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Bye Bye, Crazy Chick

Bye Bye, Crazy Chick

Titel: Bye Bye, Crazy Chick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schreiber
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Milos in dem Restaurant, das war kein böser Mensch.«
    »Und woher willst du das wissen? Weil er mit Hemingway gebechert hat?«
    »Ich weiß es einfach.«
    Am Ende der Straße tauchte ein Auto auf, das im Schritttempo vorbeifuhr. Wir erstarrten beide im Halbschatten und sahen dem Wagen hinterher.
    »Es ist zu unsicher hier draußen.«
    »Und da drinnen ist es sicherer?«
    »Bei mir bist du in Sicherheit.«
    »Vergiss es«, antwortete ich. »Ich geh nicht mit rein.«
    »Dann bist du schrecklich dumm.«
    »Ich habe 1840 Punkte in meinem Collegeaufnahmetest!«, protestierte ich. »Das nennst du dumm?«
    »Ja, dumm genug, um nicht zu merken, dass jemand dich wirklich mag.«
    »Was genau willst du damit sagen?«
    Sie sah mich an. »Was glaubst du denn?«
    Hinter uns waren Schritte zu hören und zwei Stimmen; das leise Gemurmel von Männern, die es gewohnt waren, keinen Lärm zu machen. Gobi packte mich am Ärmel und zerrte mich in die Dunkelheit.
    Eine Sekunde später linste ich wieder hervor. Ich sah zweiMänner, die auf den BMW zugingen. Einer trug Khakihosen und einen Parka. Der andere hatte eine Lederjacke an. Ich brauchte das Tränentattoo unter seinem Auge nicht zu sehen, um zu wissen, wer es war.
    »Scheiße«, flüsterte ich. »Das sind die Schlägertypen aus Downtown. Was sollen wir tun?«
    Gobi verschwendete keine Zeit auf eine Antwort, sondern zog mich am Arm hinter sich die Eingangstreppe des alten Hauses hinauf, sodass vom Bürgersteig aus nur noch unsere Rücken zu sehen waren. Sie klopfte an die Tür. Einen Augenblick später wurden Riegel zurückgeschoben, dann ging die Tür auf.
    Eine sehr große, unglaublich aufgedonnerte Hostess mit ultralangen Wimpern und in einem schicken Abendkleid stand vor uns und hielt einen Martini in der Hand. Sie schien schon einiges getrunken zu haben, denn ihr Lächeln sah aus, als wäre es seitlich aufgeklebt. »
Hallo
, ihr Süßen!«
    »Hallo«, sagte Gobi. »Ich hoffe, wir sind nicht zu spät für die Party.«
    »Aber natürlich nicht, Darling«, kicherte die Hostess und warf ihr langes, blondes Haar in den Nacken. »Es ist doch noch
früh
.« Hinter ihr tanzten und tranken jede Menge Leute, deren Gesichter in dem schwachen Licht einzelner Lampen kaum zu erkennen waren. »Kommt doch rein!«
    Nachdem die Hostess die Tür hinter uns zugemacht hatte, war sie sofort wieder verschwunden. Die Luft war dick, voller Rauch, Parfüm und saurem Weinatem. Gobi und ich bewegten uns durch ein Marmorfoyer mit hoher Decke und Kristalllüstern. An Ölgemälden, Glasskulpturen und Türöffnungen vorbei kamen wir zu einem eleganten Wohnzimmer und einem prunkvoll ausgestatteten Esszimmer, beide voll von Leuten,die sich trotz des erbarmungslosen Rhythmus von Urban Hip-Hop zu unterhalten versuchten. Aus irgendeinem hinteren Zimmer hörte man das kreischende Gegacker einer Frau, während eine Männerstimme sagte: »Nein, nein, nein … nie im Leben …«
    Partygäste, vermutlich die Superreichen und deren Bekannte, standen in kleinen Zweier- und Dreiergrüppchen zusammen. Ein Paar knutschte auf einem Perserteppich hinter einem Beistelltisch mit roten Plastikbechern. Die zwei schienen den Zustand völliger Unsichtbarkeit erreicht zu haben, denn absolut niemand kümmerte sich um sie. Die Party befand sich in einem Stadium, in dem jeder so ziemlich tun und lassen konnte, was er wollte.
    Gobi zeigte auf die Treppe vor uns. Was sie damit sagen wollte, war klar: ›Wir gehen da hoch.‹
    »Vergiss es«, sagte ich. »Ich bleibe hier.«
    »Meinetwegen.« Sie sah raus zur Straße. »Geh das Auto holen.«
    »Kann ich nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Weil du die Zündung kurzgeschlossen hast, falls du dich erinnerst.«
    »Dann mach du es diesmal.«
    »Ich weiß nicht, wie das geht.«
    »Hast du denn gar nicht aufgepasst?«
    »Schon«, entgegnete ich. »Aber ich bin genauso wenig ein Autodieb wie du die Austauschschülerin, die das PowerPoint-Ding über die New Yorker Börse geschrieben hat.«
    Sie verdrehte die Augen nach oben links, wo die meisten Menschen angeblich hinsehen, wenn sie etwas aus dem Gedächtnisabrufen. »Die New Yorker Börse befindet sich an der Wall Street Nummer 11. Es ist die größte Börse der Welt. Die Kapitalausstattung aller dort gehandelten Unternehmen beträgt 2,8 Billionen Dollar. Soll ich weitermachen?«
    »Niemand kann Klugscheißer ausstehen.«
    »Wie du siehst, habe ich sehr wohl aufgepasst, Perry«, sagte sie. »Und was ist mit dir?«

Zweiundzwanzig
    Fügen Sie ein kleines

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