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Byrne & Balzano 02 - Mefisto

Byrne & Balzano 02 - Mefisto

Titel: Byrne & Balzano 02 - Mefisto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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umwerfend gut aus.«
    »Danke«, sagte Nicci.
    »Wo könnte ich eure Arbeit gesehen haben?«
    »Wir haben letztes Jahr ein paar Filme mit Jerry Stein gedreht«, sagte Nicci. Die beiden Detectives von der Sitte, die Jessica und Nicci vor dem Einsatz eingewiesen hatten, hatten ihnen alle wichtigen Namen genannt. Hoffte Jessica jedenfalls.
    »Jerry ist ein alter Freund von mir«, sagte Diamond. »Fährt er noch immer diesen goldenen 911er?«
    Wieder ein Test, dachte Jessica. Nicci spähte achselzuckend zu ihr herüber. Auch Jessica zuckte die Schultern. »Bin nie mit dem Mann zu einem Picknick gefahren«, erwiderte Nicci lächelnd. Wenn Nicci Malone einen Mann anlächelte, hatte sie schon gewonnen.
    Diamond lächelte ebenfalls mit einem Augenzwinkern. Nicci hatte ihm den Wind aus den Segeln genommen. »Natürlich«, sagte er. Er zeigte aufs Set. »Wir haben alles für die Aufnahmen vorbereitet. Kommt doch bitte mit. Wir haben dort eine gut sortierte Bar und ein Büffet aufgebaut. Fühlt euch wie zu Hause.«
    Diamond ging zurück zum Set und sprach leise mit einer jungen Frau, die einen modischen weißen Hosenanzug aus Leinen trug. Sie machte sich auf einem Klemmbrett Notizen.
    Wenn Jessica nicht gewusst hätte, um was es hier ging, wäre es ihr schwergefallen, zwischen den Dreharbeiten für einen Porno oder den Vorbereitungen für einen Hochzeitsempfang zu unterscheiden.
    Doch als ein Mann aus der Dunkelheit aufs Set trat, wurde Jessica auf ziemlich brutale Weise daran erinnert, wo sie war. Der Mann war groß und kräftig und trug eine ärmellose Latexweste und eine Ledermaske.
    In einer Hand hielt er ein Schnappmesser.

50.
    Byrne parkte eine Straße von der Adresse entfernt, die er Darryl Porter entlockt hatte. Es war eine belebte Gegend Nord-Philadelphias. Fast alle Häuser in dieser Straße waren bewohnt, und in den meisten brannte Licht. In dem Haus, das Porter ihm genannt hatte, war es dunkel, doch im Sandwich-Shop nebenan herrschte reges Treiben. Ein halbes Dutzend Jugendliche lehnten in lässigen Posen an den Autos und aßen ihre Sandwiches. Byrne war sicher, dass jemand ihn sehen würde, und wartete, so lange er konnte. Dann stieg er aus und schlich hinters Haus. Er knackte das Schloss, trat ein und zog seine Sig.
    In die stickige, heiße Luft im Haus mischte sich der Gestank verfaulten Obstes. Fliegen summten. Byrne betrat die kleine Küche. Ein Herd und ein Kühlschrank zu seiner Rechten und links die Spüle. Auf einer Platte stand ein Kessel. Byrne überprüfte die Temperatur. Kalt. Er griff hinter den Kühlschrank und zog den Stecker heraus, damit das Licht nicht ins Wohnzimmer strahlte. Leise öffnete er die Tür und entdeckte außer ein paar Stücken verschimmelten Brotes nur einen mit warmem Mineralwasser gefüllten Karton.
    Er spitzte die Ohren und lauschte. Die Jukebox in dem Sandwich-Shop nebenan spielte. Im Haus war es ruhig.
    Byrne dachte daran, wie oft er in all den Jahren bei der Polizei schon ein Reihenhaus betreten hatte, ohne je zu wissen, was ihn erwartete. Familienstreitereien, Einbrüche oder Überfälle. Die meisten Reihenhäuser waren ähnlich aufgebaut, und wenn man wusste, wo man suchen musste, wurde man selten überrascht. Byrne wusste, wo er nachsehen musste. Als er durchs Haus lief, überprüfte er sämtliche Winkel, die sich als Versteck anboten. Keine Spur von Matisse. Kein Lebenszeichen. Die Waffe im Anschlag, stieg Byrne die Treppe hinauf und schaute in den beiden kleinen Schlafzimmern und den Wandschränken im ersten Stock nach. Dann stieg er die beiden Treppen ins Untergeschoss hinunter. Eine ausrangierte Waschmaschine, ein verrostetes Bettgestell aus Messing. Im Strahl seiner Maglite sah er Mäuse durch den Keller huschen.
    Leer.
    Zurück ins Erdgeschoss.
    Darryl Porter hatte ihn belogen. Er hatte keine Essensreste und keine Matratze gesehen, keine menschlichen Geräusche oder Gerüche wahrgenommen. Wenn Matisse hier gewesen war, dann war er jetzt verschwunden. Im Haus war niemand.
    Byrne steckte die Sig in das Halfter.
    Hatte er alle Winkel des Kellers inspiziert? Byrne hielt es für ratsam, noch einmal nachzusehen, und drehte sich zur Treppe um.
    Genau in diesem Augenblick spürte er einen beinahe unmerklichen Lufthauch, spürte die Anwesenheit eines anderen Menschen, spürte die Spitze der Klinge im Nacken, spürte ein paar Blutstropfen auf der Haut und hörte die vertraute Stimme sagen:
    »So trifft man sich wieder, Detective Byrne.«
    ***
    Matisse zog die Sig aus dem

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