Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BY704 - Der Rächer aus Sing-Sing

BY704 - Der Rächer aus Sing-Sing

Titel: BY704 - Der Rächer aus Sing-Sing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Rächer aus Sing-Sing
Vom Netzwerk:
horchte auf.
    »Ja, Sandra!« Sie fuchtelte mit der Luger. »Sandra Sheppart. Sie ist meine Freundin, und sie ist verschwunden. Ich habe gesehen, daß sie gestern abend mit Ihnen weggefahren ist. Im roten Jaguar. Wo ist sie?«
    Ich runzelte die Stirn. Langsam dämmerten mir die Zusammenhänge. Das Mädchen verwechselte mich offenbar. »Nun hören Sie mir mal zu!« sagte ich. »Ich heiße Jerry Cotton und bin FBI-Agent«
    Sie brachte den Finger an den Druckpunkt. Ein Blick überzeugte mich, daß die Luger entsichert war. Die grünen Augen des Girls funkelten wütend. Bei dieser kleinen Katze mußte man mit allem rechnen.
    Ich überlegte fieberhaft, wie wir dieses kleine Zwischenspiel möglichst schnell beenden konnten, ohne daß die wachen Aufpasser des Go-Go-Clubs etwas von unserer Suche nach Sandra erfuhren. Zudem mußte das Mädchen mit der Luger in der Hand einiges wissen, das uns brennend interessierte.
    Zuerst einmal schnell hier weg. Deshalb spielte ich das Spiel gehorsam weiter mit.
    »Steigen Sie in Ihren Schlitten und fahren Sie uns dorthin, wo Sie Sandra versteckt halten, klar?«
    Ihre Stimme klang jetzt schon nicht mehr so energisch wie zuvor. Sie schien allen aufgeladenen Mut bald wieder zu verlieren. Das waghalsige Unternehmen überstieg ihre Kräfte.
    Gehorsam schloß ich den Jaguar auf und die Tür auf der Beifahrerseite.
    »Setzten Sie sich auf den Beifahrersitz und rutschen Sie nachher ans Steuer!« befahl das Girl.
    Ich tat, was sie gesagt hatte, und ließ den Wagen an. Sie zog sich in die äußerste Ecke zurück und brachte die Luger wieder in Position!
    »Fahren Sie los!«
    Ich trat aufs Gaspedal. Während der ganzen Fahrt ließ mich das Girl nicht aus den Augen. Wir brauchten 20 Minuten. Dann hielt ich. In der 69th Street, genau unter dem Fenster unseres Office im FBI-Gebäude.
    Das rothaarige Mädchen stieg aus und ließ mich wieder über den Beifahrersitz klettern.
    Ich zeigte auf unser Officefenster, das noch erleuchtet war. »Da oben«, sagte ich.
    Sie brachte mich mit der Luger über die Straße. Als wir den Eingang passierten und uns dem Mann in der Portierloge näherten, bemerkte ich einen Bewegung hinter mir. Vermutlich wollte sie die Waffe verschwinden lassen, um den Portier nicht mißtrauisch zu machen.
    Ich drehte mich um und packte ihre Hände.
    Eine Sekunde lang war sie zu verdutzt, um überhaupt zu reagieren. Dann begannen ihre Lippen verräterisch zu zittern.
    Ich griff in die Tasche. »Dies ist mein Dienstausweis«, sagte ich. »Ich bin G-man Jerry Cotton, und Sie befinden sich im Gebäude des FBI-Distrikts New York.«
    Einen Augenblick wanderten ihre Augen ratlos zwischen meinem Gesicht und dem Dienstausweis hin und her. »Sie sind — Sie sind von der Polizei?«
    »Ja«, sagte ich.
    Sie ließ mit einer hilflosen Gebärde die Arme sinken. »Ach, du heiliger Strohsack!« flüsterte sie.
    Ich mußte lachen. »Nun kommen Sie mit, und erzählen Sie Ihre Geschichte!« sagte ich.
    Phil, der im Office auf mich gewartet hatte, staunte nicht schlecht, als ich die rothaarige kleine Katze durch die Tür schob.
    »Charmanter Besuch«, stellte er fest. »Überraschung in der Abendstunde, genau wie es mein Horoskop vorausgesagt hat.«
    »Der charmante Besuch hätte mich vorhin beinahe ins Jenseits befördert«, sagte ich grinsend, während ich die Luger auf den Schreibtisch legte.
    »Nicht möglich!« Phil betrachtete die Luger und das rothaarige Girl. »Was ist denn passiert?«
    Ich berichtete den Sachverhalt. Das Mädchen hörte mit großen Augen zu. Der schuldbewußte Ausdruck wich langsam aus ihrem Gesicht und machte der Neugier Platz.
    »Dann suchen also auch Sie den Mann mit dem Jaguar?« rief sie erregt, als ich geendet hatte. »Ich habe nämlich gesehen, daß Sandra Sheppart gestern abend in einen roten Jaguar gestiegen ist. Und als ich Ihren Wagen auf dem Parkplatz stehen sah, dachte ich…«
    Ich unterbrach sie.: »Erzählen Sie zunächst einmal, wer Sie sind!«
    »Ich — ich heiße Cheryl«, stotterte sie. »Cheryl Kent. Ich wohne im Haus neben den Shepparts. Sandra und ich sind Freundinnen. Und Doreen — Doreen habe ich gut gekannt. Wir drei sind oft zusammen in den Go-Go-Club gegangen. Doreen hatte erzählt, daß sie einen Mann kennengelernt habe, der einen Jaguar fahre. Als ich hörte, was mit Doreen passiert war, fiel mir sofort wieder ein, daß Sandra Sheppart gestern abend mit einem roten Jaguar vom Go-Go-Club weggefahren war. Und als Sandras Vater heute morgen bei uns

Weitere Kostenlose Bücher