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Byrne & Balzano 02 - Mefisto

Byrne & Balzano 02 - Mefisto

Titel: Byrne & Balzano 02 - Mefisto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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die sie in Nigel Butlers Haus gefunden hatten, zeigten zahlreiche Fotos der beiden bei Familienfeiern. Als Underwood Nigel Butler entführt hatte, hatte er die Fotos in den Alben unkenntlich gemacht und die Fotos der Filmstars auf Angelikas Körper geklebt.
    Sie würden niemals genau erfahren, was Underwood dazu trieb, das zu tun, was er getan hatte. Doch er wusste von Anfang an, wer in dem Film Philadelphia Skin mitgewirkt hatte und wen er für Angelikas Tod verantwortlich machte.
    Fest stand auch, dass er Nigel Butler hasste, weil er Angelika als Kind missbraucht hatte.
    Möglicherweise hatte Underwood Julian Matisse in der Nacht beschattet, als Matisse Gracie Devlin tötete. Vor ein paar Jahren habe ich für Kevin Byrne und seinen Partner in Süd-Philly einen Tatort abgesperrt, hatte Underwood im Finnigan's Wake gesagt. In dieser Nacht nahm Underwood Jimmy Purifys Handschuh an sich, tauchte ihn in das Blut und behielt ihn. Vermutlich wusste er zu dem Zeitpunkt gar nicht, was er damit anfangen sollte. Dann wurde Matisse zu fünfundzwanzig Jahren Haft verurteilt. Ian Whitestone erlangte internationalen Ruhm, und alles änderte sich.
    Vor einem Jahr brach Underwood in das Haus von Matisse' Mutter ein, stahl die Waffe und die blaue Jacke und begann, seinen grausamen Plan in die Tat umzusetzen.
    Als er erfuhr, dass Phil Kessler im Sterben lag, wusste er, dass für ihn der Zeitpunkt zum Handeln gekommen war. Er hatte Phil Kessler erpresst, weil er wusste, dass der Mann dringend Geld für seine Arztrechnungen brauchte. Um Julian Matisse aus dem Gefängnis zu befreien, musste Underwood den Verdacht auf Jimmy Purify lenken. Kessler ergriff die Gelegenheit beim Schopf.
    Jessica erfuhr, dass Mark Underwood sich freiwillig für den Job am Set gemeldet hatte, weil er wusste, dass er sich dadurch in der Nähe von Seth Goldman, Erin Halliwell und Ian Whitestone aufhalten würde.
    Erin Halliwell war Ians Geliebte, Seth Goldman sein Vertrauter und Mitwisser und Declan sein Sohn; White Light Pictures war ein Multi-Millionen-Dollar-Unternehmen. Mark Underwood wollte Ian Whitestone alles nehmen, woran ihm etwas lag.
    Es war ihm beinahe gelungen.

97.
    Drei Tage nach den dramatischen Ereignissen stand Byrne vor dem Bett im Krankenhaus und betrachtete die schlafende Victoria. Sie sah unter den Decken klein aus. Bis auf eine einzige Infusion hatten die Ärzte sämtliche Schläuche entfernt.
    Byrne dachte an die Nacht, als sie sich geliebt hatten, und an das schöne Gefühl, sie in den Armen zu halten. Es schien eine Ewigkeit her zu sein.
    Sie schlug die Augen auf.
    »Hi«, sagte Byrne. Er hatte ihr nichts über die Vorfälle in Nord-Philadelphia erzählt. Dazu hatten sie später noch Zeit genug.
    »Hi.«
    »Wie geht es dir?«, fragte Byrne.
    Victoria hob die Hände und schwenkte sie kraftlos durch die Luft. Nicht gut, nicht schlecht. Sie hatte wieder etwas Farbe bekommen. »Könnte ich wohl einen Schluck Wasser haben?«, fragte sie.
    »Haben die Ärzte es erlaubt?«
    Victoria funkelte ihn böse an.
    »Okay, okay«, sagte Byrne.
    Er ging um das Bett herum, nahm das Glas mit dem Strohhalm in die Hand und führte es an ihren Mund. Sie trank einen Schluck und legte den Kopf dann wieder aufs Kissen. Jede Bewegung schien ihr Schmerzen zu bereiten.
    »Danke.« Sie schaute ihn an – die Frage auf den Lippen. In ihren silberfarbenen Augen blitzten braune Flecke in der Abendsonne, die durch das Fenster schien. Das war ihm bisher nie aufgefallen. »Ist Matisse tot?«, fragte sie.
    Byrne überlegte, was er ihr alles erzählen sollte. Er wusste, dass sie die volle Wahrheit später erfahren würde. »Ja«, sagte er jetzt nur.
    Victoria deutete ein Nicken an und schloss die Augen. Dann senkte sie kurz den Kopf. Byrne fragte sich, was die Geste bedeutete. Er konnte sich kaum vorstellen, dass Victoria um Segen für die Seele des Mannes bat. Er konnte sich nicht vorstellen, dass es irgendjemand tun würde, doch er wusste auch, dass Victoria Lindstrom ein besserer Mensch war, als er es je sein würde.
    Kurz darauf hob sie wieder den Blick zu ihm. »Die Ärzte sagen, dass ich morgen entlassen werde. Wirst du da sein?«
    »Ich werde da sein«, sagte Byrne. Er spähte kurz auf den Gang, trat dann wieder ans Bett und öffnete die Netztasche, die er über der Schulter trug. Eine feuchte Schnauze lugte aus der Öffnung hervor. Es folgten zwei lebhafte braune Augen. »Er auch.«
    Victoria lächelte. Sie streckte einen Arm aus. Der Welpe leckte ihre Hand und

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