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Byrne & Balzano 02 - Mefisto

Byrne & Balzano 02 - Mefisto

Titel: Byrne & Balzano 02 - Mefisto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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Haarwasser getränkt, dass die Menge ausgereicht hätte, um einen Chrysler damit zu polieren. Er rauchte eine filterlose Camel.
    Sie trafen sich in der Germantown Avenue in der Nähe der Broad Street. Der Duft von gegrilltem Fleisch und verbranntem Holz zog vom Dwight's Southern herüber und erfüllte die Luft mit einem fettigen, süßlichen Geruch. Kevin Byrne lief das Wasser im Munde zusammen. Sammy DuPuis wurde übel.
    »Na, kein großer Fan von Grillfleisch?«, fragte Byrne.
    Sammy schüttelte den Kopf und nahm einen langen Zug von seiner Camel. »Wie kann man nur so einen Scheiß essen? So ein fettiges, knorpeliges Zeug! Da kann man sich ja auch gleich die Kugel geben.«
    Byrne senkte den Blick. Die Waffe lag auf einem schwarzen Samttuch zwischen ihnen. Das Öl auf dem Stahl verströmte einen ganz besonderen Geruch. Und diesem Geruch haftete große Macht an.
    Byrne nahm die Waffe in die Hand und überprüfte, ob der Mechanismus in Ordnung war und wie sie in der Hand lag, ohne zu vergessen, dass sie sich in der Öffentlichkeit aufhielten. Normalerweise wickelte Sammy seine Geschäfte in seinem Haus in East Camden ab, doch Byrne hatte keine Zeit, heute auf die andere Seite des Flusses zu fahren.
    »Ich kann sie dir für sechshundertfünfzig geben«, sagte Sammy. »Das ist für eine so wundervolle Waffe fast geschenkt.«
    »Sammy«, sagte Byrne.
    Sammy schwieg einen Moment mit dem Ziel, auf seine Armut, seine Not und sein Elend hinzuweisen. Es funktionierte nicht. »Okay, sechshundert«, sagte er. »Ein echtes Verlustgeschäft.«
    Sammy DuPuis dealte zwar mit Waffen, hatte aber Skrupel, sie an Drogendealer oder Gangs zu verkaufen, was in diesem Job eher selten war.
    Bei dem Verkaufsobjekt handelte es sich um eine Sig Sauer P-226. Es war vielleicht nicht die schönste Waffe, die jemals hergestellt wurde – weit gefehlt –, doch sie schoss genau und war zuverlässig und robust. Und Sammy DuPuis konnte schweigen wie ein Grab. Das war heute Kevin Byrnes größte Sorge.
    »Ich hoffe, die Knarre ist sauber, Sammy.« Byrne steckte die Waffe in seine Jackentasche.
    Sammy wickelte die anderen Waffen in das Tuch ein und sagte: »Wie der Hintern von 'nem Baby.«
    Byrne zog ein Bündel Geldscheine aus der Tasche und reichte Sammy sechs Hunderter. »Hast du die Tasche mitgebracht?«, fragte er.
    Sammys Kopf schnellte hoch, die Stirn nachdenklich in Falten gezogen. Normalerweise war es unmöglich, Sammy DuPuis beim Geldzählen zu unterbrechen, doch Byrnes Frage ließ ihn erstarren. Mit diesem Geschäft hier hatten sie mindestens ein halbes Dutzend Gesetze auf staatlicher und bundesstaatlicher Ebene übertreten, doch mit dem nächsten Deal, den Byrne soeben angedeutet hatte, würden sie alle anderen Gesetze auch noch übertreten.
    Aber Sammy DuPuis gestand sich kein Urteil darüber zu. Wenn er es getan hätte, hätte er diesen Job nicht gemacht. Und er hätte den silberfarbenen Aktenkoffer, der im Kofferraum seines Wagens lag, nicht spazieren gefahren. In diesem Koffer lagen nämlich Werkzeuge, die so grauenhaften Zwecken dienten, dass Sammy nur flüsternd darüber sprach.
    »Bist du sicher?«
    Byrne schaute ihn schweigend an.
    »Okay, okay«, sagte Sammy. »Entschuldige die Frage.«
    Sie stiegen aus und liefen zum Heck des Wagens. Sammy warf einen Blick in beide Richtungen. Er zögerte und spielte mit den Schlüsseln.
    »Hältst du nach Cops Ausschau?«, fragte Byrne.
    Sammy kicherte nervös und öffnete den Kofferraum, in dem mehrere Leinenbeutel, Aktenkoffer und Rucksäcke lagen. Sammy schob ein paar der kunstledernen Aktenkoffer zur Seite. Einen öffnete er. Er enthielt unzählige Handys. »Willst du nicht lieber ein sauberes Handy kaufen? Ein PDA vielleicht?«, fragte er. »Ich kann dir ein BlackBerry 7290 für fünfundsiebzig Dollar anbieten.«
    »Sammy.«
    Sammy zögerte wieder und zog schließlich den Reißverschluss des kunstledernen Aktenkoffers zu. Er öffnete einen anderen Aktenkoffer. Dieser war mit Dutzenden bernsteinfarbener Pillengläser gefüllt. »Wie wäre es mit Tabletten?«
    Byrne dachte darüber nach. Er wusste, dass Sammy Amphetamine verkaufte. Er war erschöpft, wusste aber, dass Aufputschmittel alles nur noch schlimmer machten.
    »Keine Tabletten.«
    »Feuerwerk? Pornos? Ich kann dir einen Lexus für zehn Riesen anbieten.«
    »Denk dran, dass in meiner Jackentasche eine geladene Waffe steckt, klar?«, sagte Byrne.
    »Du bist der Boss.« Sammy zog einen Aktenkoffer heraus und stellte die dreistellige

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