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Byrne & Balzano 02 - Mefisto

Byrne & Balzano 02 - Mefisto

Titel: Byrne & Balzano 02 - Mefisto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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Kombination ein, wobei er die Operation instinktiv vor Byrne verbarg. Er öffnete den Aktenkoffer, trat zurück und steckte sich eine neue Camel an. Selbst für Sammy DuPuis war es schwer, den Anblick dessen, was sich in diesem Aktenkoffer befand, zu ertragen.

44.
    In der Audio-Videoabteilung im Erdgeschoss des Roundhouse hielten sich in der Regel nur ein oder zwei Beamte auf. An diesem Nachmittag drängten sich ein halbes Dutzend Detectives um den Monitor in dem kleinen Schneideraum. Jessica war sicher, dass dies nichts mit dem Hardcore-Porno zu tun hatte, der auf einem Monitor lief.
    Jessica und Cahill waren mit Kilbane zurück ins Flickz gefahren. Kilbane war sofort in der Abteilung der Pornofilme verschwunden, um dort einen indizierten Film namens Philadelphia Skin zu suchen. Wie ein verdeckt arbeitender Agent, der streng geheime feindliche Akten gerettet hatte, kehrte er aus dem Hinterzimmer zurück.
    Der Film begann mit einem bekannten Blick auf die Skyline von Philadelphia, einem Bild, das fast jedes Filmstudio im Archiv hatte. Für einen Pornofilm schien ein ziemlich hoher Kostenaufwand betrieben worden zu sein. In der nächsten Szene filmte die Kamera eine Wohnung. Eine ganz gewöhnliche Aufnahme – helles Licht, ein leicht überbelichteter Digital-Videofilm. Kurz darauf klopfte es an der Tür.
    Eine junge, zierliche Frau trat ins Bild und öffnete. Sie hatte eine knabenhafte Figur und trug einen blassgelben Body. Vermutlich war sie kaum volljährig. Als sie die Tür ganz geöffnet hatte, sah man einen Mann vor ihr stehen. Er war mittelgroß und kräftig und trug eine blaue Satin-Bomberjacke und eine lederne Gesichtsmaske.
    »Sie haben den Klempner bestellt?«, fragte er.
    Ein paar Detectives lachten, verstummten aber sofort wieder. Es bestand die Möglichkeit, dass der ›Klempner‹ ihr Killer war. Als er sich umdrehte, sahen sie, dass er dieselbe Jacke trug wie der Mann auf dem Band der Überwachungskamera, eine dunkelblaue Jacke mit einem aufgestickten grünen Drachen.
    »Ich bin neu in der Stadt«, sagte das Mädchen. »Ich habe seit Wochen kein freundliches Gesicht gesehen.«
    Als die Kamera sich dem Gesicht näherte, sah Jessica, dass die junge Frau eine feine pinkfarbene Federmaske trug, doch Jessica konnte ihre Augen sehen – gequälte, ängstliche Augen, Fenster zu einer geschundenen Seele.
    Die Kamera schwenkte nach rechts und folgte dem Mann einen kurzen Gang hinunter. An dieser Stelle hielt Mateo den Film an und druckte das Standbild aus. Obwohl das Standbild des Videofilms aus der Überwachungskamera in dieser Größe und Auflösung ziemlich unscharf war, lieferte der Vergleich, als sie die beiden Bilder nebeneinander legten, eine eindeutige Übereinstimmung.
    Der Mann in dem Pornofilm und der Mann, der die Kassette im Flickz zurück ins Regal gestellt hatte, trugen offensichtlich dieselbe Jacke.
    »Kennt jemand dieses Motiv?«, fragte Buchanan.
    Nein, keiner kannte es.
    »Wir müssen überprüfen, ob Gangs sich dieses Symbols bedienen oder ob es Tattoos mit diesem Motiv gibt«, fügte er hinzu. »Wir müssen die Schneidereien finden, die sich auf Stickereien spezialisiert haben.«
    Sie schauten sich den Film zu Ende an. Es spielten noch ein zweiter Mann mit einer Ledermaske und ein anderes Mädchen mit einer Federmaske mit. Es war ein Sadomaso-Hardcore-Porno. Jessica konnte kaum glauben, dass die jungen Frauen in den Sadomaso-Szenen des Films keine heftigen Schmerzen verspürten oder ernsthafte Verletzungen davontrugen. Es sah aus, als müssten sie furchtbare Schläge einstecken.
    Als der Film zu Ende war, schauten sie sich den dürftigen ›Nachspann‹ an. Bei dem Film hatte ein gewisser Edmundo Nobile Regie geführt. Der Schauspieler in der blauen Jacke hieß Bruno Steele.
    »Wie heißt der Schauspieler mit richtigem Namen?«, fragte Jessica.
    »Weiß ich nicht«, sagte Kilbane. »Aber ich kenne die Leute, die den Film vertreiben. Wenn jemand ihn finden kann, dann sie.«
    ***
    Philadelphia Skin wurde von einem Unternehmen in Camden, New Jersey, namens Inferno Films vertrieben. Inferno Films war seit 1981 im Geschäft und hatte seitdem mehr als vierhundert Filme herausgebracht, wobei es sich größtenteils um Hardcore-Pornos handelte. Sie verkauften ihre Produkte an Sexshops und vertrieben sie übers Internet.
    Die Detectives waren der Meinung, dass ein frontaler Angriff mit Hausdurchsuchungen, Razzien und Verhören nicht die gewünschten Ergebnisse bringen würde. Wenn sie mit ihren

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