BY706 - Im Magoon-Club saß mein Henker
sind die Eingänge für die Lieferanten.«
Phil ging zum Haupteingang. Er drückte die Klinke hinunter. Die Tür war abgeschlossen. Phil hatte es nicht anders erwartet.
Er bückte sich zum Schlüsselloch. Innen steckte der Schlüssel. Phil drückte mit der Spitze seines Taschenmessers dagegen. Der Schlüssel bewegte sich nicht und schien durch eine Sperre gesichert zu sein.
Phil winkte Jim heran. »Wie kommen wir in den Hof?«
Sie gingen ein Stück den Häuserblock entlang bis zu einer Seitenstraße, die so schmal war, daß kaum ein Auto hindurchfahren konnte.
Nach knapp vierzig Yard kamen sie an einen hohen Maschenzaun. Dahinter lag die breite Einfahrt. Sie war offen.
Im Hof war alles ruhig. Auch auf der Rückseite vom Magoon-Club brannte kein Licht.
Vorsichtig schlichen Phil und Jim an aufgestapelten Kisten und Fässern vorbei. Eine Katze rannte über den Weg. Das war das einzige Lebewesen, dem sie begegneten.
Sie erreichten den Hintereingang. Vorsichtig drückte Phil die Klinke hinunter. Sie gab nach, die Tür schwang nach innen auf.
Einen Augenblick blieben sie lauschend stehen. Dann ließ Phil seine Taschenlampe aufleuchten. Sie beleuchtete eine Art Lagerraum, von dem zwei Türen abgingen.
Sie war unverschlossen.
Phil überlegte nicht lange. Er öffnete die linke Tür. Dahinter gähnte ein langer Flur.
»Den Gang kenne ich«, sagte Jim leise. »Er führt zu den Wirtschaftsräumen. Von dort kommen wir in die Bar und…«
Phil legte ihm seine Hand auf den Mund. Er hatte ein feines Geräusch gehört. Es klang wie ein Stöhnen.
Er schickte den schmalen Streifen der Lampe über den dunklen Flur. Am Ende, dort, wo der Gang einen Knick machte, lag eine dunkle Gestalt.
Mit ein paar Schritten war Phil an der Stelle. Er beugte sich hinunter.
»Er atmet noch«, sagte Phil leise. Vorsichtig drehte er ihn auf die Seite. Die Kopfhaut war aufgeplatzt, anscheinend von einem Schlag mit einem schweren Gegenstand. Über Stirn und Nase rann ein schmaler Blutstrom.
»Haben Sie den Mann schon einmal gesehen?« fragte Phil.
Jim schüttelte den Kopf. Dann zeigte er auf den Telefonhörer, der neben dem Zusammengeschlagenen an der Schnur hinunterhing.
Phil nickte. »Es könnte der Kellner sein, der uns angerufen hat. Aber wo sind die anderen?«
Der Mann stöhnte leise, war aber noch immer ohne Bewußtsein. Als Jim ihn untersuchte und die Kopfhaut berührte, stieß er einen leisen Schrei aus und schlug die Augen auf. Verständnislos starrte er sie an.
Phil versuchte, ihm die Situation zu erklären. »Wir sind die, die Sie angerufen haben. Jemand hat Sie niedergeschlagen, als Sie telefonierten. Können Sie sich erinnern?«
»Das Telefon«, murmelte Wilms leise. »Ja, das Telefon…« Dann wurde er wieder ohnmächtig.
Sie mußten ihn liegenlassen. Jeden Augenblick konnte eine neue Überraschung eintreten, und die könnte verdammt lebendig sein. Für den Bewußtlosen bestand im Augenblick keine Gefahr. Aber noch immer wußten sie nicht, was sich im Magoon-Club eigentlich abgespielt hatte.
Nacheinander durchsuchten sie die anschließenden Räume. Alle waren leer, sprachen aber von einem überstürzten Aufbruch. In der Küche standen noch Töpfe und Pfannen. Die meisten Speisen waren angebrannt und verbreiteten infernalischen Gestank. Auch in der Bar sprach alles von einem überstürzten Aufbruch. Auf den Tischen standen halbvolle Gläser und Flaschen, einige waren umgestürzt.
Phil suchte nach den Lichtschaltern. Er fand sie in einem Kasten hinter der Theke. Er probierte sie alle durch, doch es blieb dunkel.
»Wir müssen die Hauptsicherung suchen«, sagte er zu Jim. ' »Wahrscheinlich wurde sie ’rausgedreht.«
»Und wenn doch jemand zurückgeblieben ist?«
»Glaube ich nicht. Sie hätten sich längst bemerkbar gemacht.« Phil suchte weiter. Im Flur, der zur Küche führte, fand er den Sicherungskasten. Wie er vermutet hatte, war die Hauptsicherung ausgeschaltet.
Er drehte sie ein, und im gleichen Augenblick flammten überall die Lichter auf.
I Sie durchsuchten die restlichen Räume. Das Ergebnis war überall gleich negativ. »Jerry läßt sich doch nicht wie ein hilfloses Baby abschleppen«, sagte Phil. »Wir müssen seine Spur finden.«
»Die Keller!« sagte Jim.
Das Haus, in dem der Magoon-Club untergebracht war, stammte aus der Zeit der Jahrhundertwende. Damals wurden in Washington viele Grundstücke ohne Keller angelegt. Bis jetzt hatten sie noch keine Tür gefunden, die nach unten führen konnte.
Es
Weitere Kostenlose Bücher