiac brummte gequält. Lopez Garcia hetzte den schweren Wagen wie ein erfolgloser Jockei seinen nervösen Gaul. Erst als er Richmond erreicht hatte, lehnte sich der Chilene in die Polster zurück. Er ließ den Rückspiegel außer acht. Hammond hing zusammengesunken auf dem Beifahrersitz. Er war noch immer ohne Bewußtsein. Blut sickerte unablässig aus seiner Schulterwunde.
    Garcia streifte den Dicken mit einem verächtlichen Seitenblick. Er zauberte ein dünnes Zigarillo hervor und ließ sein Feuerzeug aufflammen. Der Rauch schien Hammond in der Nase zu beißen. Er schnaufte schwer und kam zu sich.
    »Was ist passiert? Wo sind wir?« Hammonds Stimme klang dünn und weinerlich. Dann fühlte er, daß sein Anzug feucht und klebrig war. »Mein Gott! Ich verblute!« Er wagte nicht, sich zu bewegen.
    »Spielen Sie nicht den wilden Mann. Der Kratzer reißt Sie nicht von den Füßen«, schnarrte Garcia, ohne das Zigarillo aus dem Mund zu nehmen.
    Sie hatten den Victory Boulevard erreicht. Der Chilene fuhr den Pontiac bis in die offene Garage. Er stieg aus und schloß das Stahltor. Die Neonröhren unter der Decke flackerten auf, als Garcia den Lichtschalter herunterdrückte. Hammond konnte sich nicht auf den Beinen halten. Mühsam bugsierte Garcia den Zweizentnermann durch die Tür, die von der Garage aus direkt in die Villa führte. Er verfrachtete seinen Auftraggeber ins Badezimmer und ließ ihn auf einen Stuhl sinken.
    William Hammond wurde kalkweiß, als er seinen dunkelrotgefärbten Anzug bei Licht betrachten konnte. Er stieß einen gequälten Seufzer aus. »Verbinden Sie mich doch endlich!« flehte er. »Oder wollen Sie mich hier krepieren lassen?«
    Lopez Garcia grinste herablassend. »Haben Sie einen Medizinmann an der Hand, der die Sache in Ordnung bringt, ohne viel zu fragen? Sie haben zuviel Blut verloren. Wahrscheinlich ist’s ein glatter Durchschuß.«
    Hammond nickte. Er überlegte angestrengt. »Rufen Sie Dr. Levine an. Er wohnt in der Nähe. Seine Nummer steht in dem Terminkalender auf meinem Schreibtisch.«
    Der Killer brauchte nicht lange zu suchen. Kein Wunder bei Hammonds ausgeprägtem Ordnungssinn.
    Das Rufzeichen ertönte ein paarmal, bevor sich am anderen

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