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Byrne & Balzano 02 - Mefisto

Byrne & Balzano 02 - Mefisto

Titel: Byrne & Balzano 02 - Mefisto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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blinkenden Dienstmarken in das Unternehmen spazierten, bestand die Möglichkeit, dass Mitarbeiter Beweise verschwinden ließen oder in Bezug auf einen ihrer ›Schauspieler‹ ein Blackout hatten oder den Schauspieler warnten, sodass er die Flucht ergriff.
    Sie kamen zu dem Schluss, dass es in diesem Fall das Beste wäre, eine verdeckte Operation durchzuführen. Als sich Jessica aller Blicke zuwandten, wusste sie, was das bedeutete.
    Sie sollte als Undercover-Agentin ermitteln.
    Und kein anderer als Eugene Kilbane sollte sie in die Pornoszene der Unterwelt von Philadelphia einführen.
    ***
    Jessica hatte das Roundhouse verlassen und überquerte soeben den Parkplatz, als sie beinahe mit jemandem zusammengestoßen wäre. Sie hob den Blick. Es war Nigel Butler.
    »Guten Tag, Detective«, sagte Butler. »Ich wollte gerade zu Ihnen.«
    »Hallo«, sagte Jessica.
    Butler zeigte ihr eine Plastiktüte. »Ich habe Ihnen ein paar Bücher mitgebracht. Die könnten Ihnen helfen.«
    »Sie hätten doch nicht extra herzukommen brauchen«, sagte Jessica.
    »Das war kein Problem für mich.«
    Butler öffnete die Tüte und nahm drei Bücher heraus. Es waren alles großformatige Paperback-Ausgaben. Schüsse in den Spiegel: Kriminalfilme und Gesellschaft, Die Götter des Todes und Meisterhafte Regisseure.
    »Das ist sehr nett. Vielen Dank.«
    Butlers Blick wanderte übers Roundhouse und dann zurück zu Jessica. Einen Moment herrschte Schweigen.
    »Haben Sie sonst noch etwas auf dem Herzen?«, fragte Jessica.
    Butler grinste. »Eigentlich hatte ich gehofft, Sie würden mir das Roundhouse mal zeigen.«
    Jessica schaute auf die Uhr. »Ein anderes Mal gerne.«
    »Schade.«
    »Sie haben meine Karte. Rufen Sie mich morgen an, und dann vereinbaren wir einen Termin.«
    »Ich verreise für ein paar Tage, aber wenn ich zurück bin, rufe ich Sie an.«
    »Gut«, sagte Jessica. Sie hielt die Tüte mit den Büchern hoch. »Und nochmals vielen Dank.«
    »Bonne chance , Detective.«
    Jessica lief zu ihrem Wagen und dachte an Nigel Butler in seinem Elfenbeinturm, umringt von hübsch gerahmten Postern aus Filmen, in denen die Waffen alle mit Platzpatronen geladen waren, die Stuntmen auf Luftmatratzen fielen und immer unechtes Blut im Spiel war.
    Die Welt, die sie nun betreten sollte, hätte sich von Nigel Butlers akademischer Welt nicht stärker unterscheiden können.
    ***
    Heute gab es bei den Balzanos Fertiggerichte. Jessica und Sophie saßen mit ihrem Essen auf der Couch. Sophie freute sich immer wie ein Schneekönig, wenn sie beim Fernsehen essen durfte, da ihr das nicht oft erlaubt wurde. Jessica schaltete den Fernseher ein und zappte durch die Kanäle, bis sie auf einen interessanten Film stieß, der Mitte der Neunziger gedreht worden war – gute Dialoge, spannende Handlung, Hintergrundgeräusche. Während des Essens berichtete Sophie über ihren Tag in der Vorschule. Sie erzählte unter anderem, dass ihre Klasse zu Ehren des baldigen Geburtstags von Beatrix Potter Hasen-Handpuppen aus Butterbrottüten basteln würde. Am heutigen Nachmittag sollten die Kinder durch das Erlernen eines neuen Liedes mit dem Titel Drippy, der Regentropfen mit dem Phänomen des Wetters konfrontiert werden. Jessica ahnte, dass sie den gesamten Text von Drippy, der Regentropfen bald auswendig kennen würde, ob sie wollte oder nicht.
    Jessica wollte die Teller gerade in die Küche bringen, als sie plötzlich eine Stimme hörte. Eine vertraute Stimme. Sie drehte sich wieder zu dem Film um. Er hieß Kill Game 2, der zweite Film einer bekannten Actionserie mit Will Parrish. Dieser hier handelte von einem südafrikanischen Drogenkönig.
    Es war aber nicht die Stimme von Will Parrish, die Jessicas Aufmerksamkeit erregt hatte. Parrishs heisere, schleppende Stimme erkannte man wie die eines jeden bekannten Schauspielers sofort wieder. Es ging um die Stimme des Streifenbeamten, der die Rückseite des Gebäudes deckte.
    »An allen Ausgängen stehen Polizisten«, sagte der Streifenbeamte. »Diese Dreckskerle gehören uns.«
    »Hier kommt keiner mehr rein oder raus«, erwiderte Parrish. Seine Füße waren nackt; sein ehemals weißes Hemd war mit Hollywoodblut getränkt.
    »Ja, Sir«, sagte der Polizist. Er war schlank, etwas größer als Parrish und hatte ein markantes Gesicht und stahlblaue Augen.
    Jessica musste zweimal hinsehen und dann noch zweimal, um sich zu vergewissern, dass sie keiner Halluzination zum Opfer fiel. Nein. Es bestand kein Zweifel. Es war zwar beinahe

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