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Byrne & Balzano 02 - Mefisto

Byrne & Balzano 02 - Mefisto

Titel: Byrne & Balzano 02 - Mefisto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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unterstützte die Detectives bei diesem Sondereinsatz nicht.
    »Warum haben Sie mir nicht gesagt, dass Sie in Filmen mitspielen?«, fragte Jessica.
    »Ach, es waren nur zwei Filme, und ich trenne das gerne von meinem Job. Außerdem ist das FBI nicht gerade begeistert davon.«
    »Wie kam es dazu?«
    »Eines Tages riefen die Produzenten von Kill Game 2 beim FBI an und baten um fachlichen Rat. Mein Vorgesetzter wusste, dass ich ein Filmnarr war, und schlug mich für den Job vor. Das FBI gibt die Identität seiner Agenten zwar ungern preis, ist andererseits aber auch bemüht, sich im richtigen Licht dargestellt zu wissen.«
    Das war bei der Polizei nicht anders, dachte Jessica. Es waren schon zahlreiche Fernsehfilme gedreht worden, bei denen die Polizeibehörde von Philadelphia im Mittelpunkt stand. Selten wurde alles richtig dargestellt. »Wie war die Zusammenarbeit mit Will Parrish?«
    »Ein toller Typ«, sagte Cahill. »Ein großmütiger Mensch, der mit beiden Beinen fest auf der Erde steht.«
    »Spielen Sie auch in dem Film mit, den er momentan dreht?«
    Cahill sah sich um und senkte die Stimme. »Nur als Statist. Aber sagen Sie es niemandem hier. Jeder will doch im Showgeschäft dabei sein, oder?«
    Jessica stülpte die Lippen.
    »Offen gestanden, wird meine kleine Rolle heute Nacht gedreht«, sagte Cahill.
    »Und dafür verzichten Sie auf den Nervenkitzel einer Beschattungsoperation?«
    Cahill lächelte. »Das ist eine schmutzige Arbeit.« Er stand auf und schaute auf die Uhr. »Haben Sie schon mal auf der Bühne gestanden?«
    Jessica hätte fast laut gelacht. Sie hatte im zweiten Schuljahr ein einziges Mal als Statistin auf einer Bühne gestanden, als in ihrer Schule das Krippenspiel aufgeführt wurde. Sie hatte ein Schaf gespielt. »Hm, nicht der Rede wert.«
    »Es ist viel schwerer, als es aussieht.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Sie kennen den Text, den ich in Kill Game 2 gesprochen habe?«, fragte Cahill.
    »Was ist damit?«
    »Ich glaube, die Szene musste dreißig Mal gedreht werden.«
    »Wie kommt's?«
    »Können Sie sich vorstellen, wie schwierig es ist, mit ernster Miene zu sagen: ›Diese Dreckskerle gehören uns‹?«
    Jessica versuchte es. Es war tatsächlich schwierig.
    ***
    Als Nicci um neun Uhr die Mordkommission betrat, wandten ihr alle männlichen Kollegen den Blick zu. Sie hatte ein süßes kleines schwarzes Cocktailkleid angezogen.
    Jessica und Nicci gingen nacheinander in einen der Verhörräume, wo sie mit kabellosen Mikrofonen ausgestattet wurden.
    ***
    Eugene Kilbane ging auf dem Parkplatz des Roundhouse nervös auf und ab. Er trug einen taubenblauen Anzug und weiße Slipper aus Lackleder mit einer Silberschnalle über dem Oberleder. Er steckte sich jede neue Zigarette an der alten an.
    »Ich weiß nicht, ob ich das kann«, sagte Kilbane.
    »Das schaffen Sie schon«, erwiderte Jessica.
    »Sie verstehen das nicht. Diese Leute können gefährlich sein.«
    Jessica musterte Kilbane. »Ja, genau das ist das Problem, Eugene.«
    Kilbanes Blick wanderte von Jessica zu Nicci und Nick Palladino und dann zu Eric Chavez. Auf seiner Oberlippe schimmerten Schweißperlen. Aus dieser Sache kam er nicht mehr raus.
    »Scheiße«, sagte er. »Bringen wir es hinter uns.«

45.
    Kevin Byrne konnte den Kick nachempfinden, den ein Krimineller verspürte. Er wusste, dass der Adrenalinspiegel bei Dieben, Gewalttätern und kriminellen Subjekten in die Höhe schnellte. Er hatte viele Verdächtige verhaftet, die noch unter Schock standen, und er wusste, dass Verbrecher in dem Augenblick, da der Rausch allmählich verflog, selten darüber nachdachten, was sie getan hatten und welche Konsequenzen ihre Tat für das Opfer und für sie selbst hatte. Stattdessen breitete sich nach der Tat ein bitterer Nachgeschmack aus, das Gefühl, dass die Gesellschaft dieses Verhalten untersagte und dass sie es trotzdem getan hatten.
    Als Byrne seine Vorbereitungen traf, bevor er die Wohnung verlassen wollte und dieses Gefühl in ihm schwelte, obwohl er es hätte besser wissen müssen, hatte er keine Ahnung, wie dieser Abend enden würde. Würde er Victoria schließlich unversehrt in den Armen halten oder den Lauf seiner Waffe auf Julian Matisse richten?
    Oder nichts von beidem, woran er gar nicht denken mochte.
    Byrne nahm einen Arbeitsanzug aus dem Schrank, einen schmutzigen Overall, den er von der Wasserschutzpolizei bekommen hatte. Sein Onkel Frank, der dort gearbeitet hatte, war kürzlich in den Ruhestand getreten. Byrne hatte diesen

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