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BY703 - Der Boß schickt den Curare-Killer

BY703 - Der Boß schickt den Curare-Killer

Titel: BY703 - Der Boß schickt den Curare-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Friedrichs
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dem geräumigen Flur brannte noch Licht. Garcia deutete höflich auf die Tür zum Wohnzimmer. »Mr. Hammond erwartet Sie, meine Herren. Ich habe Anweisung, Sie bei Ihrer Unterredung nicht zu stören.«
    Der Captain drückte kurz entschlossen den Türgriff herunter. Barns folgte ihm. Garcia wartete, bis die Tür von innen geschlossen wurde, und lauschte angespannt. Er hörte, wie Hammond seine beiden Besucher begrüßte. Alles in Ordnung.
    Er eilte in die Flurnische und öffnete leise die Bodenluke. Geräuschlos glitt die Aluminiumleiter herunter. Sekunden später war Lopez Garcia in der dunklen Öffnung verschwunden.
    Die beiden Männer konnten mich nicht sehen, als sie in das Zimmer traten. Ich stand hinter einem wuchtigen Schrank. Hammond wußte, daß mein 38er schußbereit in meiner Hand lag. Er tat, wie ich ihm gesagt hatte, und er begrüßte Witherspoon und Barns freundlich. Der Dicke wagte es nicht, eine Warnung auszustoßen. Als die Tür geschlossen wurde, trat ich hinter dem Schrank hervor.
    Hammond wich ängstlich einen Schritt zurück. Der Captain und sein Funkoffizier erstarrten. Automatisch hoben sie die Hände in die Höhe.
    »Herzlich willkommen«, sagte ich lächelnd und deutete einladend auf die komfortablen Polstermöbel. Dann stutzte ich. Der Südamerikaner fehlte. Ich überlegte nicht lange. Mit einem Sprung war ich am Schreibtisch. Die drei Männer ließ ich nicht aus den Augen. Zweimal hintereinander knipste ich blitzartig die Lampe an und aus. Das war das Zeichen für meine beiden Kollegen, die sich draußen postiert hatten. Sicherlich würde auch Phil jeden Moment eintreffen.
    Hammond und seine beiden Besucher hatten sich in ihr Schicksal ergeben. Ich sah, daß Witherspoon sich aus purem Zufall ausgerechnet in den Sessel gesetzt hatte, der für sein unauffälliges Ableben bestimmt war. Aber zum Glück stand die wuchtige Sitzgelegenheit nicht an ihrem richtigen Platz. Dank Hammond, den ich darin zur Seite geschoben hatte, als er vor Angst wimmerte.
    »Würden Sie mir bitte erklären, was das Ganze zu bedeuten hat?« fragte Lucius Witherspoon förmlich.
    William Hammond zuckte mit einem entschuldigenden Blick die Achseln.
    »Mein Name ist Cotton«, erklärte ich und hielt Witherspoon meine Marke unter die Nase. Der Mann riß den Mund auf. Barns wurde kreidebleich. »Jetzt ist keine Zeit für Erklärungen«, fügte ich hinzu, »nur eins: Wenn ich nicht hier wäre, dann wären Sie, Witherspoon, jetzt schon ein toter Mann. Ihr sauberer Partner hatte alles andere als einen freundlichen Empfang für Sie vorbereitet.«
    Der Captain wollte auffahren. Aber ich drückte ihn zurück in den Sessel. Er kam nicht dazu, etwas zu sagen. Denn in diesem Augenblick rissen meine beiden Kollegen die Tür auf. Ein erleichtertes Lächeln glitt Über ihr Gesicht, als sie die Situation erkannten.
    »Ist Phil schon da?« fragte ich. Zeerookah, der dank seiner indianischen Abstammung nur diesen einen Namen hat, und Kenneth Larsen, vor vier Monaten von der FBI-Akademie nach New York versetzt, schüttelten den Kopf.
    »Der gefährlichste unserer lieben Freunde treibt sich wahrscheinlich noch hier im Haus herum«, sagte ich. »Bitte übernehmt ihr einen Augenblick das Rauschgift-Trio hier.«
    »Stop!« erklärte Zeerookah bestimmt. »Das schafft Kenneth allein. Ich werde dich begleiten, Jerry. Der Bursche ist mit Sicherheit hier im Hause. Ich habe vorhin den Eingang beobachtet und drei Männer hineingehen sehen.«
    Ich willigte ein. »Wo geht’s auf den Boden?« fuhr ich Hammond an.
    »Auf dem Flur ist eine Luke«, erwiderte der Dicke kleinlaut.
    Zeerookah und ich stürmten hinaus. Wir blickten uns stumm an, als wir die heruntergezogene Aluminiumleiter in der Nische sahen. Es war unmöglich, völlig geräuschlos auf dem wackligen Ding nach oben zu klettern. Ich wagte es trotzdem. Zeerookah blieb unten stehen und entsicherte seinen 38er. Spätestens jetzt mußte es dem Chilenen klarwerden – wenn er überhaupt noch dort oben herumkroch – , daß es ihm ans Leder ging.
    Lopez Garcia hatte schon vorher eine böse Ahnung gehabt. Seine Blasrohr-Apparatur war fix und fertig eingebaut. Er knirschte einen Fluch hervor, als er zwei Minuten lang durch das Visier gestarrt und nichts weiter als roten Teppichboden in der Optik gehabt hatte. Krampfhaft dachte er nach. Dann hörte er das Geräusch an der Aluminiumleiter. Garcia kämpfte mit aufkommender Panikstimmung. Jetzt dämmerte es ihm mit schrecklicher Gewißheit, daß er sich

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