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Byrne & Balzano 02 - Mefisto

Byrne & Balzano 02 - Mefisto

Titel: Byrne & Balzano 02 - Mefisto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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Badewannen, Duschkabinen und allem erdenklichen Zubehör. Der Großhändler führte die noblen Marken wie Porcher, Bertocci und Cesana sowie weniger kostspielige Armaturen wie die von Natchez, Inc. ein Unternehmen, das – was niemanden wunderte – seinen Sitz in Mississippi hatte. Standard Plumbing and Heating war der einzige Großhändler in Philadelphia, der dieses Produkt führte.
    Der Verkaufsleiter hieß Hal Hudak.
    »Das ist das Produkt NF-5506-L. 2,5 cm OD Aluminium L-Stil«, erklärte Hudak. Er schaute auf einen Fotoausdruck des Videofilms. Auf diesem Bild war nur das obere Ende der Duschstange zu sehen.
    »Und diese Duschstange wurde von Natchez hergestellt?«, fragte Jessica.
    »Richtig. Aber es ist ein sehr billiges Produkt. Keine besonders gute Ausführung.« Hudak war Ende fünfzig, mit einer beginnenden Glatze und koboldhaften Zügen, die den Eindruck entstehen ließen, er würde permanent schmunzeln. Er roch nach Zimt-Pastillen. Sie saßen in seinem Büro, in dem sich bergeweise Papiere stapelten und das den Blick auf ein chaotisches Warenlager freigab. »Wir verkaufen viele Armaturen von Natchez an den Staat für seine Sozialwohnungen.«
    »Und wie sieht es mit Hotels und Motels aus?«, fragte Byrne.
    »Natürlich auch. Aber Sie werden diese Armaturen nicht in guten Hotels oder denen mittlerer Preisklasse finden. Nicht einmal in diesen Motels 6.«
    »Warum nicht?«
    »Vor allem, weil die Armaturen in den häufig besuchten, günstigen Motels oft benutzt werden. Es bringt nichts, dort billige Armaturen zu installieren. Man müsste sie jedes Jahr zwei Mal ersetzen.«
    Jessica machte sich ein paar Notizen und fragte: »Warum sollte ein Motel sie dann kaufen?«
    »Unter uns gesagt … die einzigen Motels, die diese Armaturen installieren könnten, sind die, in denen die Gäste nicht über Nacht bleiben, wenn Sie wissen, was ich meine.«
    Die beiden Detectives wussten sehr genau, was er meinte. »Haben Sie diese Duschstangen in letzter Zeit verkauft?«, fragte Jessica.
    »Was heißt in letzter Zeit?«
    »In den letzten Monaten.«
    »Ich schaue mal nach.« Er tippte auf die Tastatur seines Computers. »Ja. Ich hatte vor drei Wochen eine kleine Bestellung von … Arcel Management.«
    »Wie klein war die Bestellung?«
    »Sie haben zwanzig Duschstangen bestellt. Aluminium L-Stil. Genau wie auf Ihrem Bild.«
    »Ist dieses Unternehmen hier vor Ort?«
    »Ja.«
    »Wurde die Bestellung ausgeliefert?«
    Hudak lächelte. »Natürlich.«
    »Was für ein Unternehmen ist Arcel Management?«
    Hudak tippte wieder etwas ein. »Eine Wohnbau- und Verwaltungsgesellschaft. Sie verwaltet Wohnungen und ein paar Motels, glaube ich.«
    »Stundenmotels?«, fragte Jessica.
    »Ich bin verheiratet, Detective. Da müsste ich mich schlau machen.«
    Jessica lächelte. »Okay«, sagte sie. »Kein Problem. Das kriegen wir schon raus.«
    »Meine Frau wird Ihnen dankbar sein.«
    »Wir brauchen die Adresse und die Telefonnummer des Unternehmens«, sagte Byrne.
    »Gebe ich Ihnen.«
    ***
    Als sie wieder in der Stadtmitte eintrafen, hielten sie an der Ecke Neunte und Passyunk und warfen eine Münze. Kopf bedeutete Pat's, Zahl Geno's. Kopf gewann. In dieser Gegend gab es zahlreiche Imbissstuben. Als Jessica mit den Cheesesteaks zum Wagen zurückkehrte, klappte Byrne gerade sein Handy zu und sagte:
    »Arcel Management verwaltet vier Wohnhäuser in Nord-Philadelphia und ein Motel in der Dauphin Street.«
    »Im Westen der Stadt?«
    Byrne nickte. »Strawberry Mansion.«
    »Und ich vermute, es ist ein Fünf-Sterne-Hotel mit einem europäischen Bad und turniertauglichem Golfplatz«, sagte Jessica, ehe sie in den Wagen stieg.
    »Ehrlich gesagt, ist es eine richtige Absteige. Ein Rivercrest Motel«, sagte Byrne.
    »Und die haben diese Duschstangen bestellt?«
    »Nach Aussage der sehr entgegenkommenden Miss Rochelle Davis mit der zuckersüßen Stimme haben sie in der Tat Duschstangen bestellt.«
    »Und hat die sehr entgegenkommende Miss Rochelle Davis mit der zuckersüßen Stimme dem guten Detective Kevin Byrne, der vermutlich alt genug sein könnte, um ihr Vater zu sein, gesagt, wie viele Zimmer sie im Rivercrest Motel haben?«
    »Hat sie.«
    »Wie viele?«
    Byrne ließ den Motor des Taurus an und fuhr nach Westen. »Zwanzig.«

12.
    Seth Goldman saß in der eleganten Lobby des Park Hyatt, dem sündhaft teuren Hotel, das in mehreren der oberen Stockwerke des historischen Bellevue Building an der Ecke Broad und Walnut untergebracht war. Seth überprüfte

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