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Bye Bye, Crazy Chick

Bye Bye, Crazy Chick

Titel: Bye Bye, Crazy Chick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schreiber
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dann einen dumpfen Schlag, und Gobi stöhnte vor Schmerz. »Also«, wiederholte der Mann, »wie ist dein Name?«
    »Jungfrau Maria.«
    »Wer hat dich ausgebildet?«
    »Der Heilige Geist.«
    Ein Rasseln und noch ein Schlag. Diesmal schrie Gobi laut auf.
    »Du Arschloch!«, brüllte ich. »Lass sie in Ruhe!«
    Der Mann gab beim Atmen Grunzgeräusche von sich, als bekäme er nicht richtig Luft. »Wir haben hier unten sicher noch einen Käfig für dich. Und für deinen Freund auch.« Die Taschenlampe schwenkte herum und strahlte mir ins Gesicht, sodass ich für einen Augenblick geblendet war. »Obwohl es sich vielleicht nicht lohnt, ihn am Leben zu lassen.«
    »Er hat nichts mit der Sache zu tun«, sagte Gobi.
    Der Mann wandte sich wieder ihr zu und zog dabei klirrend die Kette über den nackten Boden. »Sprichst du mit mir, Zigeunerschlampe?«
    »Ich hab gesagt –«
    Klatsch
! Seine Hand schlug mit voller Wucht auf sie ein. Wieder sah ich nicht, wo genau der Schlag getroffen hatte, doch er musste noch schlimmer als die vorigen gewesen sein, da Gobi einen gellenden Schrei von sich gab.
    »Du sprichst nur, wenn du gefragt wirst.« Der Tonfall des Mannes hatte sich wieder verändert. Er war jetzt barsch und belehrend, wie bei einem Ausbilder, der streunende Hunde zum Gehorsam abrichtet. Ich hasste ihn dafür, so sehr, dass der Hass vorübergehend meinen Verstand und meine Angst ausschaltete. »Verstanden?«
    »So schwierig ist das nicht«, antwortete Gobi.
    »Ihr wart ganz schön dumm heute Nacht«, fuhr der Mann fort. »Habt ihr wirklich geglaubt, wir wären nicht vorbereitet, als ihr gekommen seid?«
    Gobi antwortete nicht, sondern hielt bloß Augenkontakt, das Kinn trotzig in die Höhe gereckt.
    »Wer hat euch geschickt?«
    Sie rührte sich nicht.
    »Ich hab dich was gefragt.« Die Hand hob sich erneut. Diesmal baumelte eine Kette darin. Er fuhr langsam damit über ihr Gesicht und verschmierte das Blut, das ihr aus der Nase tropfte, in Streifen über ihr Gesicht und bis in ihre Haare. »Woher habt ihr eure Informationen?«
    Keine Antwort von Gobi.
    Ich räusperte mich. »Hören Sie«, sagte ich. »Sir.«
    Der Mann polterte wieder herum und sah mich an. Diesmal hielt er die Taschenlampe nach unten gerichtet, sodass ich das erste Mal einen richtigen Blick auf ihn werfen konnte. Sein Gesicht war wurstig, rosa und unbehaart, absolut durchschnittlich, das Gesicht eines Sonntagsschullehrers. Und das war das Beunruhigendste an der ganzen Sache. Er schien ungefähr so alt wie mein Dad oder etwas älter zu sein, aber das schlaffe, nichtssagende Gesicht und der leere Blick machten es unmöglich, sein genaues Alter zu bestimmen. Er hätte genauso gut eine Wachsfigur sein können, ein junger Schauspieler, der auf alt geschminkt war, oder ein amateurhaft einbalsamierter Leichnam.
    »Mein Vater ist Anwalt«, sagte ich. »Wenn er wüsste, dass wir hier sind, würde er Ihnen sicher jede Summe zahlen, damit Sie uns gehen lassen. Erlauben Sie mir einfach ihn anzurufen, dann können wir garantiert für alles eine Lösung finden.«
    Der Mann mit dem leeren Blick betrachtete mich mit völlig unveränderter Miene. Ich hörte die Kettenglieder leise in seiner Hand rasseln.
    Gleich schlägt er mich
, dachte ich.
So wie Gobi. Er wird mir mit der Kette das Gesicht einschlagen
.
    Doch er wandte sich wieder ab. Als ob er aus der Kellerecke irgendein Geräusch gehört hätte, aber nichts sehen konnte.
    »Wer hat dich geschickt?«, fragte er Gobi.
    »Ich bin im eigenen Auftrag hier«, antwortete sie.
    »Wer hat dich ausgebildet?«
    Gobi sagte etwas auf Litauisch, dann beugte sie sich vor und spuckte ihm ins Gesicht.
    Der Mann stand kerzengerade und stocksteif da. Ich bereitete mich innerlich darauf vor, um Gobis Leben zu betteln. Ich würde alles versprechen, um ihn davon abzuhalten, dass er uns umbrachte.
    Doch er ließ die Kette einfach sinken.
    Dann wischte er sich seufzend das Gesicht ab, drehte sich um und ging wieder die Treppe hinauf.
    ***
    »Hey.« Ich sah zu Gobi hinüber. »Alles okay?«
    Es war eine dumme Frage, aber mir fiel nichts anderes ein, um das Gespräch zu beginnen. Ich erwartete noch nicht mal eine Antwort.
    Doch einen Augenblick später hob sie den Kopf und sah mich an. Ich hielt den Atem an und konnte hören, wie sie in der feuchten Dunkelheit auf dem Stuhl hin und her rutschte. »Perry, ich will, dass du mir jetzt genau zuhörst.« Sie sprach leise und eindringlich. »Hörst du mir zu?«
    »Ja.«
    »Der Mann heißt

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