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BY704 - Der Rächer aus Sing-Sing

BY704 - Der Rächer aus Sing-Sing

Titel: BY704 - Der Rächer aus Sing-Sing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Rächer aus Sing-Sing
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Scotch, stellte fest, daß er ausgezeichnet war, und setzte das Glas wieder auf die Theke.
    »Eigentlich habe ich für Beatschuppen nicht viel übrig«, erklärte ich. »Aber ich suche einen Freund, der heute abend hier sein soll.«
    »Was für’n Freund?« wollte der italienische Mixer wissen.
    »Little Ben.«
    Ich beobachtete sein Gesicht genau, um zu sehen, wie er auf diesen Namen reagieren würde. Aber der Mann schüttelte völlig gleichmütig Whisky und Angostura in einem silbernen Mixbecher.
    »So’n Langer, Braunhaariger?« fragte er. »Mit grünen Augen?«
    Ich nickte auf gut Glück.
    »Der ist heute abend nicht hier.« Der Italiener angelte nach einem Eisstückchen. »Kommt auch selten her, der Bursche.«
    »Haben Sie eine Ahnung, wo ich ihn finden kann?«
    »Nein.« Der Mixer wandte sich anderen Gästen zu.
    Ich wartete, bis er wieder in meine Nähe kam. »Noch einen Scotch«, sagte ich. »War er gestern abend hier?«
    »Wer?«
    »Little Ben.«
    »Ach so. Ja gestern war er hier.« Ich bekam meinen Scotch. »Ist aber nicht lange geblieben. Der weiß, was er will. Kommt her, lacht sich ein Girl an – und ab damit.« Der Mixer grinste.
    Ich biß die Zähne zusammen und fühlte, wie sich ein Kloß in meiner Magengegend bildete. »Was für ein Mädchen war das?« fragte ich so ruhig wie möglich.
    »Flotte Puppe.« Der Mixer schnalzte mit der Zunge. »Ganz junges Gemüse.«
    »Ist sie das?« Ich hielt ihm das Foto unter die Nase, das Sandra Shepparts Vater mir gegeben hatte.
    Der Italiener runzelte die Stirn. »Klar. Das ist sie«, sagte er dann.
    Ich steckte das Bild wieder in die Tasche. »Hören Sie!« sagte ich dann eindringlich. »Denken Sie genau nach! Ist irgend jemand hier, mit dem Sie diesen Little Ben schon einmal zusammen gesehen haben? Wissen Sie vielleicht seine Autonummer? Oder kenne Sie Lokale, in denen er sonst noch verkehrt?«
    »Nein.«
    Die Antwort war klar und eindeutig. Ich trank meinen Whisky aus und warf ein paar Scheine auf die Theke. Der Mixer gab Kleingeld heraus. »Tut mir leid, daß ich Ihnen nicht helfen kann«, sagte er, während ich von meinem Barhocker herunterrutschte.
    Die Tanzfläche war jetzt frei, und ich konnte ohne Schwierigkeiten den Ausgang erreichen. Auf der Terrasse ließ ich meinen Blick noch einmal über das bunte Gedränge an den Tischen gleiten. Junge, sorglose Gesichter. Vermutlich hatten Doreen Kingston-West und Sandra Sheppart genauso sorglos und fröhlich hier getanzt. Ich ging mit schnellen Schritten über den schmalen Sandweg.
    Als ich der Kühlerhaube der Corvette auswich und auf den Jaguar zusteuerte, hörte ich ein Geräusch.
    Instinktiv sprang ich zur Seite und wollte mich herum werfen. Aber es war zu spät.
    Etwas bohrte sich unmißverständlich in meinen Rücken. Etwas, das ich nur zu gut kannte und da immer dasselbe unangenehme Gefühl in meiner Magengrube verursachte: die runde Mündung eines Revolvers.
    »Hände hoch!« befahl eine helle Stimme hinter mir.
    Sekundenlang blieb ich bewegungslos und runzelte die Stirn. Die Stimme gehörte zweifellos einer Frau, eher noch einem jungen Mädchen. Aber der Druck der Revolvermündung zwischen meinen Rippen wirkte trotzdem ziemlich kräftig.
    »Beeilen Sie sich!« forderte die Stimme. »Aber keine falsche Bewegung!« Ich hob wohl oder übel die Hände. Die Unbekannte hinter mir stupste mich noch einmal kräftig mit dem Revolverlauf. »So, jetzt drehen Sie sich langsam um!« befahl sie.
    Ich gehorchte, und dann mußte ich auflachen.
    Vor mir stand ein Girl, das mir kaum bis zu den Schultern reichte. Es konnte höchstens 18 sein, hatte kurzgeschorenes feuerrotes Haar und grüne funkelnde Augen. In der Hand hielt sie eine schwere, gefährlich aussehende Luger. Ihr schmales, sommersprossiges Gesicht mit der Stupsnase und den in die Stirn fallenden Locken wirkte zusammen mit der Waffe in ihrer Hand unwiderstehlich komisch.
    Sie beantwortete mein Lachen mit einem empörten Auffunkeln in den grünen Katzenaugen. »Ihnen wird das Lachen noch vergehen!« verkündete sie. »Gehen Sie rückwärts bis an den Wagen, und machen Sie keine Dummheiten!« Sie schnaufte verächtlich. »Ab! Machen Sie schon!« Diesmal stieß sie mir die Mündung der Luger in die Magengrube. Ich machte das Spiel mit und zog mich bis zur Kühlerhaube des weißen Maserati zurück.
    Das Girl baute sich vor mir auf und versuchte, ihrem Gesicht einen bedrohlichen Ausdruck zu geben. »Was haben Sie mit Sandra gemacht?« fragte sie.
    »Sandra?« Ich

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